„Wer hat an der Uhr gedreht? …

… Ist es wirklich schon so spät?! …“ – Paulchen Panther

Da erreicht mich doch dieser Tage tatsächlich die Nachricht, dass wir im Juni 25jährige Abiturfeier haben. Ein Fest ist geplant. Bei den beiden vergangenen Abifeiern zum 15ten und 20sten Jahrestag war es wirklich ausgesprochen lustig, sodass ich mir das auch diesmal nicht entgehen lassen möchte. Schockierend nur, dass seit dem 18.06.1986 soviel Zeit vergangen ist! Man möchte es nicht glauben – zumindest bis man an einem Spiegel vorbei kommt natürlich.

Ich bin im Prinzip jetzt so alt wie der Durchschnitt meiner Lehrer, die ja damals wirklich sehr, sehr alte Menschen waren. Aus meinem Blickwinkel von 1986 jedenfalls. Das war natürlich – wie sich jetzt herausstellt – eine krasse Fehleinschätzung!

Apropos „Fehleinschätzung“: Die Guttimania treibt ja mittlerweile „abstruse“ Blüten, um mich einmal der Wortwahl des Freiherren zu bedienen. Da stoße ich doch heute in einem tagesspiegel-Artikel auf einen Mainzer FDPler – nicht dass von denen jemals Gutes zu erwarten gewesen wäre… – , der sich zum leidenschaftlichen Fan des adligen Plagiators gemausert hat.

„Nicht verwechselt werden darf ‚Guttenplag Wiki‘ mit der Seite guttenplag.de – schnell hat sich offenbar ein Unterstützer Guttenbergs die Domain gesichert, die mit einem Link auf die Facebook-Seite ‚Gegen die Jagd auf Karl-Theoder zu Guttenberg‘ verweist. (…) 500 000 [Unterstützer auf facebook] sollen es bis Freitag sein, hofft Initiator Tobias Huch, Medienunternehmer aus Mainz und FDP-Mitglied. Er hatte die Seite am vergangenen Donnerstag aus Empörung darüber gegründet, dass die Plagiatsvorwürfe eine wichtigere Rolle in den Medien spielten als die erschossenen deutschen Soldaten in Afghanistan.“ 

Nett, dass es immer noch (und immer wieder) Leute geben wird, die denken, dass dieses lächerliche Argument noch irgendwen in die gewünschte Betroffenheitsstimmung versetzen könnte. Wozu auch, wenn Herr zu Guttenberg selbst laut eigener Kelkheimer Aussage von gestern das vergangene als ein ‚besonders gemütliches Wochenende‘ bezeichnet? Lächerlich…

Zurück zum witzigen Herrn Huch (*huch*), der Sätze wie Gut … als Linker ist ihnen das Grundgesetz ja egal!“ oder Ich habe NICHT für Sarrazin, sondern FÜR Meinungsfreiheit demonstriert. Das gab von den Gegnern auch viel Respekt“ oder auch Ich finde, dass C. Lindner ein sehr schöner Mann ist.“ vor sich hin twittert. Das kann man eigentlich unkommentiert stehen lassen. Tue ich jetzt auch.

Der Kelkheimer Auftritt unter „Hell’s Bells“-Geläut (wie peinlich ist das überhaupt?!) scheint allgemein eher nicht so gut angekommen zu sein wie geplant. Für die bajuwarische „Wettertanne“ (Lesestoff auf carta-info) scheint nun die Luft „da oben“ doch etwas dünn zu werden. Und während in den letzten Tagen die Plagiatanteil-Prozentzahlen auf GuttenPlag Wiki kontinuierlich angestiegen sind, hat sich die Anzahl der Gutti-Fans selbst beim Hofberichterstatter BILD stark dezimiert.

Während Deutschlands peinlichster Adliger (das toppt selbst Foffi von Hohenzollern und jeden einzelnen der anhaltinischen Frédéric-Adoptivsöhne!) noch vor drei Tagen eine locker-flockige Zwei-Drittel-Mehrheit bei „Er macht seinen Job gut“ verzeichnen konnte, sieht es seit heute Mittag anders aus (Screenshot von 20:50 Uhr). Offensichtlich war da der Break-even-Point überschritten und die Stimmung kippte. Blöd – aber egal: „Auf alle Fälle Stephanie“. Und die Springer-Presse. Und die Teflon-Mutti, Seehofer, die Uni Buy-reuth, Tobias Huch. Und nicht zuletzt die knapp 200.000 facebook-Jünger. Man darf gespannt sein, wie lange dieses Bollwerk noch hält. Und wer am Ende als Erste/r die sinkende Guttenberg verlässt – um mal im Marine-Vokabular zu bleiben („Im Sturm geht man nicht von Deck“). Da bleibt dann irgendwann nur eins: Rettungboot (bzw. -yacht) oder Strudel. Fraudberg straight ahead! Women and children first!

„… Fuffzehn Mann auf des Guttenbergs Kiste,
Ho ho ho und ’ne Buddel mit Rum!
Fuffzehn Mann schrieb der Teufel auf die Liste,
Schnaps und Teufel brachten alle um! Ja!

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