Trockenbauer unter sich

Heute wurde ein Bewerber um die Ausführung der Trockenbau- und Spachtelarbeiten erwartet. Mit etwas Verspätung wegen einer Autopanne trafen die beiden Herren (Chef und Trockenbauspezialist) dann auch ein. Der Bau wurde begutachtet, die anstehenden Arbeiten in Augenschein genommen und die schwierigen Stellen mißtrauisch beäugt. Dass die sieben Meter Deckenhöhe im Luftraum und das extrem hohe Treppenhaus nicht auf Begeisterung stoßen würden, war uns eigentlich klar. Die Arbeiten an diesen Stellen werden wir wohl auch – wie ursprünglich geplant – unserem Bauunternehmen überlassen.

Unsere bisher erledigten Trockenbauversuche wurden besichtigt und bis auf die Tatsache, dass die Platten mit gleicher Höhe nebeneinander geschraubt teilweise eine relativ lange Naht an der Oberkante ergeben, auch für gut befunden. Als völlige Nichtswisser hatten wir uns eigentlich auf die Ratschläge unseres Bauleiters verlassen, deren Befolgung nun aber nicht gerade als die beste Lösung angesehen wurde. Nach Meinung der beiden Herren hätten die Platten in der Höhe versetzt angebracht werden müssen. Bedeutet: Nicht nur Kreuzfugen wären zu vermeiden gewesen (was wir ja auch penibel beachtet hatten), sondern Spachtelfugen von mehr als zwei Metern wurden ebenfalls als Teufelswerk angesehen. Ansonsten scheinen wir allerdings keine unüberwindlichen Spachtelhindernisse verursacht zu haben.

Bei einem anschließenden Geplänkel über die Qualität der Arbeiten von Trockenbauern im Allgemeinen, fiel dann ein Satz, der mich vom Höhenflug der letzten Wochenenden auf den Boden der Tatsachen zurückholte und eine hoffnungsvolle Trockenbaukarriere bereits im Keim erstickte: „Ja… Die meisten meinen, wenn sie im eigenen Haus ein paar Wände beplankt hätten, wären sie geniale Trockenbauer…“ Oops! Etwa nicht?!

Nun warten wir auf einen Kostenvoranschlag dieser Firma. Am Dienstag treffen wir uns noch mit dem Vertreter eines zweiten Trockenbauunternehmens, der uns ebenfalls ein Angebot unterbreiten soll. Da wir eigentlich vorhaben, die restlichen Wände des gesamten Erdgeschosses selbst zu dämmen und doppelt zu beplanken, umfassen die Angebote nur die Arbeiten im Obergeschoss. Beide Stockwerke schaffen wir in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht. Wenn in der kommenden Woche der Elektriker die Leitungen verlegt hat, geht es am Wochenende mit den noch offenen Wänden los. Alle Arbeiten müssen fertig sein, wenn am 12. Februar der Estrich kommen wird. Eventuell versuchen wir aber auch, den Estrich-Termin um eine Woche nach hinten zu schieben, damit wir etwas mehr Spielraum haben – und ich damit weniger Grund zur Panik.

In der Wartezeit vertrieben wir uns die Zeit mit Mängelsuche und Sonnenbaden. Eine Fensterbank hat zwei tiefe Kratzer, zwei Deckenbalken sind leicht gerissen, die Lattung in der Ankleide ist fehlerhaft, ein Fenster hat eine „Macke“. Alles wurde fotografiert und notiert zur späteren Besprechung mit dem Bauleiter. Den Rest der Zeit nutzten wir, um auf unserer zukünftigen Terrasse in der Sonne zu sitzen. Trotz der Kälte (am Gerüst hängen immer noch Eiszapfen und das Dach ist nach wie vor schneebedeckt) war es in der Sonne total angenehm. Für einen Kaffee marschierten wir schließlich zur ortsansässigen Bäckerei.

Memo to myself: Billige Kaffeemaschine für die Bauphase kaufen!

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