„Like ice in the sunshine…“

Immer wenn ich den Langnese-Song höre, habe ich das Gefühl, sofort zum Gefrierschrank rennen, mir den Eiskorb schnappen und „Will jemand ein Eis?“ rufen zu müssen. Das ist ein ähnlicher Effekt, wie der, den „Time of my life“ aus dem Abspann von „Dirty Dancing“ auf mich hat. Das bedeutet irgendwie immer noch aufräumen und Aschenbecher ausleeren.

Als ich als Platzanweiserin gejobbt habe, wurde nämlich im Kino noch geraucht. Das war zu Zeiten der „Happy Kirsch“-Krise Ende der 80er. Langnese hat sein Kirscheiskonfekt dann aber ja doch nochmal kurz in die Produktpalette aufgenommen. Für alle jüngeren Leser: Nein! Da gab es schon keine Dinosaurier mehr!

Das gute Gefühl beim Anblick von Eis ist geblieben. Und es stammt nicht nur von den 10 % Provision, die ich damals auf den Eisverkauf zusätzlich zum Lohn erhielt. Obwohl die mir manch zusätzlichen Ausgehabend in meiner Studienzeit ermöglicht haben. Eis ist einfach toll!

Nach dem Genuss des Kellerschen Zitrone-Basilikum-Sorbets (mein Rezept ist übrigens nach dem heutigen Versuch nochmals verbessert worden) hat es mich dann gerade mal wieder richtig erwischt. Das gestrige Orange-Campari-Sorbet, eine zweite Ladung Zitrone-Basilikum – die Eismaschine lief sozusagen heiß.

Heute musste sie gleich zweimal ran. Da hatte ich einfach ein paar Erdbeeren zuviel gekauft. Und bevor hier was verkommt… Eben. Bei der Suche nach einem geeigneten Rezept stieß ich – wie bei einigen anderen Gelegenheiten vorher – irgendwann auf David Lebovitz. Sein Buch „The Perfect Scoop“ hatte ich bereits ein paar mal lüstern beäugt.

Vielfach gebloggt ist sein „Strawberry Sorbet“-Rezept daraus – unter anderem auf Pastasciutta.de, einem ohnehin sehr lesenswerten Foodblog. Und so machte ich mich an die – zugegebenermaßen ziemlich simple – Zubereitung. Und während die Erdbeeren zum Abkühlen und Durchziehen im Kühlschrank vor sich hinsuppten, bestellte ich noch hurtig das Buch des Begehrens. Passt ja auch perfekt zum Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst machen werde. Ich habe mir eine Eismaschine mit Kompressor gegönnt. Tadaaaah!

Zurück zu den Erdbeeren. Ich habe mich recht nah ans Rezept gehalten, allerdings den Zuckeranteil etwas verringert und den Zitronensaftanteil etwas erhöht. Klingt widersinnig – aber nicht für mich. Ich mag Saures. Wem es anders geht, der mag sich ans Original halten. Die Kirschwasseridee ist jedenfalls wirklich gut.

Erdbeersorbet

Gericht: Dessertteller, Eiswaffel
Keyword: dessert, eis, sorbet
Kalorien:
Autor: David Lebovitz

Zutaten

  • 500 g Erdbeeren (Nettogewicht nach Putzen und Würfeln)
  • 110 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL Zitronensaft
  • 1,5 EL Kirschwasser

Anleitung

  • Erdbeeren waschen, schnippeln und in einen Gefrierbehälter mit Deckel geben. Zucker, Salz, Zitronensaft und Kirschwasser darübergeben und unterrühren. Ich habe normalen Haushaltszucker genommen. Der löst sich ohnehin im Saft auf. Deckel drauf und ab in den Kühlschrank.
  • Nach etwa einer Stunde und mehrmaligem Umrühren pürieren und durch ein Sieb streichen. Muss nicht sein, aber ich mag die kleinen Kerne nicht im Eis*. Wen das nicht stört, vergisst einfach den Teil mit dem Sieb.
  • Masse in die Eismaschine geben und bis zur gewünschten Konsistenz rühren lassen. Eventuell nochmal in den Gefrierschrank stellen.

Den Rest der Erdbeeren marinierte ich in Holunderblütensirup und einem weiteren Löffel Kirschwasser. Die Vorfreude auf das Dessert stieg ins Unermessliche. Blöderweise hatte ich darüber das Abendessen vergessen. So gab es vorneweg mal wieder Spaghetti mit Frischkäse und Ruccola aus dem Garten. Geht flott und man hat – zumindest im Sommer – alle Zutaten im Haus.

Wie auch immer – Eisrezepte wird es hier in Zukunft reichlich geben. Der Bauherr freut sich bereits auf die Wintervarianten mit Sahne, Crème double (aber nur weil es keine Crème triple gibt…) und Schoki, Nougat und Likörchen.

* Soweit der Plan. Die Realität sah dann anders aus. Die Erdbeermasse war nämlich bereits in der Eismaschine, als mir der Teil mit dem Sieb wieder einfiel. Shit happens. Beim nächsten Mal dann. Schmeckte auch so perfekt. Auch wenn es noch nicht ganz gefroren war.

4 Kommentare

  1. Von einem deiner „jüngeren Leser“ (harhar^^)… HAPPY BIRTHDAY, liebe Mrs, und viel Spaß beim Spielen mit den Geburtstagsgeschenken. =) :skol:

  2. Also ich erinnere mich weder an Dinosaurier, noch an „Happy Kirsch“, noch an Raucherkinos, in denen etwas anderes gezeigt wurde als äh… Erwachsenenfilme. 😀

    1. du warst in den falschen kinos 😀

      1987 durfte man in mainz in allen kinos rauchen. das weiß ich, weil ich in allen arbeitete. gut… nicht in dem einen „erwachsenenkino“ – aber da wurde sicher auch geraucht 😀

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