Alltag & andere Widrigkeiten

Heute hatte ich ja nun noch frei. Überstundenabbau. Sehr schön. Selten habe ich Überstunden derart produktiv abgefeiert wie Freitag und heute. Ich bin noch ganz euphorisch. Gut. Beinahe hätte ich den Abend nicht erlebt, und der Tag wäre bereits um kurz vor acht mein letzter gewesen, aber is‘ ja nix passiert.

Da der Gatte nämlich leider derzeit nicht zu Hause ist, oblag es heute morgen mir, die Bierzeltgarnituren in seinem praktisch neuen Kombi, den ich bislang noch nicht gefahren bin, zurück nach Idstein zu transportieren. Wir hatten ihn bereits gestern mit allen fünf Tischen und sechs Bänken beladen. Die letzten vier Bänke würden wie auf dem Hinweg eine zweite Fahrt benötigen. Eigentlich fand ich, dass das alles ordentlich festgezurrt und vollgestopft war (auf dem Foto hatte ich den Spanngurt bereits gelöst…)´, wurde dann aber doch eines Besseren belehrt.

 

Total enthusiasmiert steuerte ich das dicke Ding nach Idstein. Ich konnte es gar nicht glauben, dass es Autos gibt, die bergauf beschleunigen – einfach nur, weil man dieses… wie heißt es doch gleich?!… genau: Gaspedal! tritt. Eine völlig neue Erfahrung! Sowas kenne ich nicht. Wieso kann mein Auto das nicht?!

Jedenfalls war ich mir gerade mit den diensteifrigen Pferdchen unter der Motorhaube einig geworden, dass wir alle zusammen es mal mit einem etwas sportlicheren Fahrstil probieren sollten, als eine Rechtskurve kam, in die ich zugegebenermaßen etwas beherzt einfuhr. Da ging mir plötzlich etwas durch den Kopf. Nämlich fast die fünf Biertische und sechs Bänke. Ich konnte sie gerade noch mit dem rechten Arm reflexartig abfangen und von mir wegschieben, bevor sie mich enthaupteten. Ooopsi!

Nachdem ich auch die zweite Ladung und die Gläser abtransportiert – und übrigens ganz allein abgeladen – hatte, fand ich im Briefkasten eine tolle Einladung meines Freunds Uwe Junge. Sorry, aber ich glaube, das kann ich leider gerade nicht. Und nebenbei: Wer „beharrlich“ so trennt, sollte dringend mit Zwangsabschiebung und 100 Stockschlägen auf die blanken Fußsohlen bestraft werden! Mindestens! Und für das Foto gibt’s noch ein paar hinter die Ohren gratis oben drauf. Mut zur Wahrheit!

Anschließend ging es an den Abtransport der Eiskisten. Das klappte ohne Probleme. Gleichzeitig erledigte ich den Einkauf für die geplanten Kuchen, damit die Kaffeegäste heute und die KollegInnen morgen nicht würden darben müssen. Kurz wurde es an der Kasse etwas ungemütlich, weil eine mir völlig fremde Frau, die hinter mir in der Schlange stand, mir in etwa zehn Minuten ihre gesamte Lebensgeschichte (Mann, Tochter, Sohn, Mutter, zweiter Mann der Mutter, Hörgeräteakkustiker der Mutter…) erzählte, aber auch das war irgendwann vorbei. Und ich war wieder zu Hause.

Dort buk ich erstmal nach dem Rezept meiner Mutter zwei Butterkuchen. Hier das Rezept:

Butterkuchen à la Herta

Gericht: Backblech
Keyword: kuchen
Portionen: 1 Blech
Kalorien:
Autor: Herta

Zutaten

  • 1 Becher Sahne 200 ml
  • 1 Becher Zucker zum Abmessen den leeren Sahnebecher nehmen
  • 1 P. Vanillezucker
  • 4 Eier
  • 2 Becher Mehl s.o.
  • 1 P. Backpulver
  • 175 g Butter
  • 4 EL Kondensmilch
  • 2 Becher Sahne 400 ml
  • 200 g Mandeln gehobelt

Anleitung

  • Sahne, Zucker und Vanillezucker mischen und kurz aufschlagen. Eier, Mehl und Backpulver nacheinander unterrühren. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und bei 200°C Ober-/Unterhitze etwa 15 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt ist.
  • Derweil die restlichen Zutaten in einem Topf erhitzen, kurz aufkochen und dann etwas abkühlen lassen. Boden aus dem Ofen nehmen, mit der Masse gleichmäßig bestreichen und nochmals für etwa eine Viertelstunde in den Ofen geben, bis die Mandelmasse goldgelb abgebacken ist.

Irgendwie war da aber schon der Wurm drin. Mein Handrührgerät lief plötzlich nur noch auf einer Stufe – und zwar auf der schnellsten. Sehr schwierig, die Küche damit nicht in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Und während des Backens flog plötzlich die Sicherung raus, und der Ofen verabschiedete sich. Nachdem ich allerdings das Schlimmste (Gatte aus dem Haus und alte Frau tagelang ohne Strom) befürchtet und schließlich todesmutig den Schalter wieder umgelegt hatte, passierte gar nichts. Alles wieder normal. Schwitz!

Der Kuchen ist übrigens super – im Prinzip der einfachste und schnellste Kuchen aller Zeiten. Und das Beste: Er schmeckt hervorragend. Besteht ja im Prinzip auch nur aus Fett und Zucker. Was soll da nicht schmecken?!

Die Kaffeegäste, die am Samstag noch in Urlaub gewesen waren, kamen, und wir saßen entspannt eine ganze Weile im Schatten auf der Terrasse. Es wehte ein laues Lüftchen. Und es war herrlich. Ich finde Fünfzig übrigens gut. Jedenfalls bislang. Ich bin irgendwie so fit und trotzdem ausgeglichen. Guuut… Morgen muss ich wieder ins Büro. Wer weiß, ob ich diese Grundstimmung über den Tag retten kann, aber momentan wüsste ich nichts, was mich aus der Ruhe bringen könnte. Außer der Enthauptung am Morgen, aber die fand ja nun nicht statt.

Jetzt drehe ich gleich nochmal total tiefenentspannt eine Runde mit dem Schlauchwagen durch den Garten. Und dann mal sehen.

Anderes Thema: Die Tomaten sind gerade sehr fleißig. Die Zucchini sowieso. Den Mangold nicht zu vergessen. Ich hänge mal noch ein paar Fotos an. Oh! Ich höre gerade, meine Bank ruft. Schwupp. Weg.

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