Tatort Frankfurt

Endlich mal wieder aktenkundige Neuigkeiten vom größten deutschen Radsportler der 70er und 80er Jahre: Dietrich ‚Didi‘ Thurau. Der „blonde Engel“ hat diesmal keinen unschuldigen Hund getreten. Nein, er hat sich auch nicht mit Entmietungen beliebt gemacht. Diesmal hat er seinen eigenen – i.ü. seit einem Radunfall querschnittgelähmten – Vater um € 50.000,- gebracht. Die Frankfurter Rundschau berichtet.

Eine wirklich großartige Verbrecherkarriere hat er da in den vergangenen 30 Jahren hingelegt. Respekt! Liegt es tatsächlich nur an den wahllos zu seiner aktiven Zeit eingeworfenen Drogen, dass ihm jetzt irgendwie keine positive Sozialprognose mehr gestellt werden kann? Man ist wirklich bei jeder neuen Meldung wieder erstaunt. Andererseits ist der Weg vom Radprofi zum Kriminellen ja nun so weit auch nicht.

Und nachdem sich ‚Didi‘ 2006 auf faz.net noch mit „Ich habe wieder viel einstecken müssen in letzter Zeit“ zum Unfall des Vaters äußerte, scheint sein Mitgefühl nach gut fünf Jahren ziemlich aufgebraucht zu sein. Jedenfalls aufgebraucht genug, um die Zahlungen der Versicherung für das vom Vater bewohnte Pflegeheim zu veruntreuen.

Vielleicht handelt es aber auch nur um eine späte Rache. Hatte nicht Vater Thurau seinen Sohn dereinst in die Autogramm-Prostitution getrieben?! Dazu ein Spiegel-Zitat aus dem Juli 1982: „Alsbald schlüpfte sein Vater Helmut Thurau in die Rolle des Managers. ‚Mer koste jetzt 4000‘, vermittelte er seinen Didi für Autogrammstunden.“

Nette Familie… Wer solche Blutsverwandten hat, braucht immerhin keine Feinde mehr. Und was lernen wir daraus? Ich meine natürlich außer „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“. Wir lernen folgendes: Wer seinem Vater einen Helm empfiehlt, tritt auch kleine Hunde. Wer trotzdem ohne Helm radelt, landet mittellos im Pflegeheim. Vielleicht ein neuer Ansatz für die allseits beliebte Helmdiskussion?

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