I’m not interested

„And I’m not interested
In what she’s got to say
I’m not interested
It’s all lies anyways“
– Hüsker Dü

Durch Zufall bin ich doch tatsächlich in den unendlichen Weiten des WorldWideWeb schon wieder auf die Goji-Beere gestoßen. Irgend etwas Animalisches verbindet uns offensichtlich.

Dabei musste ich allerdings feststellen, dass ich die ganze Zeit über intuitiv richtig lag: Die Goji ist eine Betrügerin. Oder zumindest eine Hochstaplerin. Vielleicht ist sie auch nur eine doofe Angeberin, aber diejenigen, die mit ihr Geld verdienen wollen, sind echte Beutelschneider.
Da wird das gute Stück als „Himalaya Wunderbeere“ oder „chinesische Vitalbeere“ angepriesen und als „Gesundheits- und AntiAging-Sensation“ verkauft – und dann das: Die geheimnisvolle asiatische Schönheit heißt hierzulande „Gemeiner Bocksdorn“ und wächst an jedem besseren Bahndamm Deutschlands (Verbreitung lt. floraweb.de).

Unglaublich! Da werden die wildesten Gerüchte verbreitet (Vorsicht! Lustiger, maschinenübersetzter Link, zu dem ich aber keinen englischen Originaltext, sondern nur diese Übersetzung im Web fand -> „Das Geheimnis der Himalaya-GojiBeeren“) und dann wird man von einem Wikipedia-Artikel komplett auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Von wegen, mein Goji-Freund!

Nix mit „Legende hat es, das in Anzeige ungefähr 800, während der Zapfen-Dynastie Chinas, einige nicht identifizierte Beeren gefunden wurden, auf einer Rebe nahe nahe bei einem tibetanischen buddhistischen Bügel im Himalaja gut zu wachsen. Wie die geführte Zeit, diese goji Beeren weg von der Rebe und in den Brunnen fielen. Die Mönche, die das Wasser tranken, waren außergewöhnlich langlebig und gesund.“.

Stattdessen: „Wo die eigentliche Heimat des Bocksdorns liegt, ist unklar, wahrscheinlich ist sein natürlicher Standort von Südosteuropa bis China zu finden.“

Das klingt doch gleich schon ganz anders! Und für eine derartig prosaische Pflanze ohne tibetanisches Mönchs-Charisma und esoterisches Wischi-waschi-Gewäsch würde wahrscheinlich auch kaum jemand sagenhafte EUR 46,60 pro Kilogramm zahlen (in Verpackungseinheiten à 150 Gramm). Und „Jiaogulan – Chinas Pflanze der Unsterblichkeit“ (amazon-Link)  klingt auch irgendwie besser als „Bocksdorn – Sachsens Pflanze der Unsterblichkeit“. Und verkauft sich vermutlich auch etwas besser…

Mir jedenfalls kann das Ding gestohlen bleiben. Das ist ja sozusagen Johannisbeer-Fassenacht. Im Chinesen-Kostüm.

„You lead your life so pure
You really do not know for sure
Which way you’re really going
And that’s what bothers me“ 

Ansonsten hatte ich einen hektischen Feierabend. Besonders als mir einfiel, dass ich ja eigentlich direkt nach der Arbeit zum Laufen verabredet war – und meine Klamotten nicht dabei hatte. Ein Versuch, Heike noch schnell zu erreichen, scheiterte am völlig leergesaugten Handy-Akku. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als schnellstmöglich zum vereinbarten Treffpunkt zu fahren und Heike von Angesicht zu Angesicht zu gestehen, was ich für eine Versagerin bin. Hab‘ ich dann auch. Und dann noch ein bißchen geschwatzt.

Als ich anschließend das Auto startete, leuchtete die Motorkontrollleuchte auf und ging anschließend nicht mehr aus. Passiert schon seitdem ich das Auto habe von Zeit zu Zeit, ist dann aber weniger hartnäckig als diesmal. An der Ampel also Motor aus, Motor an in der Hoffnung, dass das Ding – wie sonst immer – aus bleibt nach dem Neustart. Fehlanzeige. Zur gelben Motorleuchte gesellte sich stattdessen noch die rote Kühlwasserleuchte. Mmmhhh… Und die beiden wollten auch nicht mehr weg aus meinem Cockpit.

Nach einem Domi-„Hilfe!!!“-Telefonat werde ich jetzt erstmal den Anweisungen folgen und mit der Taschenlampe nach dem Kühlwasserstand forschen. Akute Todesgefahr für den Motor hat er erstmal ausgeschlossen. Selbst wenn ich morgen damit noch zur Arbeit fahre. Das hat mich nun wieder einigermaßen beruhigt.

Vielleicht hilft ja auch die Goji-Methode:

„Wie die geführte Zeit, diese goji Beeren weg von der Hand und in den Kühlwasserbehälter fielen. Der Motor, der das Wasser trank, war außergewöhnlich langlebig und gesund.“


(Ach… Nebenbei… Keine Bau-News heute. Aber „keine Bau-News“ sind ja erfahrungsgemäß „gute Bau-News“. Also alles bestens!)

 

Nachtrag: Also, wenn das der Kühlwasserbehälter war, von dem ich denke, dass es der Kühlwasserbehälter ist, dann war das bei „max“ nichts, bei „min“ nichts und weiter unten auch nichts. Gut. Das wäre also geklärt…

2 Kommentare

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.