Küchenglück und Küchenleid…

… lagen heute sehr nah beieinander. Blöderweise muss ich zugeben, dass ich das Leid selbst verursacht habe. Und dass das an sich hübsche Wort „Leid“ auch etwas übertrieben ist. Erst das Doofe oder erst das Schöne? O.k. – erst das Schöne!

Gestern hatten wir eine Vorspeise nach einem Vincent-Klink-Rezept, die es sicher nicht zum letzten Mal gegeben hat. Zumindest nicht, solange noch Tomaten im Garten reifen. Hier das Rezept: Oliven-Pastetchen mit Ziegenkäse.

Die Pastetenfüllung reicht locker auch noch für heute Abend. Und ich fand eben noch ein paar Cocktailtomaten im Garten. Da haben wir also die erste Wiederholung gleich heute.

Die Füllung lässt sich super auch vorab herstellen und vor dem Eintreffen potentieller Gäste hurtig in Blätterteig wickeln und in den Ofen schieben. Praktisch!

Die Tomaten-Thymian-Beilage lässt sich sicher auch zu anderem variieren. Die ist genial! Und mit wirklich nach Tomaten schmeckenden Tomaten unübertrefflich lecker. Wirklich.

Und wo gerade noch eigene Zucchini in der Küche lagen, und wo wir gerade bei Klink-Rezepten waren: Als Hauptgang folgte sein Paprika-Hähnchen mit Zucchiniragout.

Unser Ragout sah allerdings nicht wie auf dem Foto sondern wie nach dem Rezept aus, in dem steht: „Für das Zucchiniragout die Zucchini schälen, der Länge nach vierteln und in ein Zentimeter große Würfel schneiden.“

Und da hier niemand wirklich auf Hähnchenschenkel steht, habe ich das ganze für zwei Personen einfach mit zwei Brüsten zubereitet statt mit einem ganzen Hähnchen, das uns ohnehin zuviel gewesen wäre. Die Mehlnummer habe ich ersatzlos gestrichen und stattdessen alles bei starker Hitze einkochen lassen. Am Ende mit kalter Butter gebunden war die Soße zu den Zucchini auch so perfekt.

Noch was Schönes: Heute wird es gefüllte Paprika geben. Als ich klein war, durfte sich jeder stets von „Mutti“ an seinem Geburtstag sein Lieblingsessen wünschen. Bei mir waren das jahrelang gefüllte Paprika. Meine Mutter machte dazu Curryreis. Mit leichten Abwandlungen gibt es das heute noch so.

Ich mische unter das Hackfleisch allerdings auch noch Reis und köchele zwei oder drei klein geschnippelte Schoten mit, die später im Curryreis landen. Mjam! Nach wie vor mag ich die grünen Paprika am liebsten. Blöd, dass es heute keine geben wird. Die eigenen sind mittelprächtig unterwegs, und in Bioqualität konnte ich nur rote, orange und gelbe kriegen. Menno…

Leiten wir jetzt mal mit den Distelfinken zum ungemütlichen Teil dieses Blogposts über. Diese blöden Distelfinken! Die ganze Zeit versuche ich, sie irgendwie mit der Kamera zu erwischen. Schwupp! Weg! Und wann lassen sie sich fotografieren? Genau! Gestern, als es gerade regnete und das Licht total besch%&$en war. Danke, doofe Vögel!

Genauso doof: Lakritzeis. Seit Wochen wollte ich nach dem letzten Versuch mit Katzenpfötchen „richtige“ Lakritze kaufen. Habbich natürlich nicht… Und heute hatte ich Lust auf Lakritzeis. Was war noch da? Lakritzschnecken aus Tütenhaltung! Einen Versuch wäre es wert. Gesagt, getan.

Um es kurz zu machen: Ich habe fast fünf Stunden in den Lakritzen gerührt – und sie hatten sich immer noch nicht aufgelöst. Zwischenzeitlich war ich sogar soweit gegangen, Pastis reinzukippen, weil ich dachte „Vielleicht löst Akohol ja doch meine Probleme“ (genialer Insider!), aber auch das brachte nix. Aber da nun schon mal 200 g unschuldiger Lakritzschnecken dafür hatten sterben müssen, wollte ich das Ding auch durchziehen.

Ich zog es durch. Gnadenlos. Und nebenbei bestellte ich Lakritze in der Versandapotheke. Richtige Lakritze wohlgemerkt! Während ich rührte und rührte und rührte, produzierte ich noch ein Schokoeis. Ich stand ja eh gerade in der Küche rum. Das Schokoeis war super. Das Lakritzeis so naja… Andererseits war es immer noch besser als das Essen, das mir in der vergangenen Woche angebrannt war.

Ich gestehe: Es war nicht nur angebrannt. Nein! Es war Holzkohle. Schande über mich!

Und damit ist das Wochenende auch schon wieder vorbei. Und da ich keinen Urlaub mehr habe, muss ich morgen wohl oder übel ins Büro. Aber vorher gibt es ja noch gefüllte Paprika. Wenn das nicht hilft…

4 Kommentare

    1. sehr genialer link. schaue mir das jetzt seit einer halben stunde an 😀

      mir war gar nicht klar, wieviele grauselige rezepte es auf chefkoch gibt. wieso bin ich da noch nie drüber gestolpert? allein das „flaschenfleisch“… – klassische tikitaka-küche ^^

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