Von Meisenfreunden und Niedertracht

Kein sehr ereignisreicher Tag heute. Den Montag vergisst man ja am liebsten bereits vor Mitternacht schon wieder. Blöderweise folgt auf jeden Montag ein Dienstag – und der ist in unserer Abteilung dummerweise der längste Tag der Woche.

Zwischen Arbeit und abendlichem Pizzeriabesuch mit den Baseball-Junioren zwecks Verabschiedung von Coach Santos, der für drei Monate in die USA fliegt, blieb gerade mal Zeit für einen Baumarktbesuch. Die Schrauben mussten her, damit es mit der Schrankwand weitergehen kann.

Die Suche nach neuen Möbelgriffen erwies sich als schwieriger als vermutet. Die alten Griffe haben blöde Schraubenabstände, die entweder eingehalten (hier gab es einen einzigen passenden Griff) oder überdeckt und neu gebohrt werden müssen (drei Varianten, von denen zwei potthässlich waren). Da werde ich mich noch ein wenig umschauen müssen.

Immerhin nahmen wir Befestigungswinkel für das letzthin bei Ikea erworbene Regalbrett mit, das im HWR über dem Waschbecken angebracht und die neue Heimat der Putzmittel werden soll, die z.Zt. keinen festen Platz haben. Deshalb sind sie auch relativ planlos über den gesamten Raum verteilt. Dem werde ich morgen ein Ende bereiten.

Außerdem habe ich beschlossen, die heimische Vogelwelt im bitterkalten Untertaunus-Winter zu unterstützen. Das Rotschwänzchen macht schon seit Tagen einen etwas nervösen Eindruck. Ein Vogelhäuschen muss her! Oder wenigstens eine Möglichkeit, Meisenknödel u.ä. aufzuhängen. Am Mainzer Neustadt-Balkon war das deutlich einfacher…

Bei meiner Suche stieß ich auf ein wirklich hübsches Edelstahl-Vogelhäuschen, bei dem ich mir allerdings Sorgen mache, dass den armen Vögeln beim Fressen die Füße absterben. Vielleicht sollte ich mich höchstselbst an den Bau einer geeigneten Futterstelle machen. Hat vielleicht jemand irgendwelche geeigneten Baupläne, mit deren Umsetzung ich nicht völlig überfordert bin?

Apropos „überfordert“: Die Rasenfetischisten haben die Arbeiten an ihrem Gartenhauswolkenkratzer offensichtlich fürs Erste eingestellt. Anscheinend wurde der Beschluss gefasst, das unfertige Bauwerk erst einmal der Witterung auszusetzen, damit das unbehandelte Holz sich ordentlich verziehen kann, und dann hinterher das lustige „Wie passt denn die Tür nun da hinein?“-Spiel zu spielen. Bis auf Höhe des Türsturzes ist es aufgebaut. Das Dach fehlt. Und es regnet. Die Fortsetzung der Arbeiten wird – zumindest von meiner Seite aus – mit Hochspannung erwartet.

Die neuen Nachbarn mit ihrem Holzhaus werden uns offensichtlich nicht die Freude machen, unseren Winter dadurch zu versüßen, dass wir uns an ihren Dämmungs- und Beplankungsarbeiten bei Minusgraden erfreuen dürfen. Es handelt sich bei ihrem Haus nicht um ein Holzhaus in Ständerbauweise, sondern um ein Fertighaus, das bereits inklusive Elektroinstallationen u.ä. zeitraubenden Arbeiten aufgestellt wurde. Dabei finde ich, wir hätten es echt verdient gehabt, uns diesen Winter von warmen Räumen aus am Leid anderer Leute zu weiden. Spielverderber!

Nein. Ich bin nicht gehässig. Ich hätte ihnen sogar Kaffee gebracht. Und ich hätte sicher auch sehr überzeugend mitleidig gewirkt. Aber man lässt mich ja nicht. Pah!

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