„Spring Rain“

„Driving my first car
My elbows in the breeze
With all these people,
That I never, never need.“
– The Go-Betweens

In dieser Woche ward mir ein Gedanke zuteil, den ich so interessant fand, dass ich seitdem in losen Abständen darüber nachdenke. Um es gleich zu gestehen: Es ist nicht mein Gedanke.

Es ist Achims Gedanke (nicht der Achim aus der Heimat, der Bono mag, sondern der Achim aus der Hauptstadt, der Bono hasst). Ich zitiere mal eben:

„Darüber wundere ich mich schon seit Jahren: Dass es Dinge gibt, die ich eigentlich gar nicht Scheiße finde. Aber sämtliche Leute, die sie betreiben, sind Scheiße. Das Cabriofahren gehört dazu.“

Stimmt! Absolut! Seitdem versuche ich fortwährend noch mehr Dinge zu finden, die in diese Kategorie passen. Aber es ist schwierig.
Ich finde jede Menge Dinge, die so richtig Scheiße sind, und die logischerweise auch von Leuten betrieben werden, die ebenfalls Scheiße sind. Eindeutig dazu gehören z.B.:

– Kettenbriefe verschicken
– Bodybuilding
– Tina Turner „tough“ finden
– Tierquälerei
– Elektrotechnik studieren
– sich Schönheitsoperationen unterziehen
– Bücher verbrennen

Da sind die Feindbilder klar, die Grenzen deutlich. Da muss man nicht mehr lange überlegen, um sich nicht einer Vorverurteilung schuldig zu machen oder jemandem bitteres Unrecht anzutun.

Schwieriger wird es da schon, Dinge zu finden, die cool sind, und die gleichzeitig auch (fast) ausschließlich von Leuten ausgeübt werden, die ebenfalls zu „den Guten“ gehören. Kleines Brainstorming:

– auf Bayern Alpha stundenlang und gebannt „The joy of painting“ anschauen
– Douglas Adams lesen
– im Kino sitzen bleiben, bis der Abspann zu Ende ist
– Scrabble spielen

Und dann wird es schon schwierig. Zu den meisten anderen Sachen fallen einem spontan zu viele Gegenbeispiele ein.

Aber zurück zu Achim und seiner wirklich sensationellen Theorie: Dinge, die eigentlich nicht Scheiße sind, aber ausschließlich von Deppen betrieben werden. Außer dem bereits genannten Cabriofahren fällt mir auch da recht wenig ein. Außer natürlich dem Profiradsport. Und dem Kommunismus. Und in Italien zu leben und / oder katholisch zu sein. Weiterhin: Immobilienbesitz an der Côte d’Azur und Urlaub auf Malle. Aktuelles Beispiel: wählen gehen (besonders in Hessen).

Jedenfalls ein wirklich interessanter Gedanke und eine prima Möglichkeit, während langweiliger Bürotage im Geiste Listen anzulegen. Danke für die Anregung!

Widerliche Nachricht des Tages: Frankfurts traditionsreiches Radrennen „Rund um den Henninger Turm“ hat sich heute – nach seit längerem bekanntem Absprung des Hauptsponsors – einen neuen Namen gegeben: „Eschborn – Frankfurt City Loop“. Mir ist übel…

2 Kommentare

    1. verdammt! und mir ist echt keine ausnahme eingefallen! o.k. – dann halt anders. da trifft es dann garantiert keine unschuldigen 😀

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