Langes Fädchen, faules Mädchen…

Heute war er fällig: der seit Ewigkeiten aufgeschobene Nähtag. Vielleicht sollte ich es wie Rita machen und mir ein Schrankfach suchen, in das alle Haushaltsmitglieder defekte Kleidungsstücke legen, und das bearbeitet wird, sobald nichts mehr reinpasst. Bei uns hatte sich jedenfalls einiges angestaut, das dringend reparaturbedürftig war. Und dazu einiges, das ich an Spassnäherei geplant hatte.

Vor dem Aufbau der Nähmaschine säte ich versuchsweise noch vier Tomatenpflanzen aus. Nachdem ich innerhalb der ersten zwei Stunden mehrfach vermeintlich unauffällig nach dem Rechten gesehen hatte, meinte der Bauherr schon: „Und? Tragen sie?“ Ähem… Nein… Aber ich bin sicher, dass sie riesig werden. So riesig wie die meiner Mutter, als Max noch klein war. Im Mutantentomatensommer 1993. Hornspäne sind dein Freund!

Anschließend bestellten der Bauherr und ich nach längerer Diskussion und Fotoarchivwühlerei zwei Leinwanddrucke fürs Treppenhaus nach Fotos von mir. Mal gespannt, wie die am Ende aussehen werden. Die Treppenhausverschönerung stand schon seit geraumer Zeit an. Und vor das Aufhängen hat der Herr in unserem Fall das Streichen gesetzt. Da wird nochmal eine Lage Kalkputz drüber kommen müssen, bevor die Bilder dann platziert werden können. Denn jetzt befinden sich an der gesamten Wand fiese Handabdrücke vom Heraufschleppen des Schlafsofas.

Irgendwann gegen Mittag ging es dann an die Näherei. Die ersten beiden Stunden vergingen mit dem Ausbessern von allerlei Jeans, Hosen und Jacken der Herren. Schließlich war der Bezug des Sitzkissens der Garderobenbank dran. Vorher (beige mit fiesen Scheibenreinigerflecken) -> nachher (Strohballendesign).

Mit der Verschönerung der Fototasche haderte ich wesentlich länger. Der eigentlich dafür vorgesehene Matrjoschka-Stoff sagte mir dann doch nicht ganz zu. Den habe ich erstmal auf später und einen anderen Verwendungszweck verschoben. Am Ende entschied ich mich für eine Grasklappe (Stoff vorhanden) mit Aufnäher. Den Aufnäher habe ich aber bestellen müssen. Die Sache zieht sich also noch etwas hin bis zur endgültigen Fertigstellung. Über die werde ich dann aber sicher Bericht erstatten.

Und nachdem ich jetzt den ganzen Tag über irgendwie „brav“ war, geht es jetzt mit dem Strickzeug aufs Sofa. Der gute Eindruck von heute soll schließlich nicht leichtfertig zerstört werden. Und irgendwann muss Max‘ Pullover ja auch mal fertig werden…

1 Kommentar

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.