„Zehn kleine Sachbearbeiterlein…

… die saßen in Mainz am Rhein,
Das eine ist ins Wasser gefall’n,
da waren’s nur noch neun…“

So ähnlich lief es diese Woche im Büro ab. Von den ursprünglich fünfzehn Kolleginnen waren heute noch acht anwesend. Nach und nach wurde krank, was nicht Urlaub hatte. Dadurch wurde die Woche im Prinzip von Tag zu Tag unschöner.

Sollte nicht am Montag die ein oder andere Kranke urplötzlich wieder genesen sein, wird es für die „Hinterbliebenen“ noch schwieriger, weil wir dann mit zwei Personen für zwei Tage zu einer – Wie nennen wir das denn einmal…? – „betrieblichen Veranstaltung“ fahren.

Auf diese Veranstaltung freue ich mich angesichts der heutigen Vorbesprechung ganz besonders. Ich kann meine Vorfreude eigentlich kaum in Worte fassen. Überhaupt ist alles so super…

„… Sieben kleine Fotografilein,
die kauften bei der CANON-Hex‘,
das eine hat sich totgeärgert,
da waren’s nur noch sechs…“

Super übrigens auch, dass ich heute endgültig die Nerven verloren habe. Und damit auch den Kampf gegen die Firma CANON. Irgendwie jedenfalls. Nachdem ich mir diese verdammte, unrepariert zurückgeschickte Kamera jetzt wochenlang jeden Tag in ihrem lächerlichen Karton angeschaut habe, habe ich heute kapituliert, alles wieder zugeklebt, den Kostenvoranschlag unterschrieben und den ganzen Schrott zur Post gebracht.

Allen Interessenten an CANON-Produkten sei hiermit nochmals wärmstens folgendes ans Herz gelegt: Niemals (in Worten: N-I-E-M-A-L-S!) ein Produkt beim Hersteller kaufen. Fehler! Immer den Händler vorziehen. Mein Problem wäre bei einem Händlerkauf wohl über die Garantie zu lösen gewesen. Zudem: Niemals (in Worten: N-I-E-M-A-L-S!) bei hoher Luftfeuchtigkeit das Haus verlassen! Riesenfehler! Notfalls Beweisfotos mit einer NIKON davon machen.

Ich würde wirklich am liebsten nie wieder etwas mit einem Hersteller zu tun haben, der seine Kunden nach dem Motto „Selber schuld, wenn Sie so blöd sind, unseren Schrott zu kaufen!“ behandelt. Am Ende habe ich aufgesteckt. Ich habe einfach keine Kraft mehr, diesem Karton voller sauteurem Elektronikschrott, dem Mahnmal meiner Hilflosigkeit sozusagen, weiterhin jeden Tag gegenüberzutreten. Keine Ahnung, ob ich diese Kamera jemals wieder mögen kann…

„… Sechs kleine Bauherrinnenlein,
gerieten in die Virensümpf.
Das eine ist drin stecken geblieb’n,
da waren’s nur noch fünf….“

Seit gestern fühle ich mich zudem leicht angeschlagen. Vielleicht auch so eine hinterhältige Erkältung, die mich vom Boden dieser Erde tilgt. Zumindest fühlt es sich ein wenig so an. Aber vielleicht bin ich auch einfach mental von dieser anstrengenden Woche und dem brutalen Eingeständnis meiner Kapitulation gegenüber globalen Konzernen erschöpft? Morgen sind wir jedenfalls bei meiner Lauffreundin Heike zum Geburtstag eingeladen. Da gilt schlapp machen nicht.

„… Fünf kleine Gästelein,
die griffen mal zum Bier,
der eine hat sich totgetrunken,
da waren’s nur noch vier…“

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