Richtig was los…

… heute im Haus! Erst kamen mit 20 Minuten Verspätung die Küchenbauer. Sie waren – wie alle Handwerker und Lieferanten vor ihnen – dank Navigationssystem in einem anderen Ortsteil mit ähnlichem Straßennamen gelandet. Immerhin konnte ich dadurch heute endlich in Erfahrung bringen, das es unsere Hausnummer im XYZ-Weg nicht gibt. Es haben also immerhin alle vorherigen Zustell- und Lieferversuche nicht dazu geführt, dass irgendwelche total Unbeteiligten belästigt wurden.

Eins muss man sagen: Die Küchenbauer waren klasse. Das ging schnell, ohne viele Worte, Hand in Hand – und das Ergebnis ist absolut einwandfrei. Einziges Problem: Die Spüle wurde falsch geliefert, nämlich zu groß. Es stellte sich heraus, dass richtig bestellt worden war, aber „Blanco“ eine zu große Ausführung geschickt hatte. Das ist bereits reklamiert und wird noch erledigt.

Ansonsten: Einwandfreie Arbeit! Da stimmen alle „Spaltmaße“. Da sitzt jede Schublade perfekt, wo sie sitzen soll. Die Arbeitsplatte ist super, die Fronten sind schön (weiß, Lack). Nachdem um 9:33 Uhr die Spülmaschine ins Haus geschleppt wurde, war ich in sehr euphorischer Stimmung.

Kurz danach traf dann der Elektriker ein. Der klaustrophobische Elektriker… Er betrat das Haus mit den Worten „Schlechter Tag heute, ziemlich voll hier…“ Bereits an dieser Stelle war ich bereit, ihn nach allen Regeln der Kunst kräftig zu würgen. Er schlurfte ein wenig durchs Haus, interessierte sich nicht sehr für die Mitteilungen der Küchenbauer hinsichtlich falsch gesetzter Steckdosen und noch anzuschließender Herde und zog sich schließlich aus Regenerationsgründen in sein Auto zurück. Lustigerweise traf just in diesem Moment sein Chef ein, der nach ihm suchte.

Anschließend keimte dann etwas mehr Motivation in ihm auf. Kooperationsbereit wirkte er immer noch nicht, aber immerhin etwas weniger lustlos. Mehr hatte ich auch nicht erwartet.

Während die Küchenbauer zügig und konzentriert ihrer Arbeit nachgingen, trafen auch die beiden Installateure unseres Holzbauers ein. Mit einer neuen und nicht defekten Badewanne, aber trotzdem mit schlechten Nachrichten. Kurz nach Arbeitsantritt stellten sie folgendes fest: Ein Waschtisch fehlt (der für das kleine Bad), weil Ideal Standard wohl Lieferschwierigkeiten hat. Aus den gleichen Gründen konnten die Waschtischarmaturen nicht montiert werden. Sie waren nämlich schlichtweg noch nicht eingetroffen. Desweiteren war einer der beiden WC-Deckel (mit „Easy Close“ – also nicht gerade Billigware) mit völlig zerstörtem Scharnier geliefert worden.

Nach dieser Entdeckung schüttelten die beiden vor dem Hochtragen alle Kartons, um vorab zu klären, ob darin möglicherweise nur Trümmerteile statt des Sanitärobjekts waren. Der Rest war dann aber o.k.

Diese Hiobsbotschaften trafen mich fast zeitgleich mit der Mitteilung der Küchenbauer, dass die Spüle nicht passte. Der Elektriker schlurfte derweil immer noch unmotiviert und übellaunig durchs Haus. Und dann klingelte das Telefon. Der Spediteur mit den Badschränken stand ebenfalls im XYZ-Weg statt in unserer XYZ-Straße! Und das, obwohl ich der Spedition telefonisch genau dieses Problem geschildert hatte…
Gut. Da war ich dem Wahnsinn bereits sehr nahe. Aber es lief dann recht zügig wieder alles in die Spur zurück. Der Speditionsfahrer war gutgelaunt und stand kurz darauf vor dem Haus. Er bestand darauf, die Pakete selbst ins Haus zu tragen und war wirklich sehr nett und zuvorkommend. Die Installateure rissen lustige Witze über Ideal Standard. Die Küchenbauer kamen extrem gut voran. Nur der Elektriker… Ja, der Elektriker… Er machte nicht den Eindruck an echtem Baufortschritt beteiligt sein zu wollen. Er lag nach der Kritik an der Symmetrie seiner Bohrungen bäuchlings mit einer winzigen Wasserwaage an der Wand entlang und arbeitete an einer korrekten Ausrichtung seiner Installationen. Die Küchenbauer schienen den letzten Rest Berufsethos in ihm angestachelt zu haben.

Um 12:30 Uhr stand die Küche. Und sah perfekt aus. Berbel hing an der Wand über dem Induktionsfeld, der Backofen und der Kombi-Dampfgarer-Backofen glänzten vor sich hin, alle Schubladen und Griffe saßen, die Spülmaschine war nach längerem Justieren in die richtige Position gebracht worden. Kurz: Fertisch!

Im OG-Bad entschieden der Installateur und ich uns anschließend für die richtige Positionierung der Duschstangen an der Wand. Desgleichen im EG-Bad. Damit hatte ich auch in dieser Hinsicht meine Pflicht getan.

Der Elektriker zauderte nach wie vor im EG herum und lag mal hier und mal da an der Wand entlang. Zwischendurch fand er es zu heiß und schüttete literweise Mezzo-Mix in sich rein. Zucker soll ja wahnsinnig abkühlen…

Um ca. 13 Uhr verließ ich das Haus in der Hoffnung, dass es auch in meiner Abwesenheit noch zu weiteren Arbeiten kommen würde. Meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

Um 20 Uhr traf ich mich mit dem Bauherrn vor Ort, um gemeinsam die Arbeiten des heutigen Tages zu begutachten. Die Küche gefiel. Die Bäder waren in einem akzeptablen Zustand. Doch jetzt kommt der Hammer: Der Elektriker hatte ganze Arbeit geleistet! Fast alle Schalter und Steckdosen sind gesetzt! Wir waren fassungslos.

Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber damit… Niemals! Sogar die Steckdosen an den Arbeitsplatten in der Küche sind endmontiert. Und das obwohl es vorher einen sehr denkwürdigen Dialog zwischen ihm und mir gab:

Er: „Ja, die Steckdosen da waren ja eigentlich schon montiert…“
Ich: „Ja. Stimmt.“
Er: „Dann müsste ich die ja jetzt nochmal montieren…“
Ich: „Ja. Stimmt.“
Er: „Mmmmhhh….“
Ich: „Steckdosen in der Küche hätte ich schon gerne…“
Er: „Mmmmhhh…“

Was will man da sagen? Eben. Nichts.


Der Bauherr und ich tranken erneut ein alkoholfreies Becks auf der Terrasse. Und eigentlich waren wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Tages. Ach – und beim Wegfahren sahen wir dann noch Folgendes: heruntergelassene Würfel-Raffstores. Auch hübsch!

8 Kommentare

  1. Hallo.

    Zur Küche und deren Einrichtung brauch und werde ich mich nicht weiter äussern. Mein neidvoller Blick ist nun woanders hin gerichtet. 😉 jedenfalls viel Spass beim Arbeiten darin. Würde mir echt auch Spass machen.
    Bei der Arbeit von Elektriker….Bist du sicher das er für die entsprechende Ausführung verantwortlich ist? Nicht das einer der anderen Monteure erbarmen mit ihm hatte und das auch noch erledigte. So ganz nebenbei und 5 Minuten vor Feierabend. Weils ihm zu langweilig war? 😉
    Also wieterhin viel Spass und Erfolg. freue mich schon auf das Einzugsfest hier. 😉

    LG rolf

    1. was ich mich gerade frage: wo ist eigentlich meine antwort auf deinen letzten kommentar?! weg irgendwie… menno…
      auf die küche bin ich echt heiß. wenn es nicht letztendlich am elektriker hängen würde, dass sie funktioniert, würde ich mich noch mehr freuen. vom morgigen tag erhoffe ich mir, dass wir nicht mehr
      am baustrom hängen, sondern dass der herr elektriker es geschafft hat, uns endlichendlichendlich mit dem hausanschluss zu verkabeln. der elektriker – oder eben irgendwer von den anderen
      handwerkern, der angesichts seiner unfähigkeit die nerven verliert 😀
      auch einen schönen abend! =)

  2. Antwort? kommentar? habe ich schon wieder etwas verschlafen? Büttte helfe mir….
    Habe ich was gelöscht? Oder bezieht sich das bei dir und deiner „Fertigteilküche“? 😉
    krrrrrrr…..;-) Diese Kleinigkeit war jetzt nötig. Fertigteilküche…..oh man….. Ich will auch so einen Dampfdingsbumsda haben….. 🙁 Ehrlich. Das macht mich echt an. Ich brauche kein „Autospielzeug“ ( ausser ein paar Kleinigkeiten an Holzsachen und was ein lieber Mann noch so zum Basteln unbedingt benötigt 😉 ) aber das Teil würde ich mir sogar …..nee das sage ich jetzt nicht wohin stellen. Heute hatte ich Lust einen „Speckzopf“ zu machen. absolut der Hammer und lecker. Nach 40 Minuten habe ich mich in Ruhe vor den Backofen gesetzt, um zu schauen, wie sich die letzten Poren da schliessen und den Duft gleich aus erster Quelle zu geniessen. War interessanter wie jedes Fernsehprogramm. Vorallem ohne Werbeunterbrechung. 😉
    Also was für ne Antwort? 😉

    rolf

    1. ich hatte eigentlich auf den vorherigen kommentar von dir geantwortet. da bin ich ziemlich sicher. und die antwort ist irgendwie weg. danke, overblog? keine ahnung…
      schick‘ mir einfach das rezept von deinem „speckzopf“, ich backe ihn und schicke ihn dir mit fotos vom backvorgang 😀

  3. Wieso können die kreativsten Frauen auch wiederrum so bosshaft und gemein sein? 😉 Mann öffnet seine kindliche Seele und wird dafür auch noch zum Besten gehalten. 😉
    Irgendwie lerne ich es nie, oder werde es nie lernen. 🙁 Aber ich werde dir dennoch bei Gelegenheiten mal das Rezept senden wenn du es wirklich möchtest. Kannst da mal deinen neuen BAckofen ausprobieren. ,-) Aber wie die Gareinheit funktioniert interessiert mich echt brennend.

    In diesem Sinne

    Lg rolf

    1. o.k. – als gegenleistung für das rezept (das ich wirklich gerne hätte) scanne ich dir die bedienungsanleitungen ein und schicke sie dir 😀

  4. Tja lieber Rolfi. Lebenslektion Nr 568. Wer immer wie ein Trampeltier „Charm“ versprüht, darf sich nicht wundern, wenn es einmal umgekehrt sein wird. 🙁 😉
    Also liebe Dame des Küchenimperiums, behalte jene Anleitung. Vielleicht braucht die nochmals dein „Elektriker“ zwecks falsch angeschlossener Geräte. 😉 Wobei… das würde ich dann lieber vom Fliessenleger machen lassen. Vielleicht zuverlässiger und auch mehr Ahnung. 😉
    das Rezept sende ich dir morgen zu. Auf alle Fälle ist das was ganz leckeres. 😉

    rolf

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