Zuckermangel und Fettpolster

Das brach gestern ja fast eine mittlere Panik aus, als die Halloweenmonster scharenweise über unser Haus herfielen. Zwischendurch beglückwünschte ich mich zu dem klugen Gedanken, morgens nochmal Süßigkeitennachschub besorgt zu haben. Nur sicherheitshalber natürlich.

Am Ende war alles weg, und ich hatte zwischen zweimal Klingeln noch hektisch neue Tütchen gepackt. Ein Glück nur, dass diese Kinder das alles in spätestens zehn Jahren uncool und doof finden und nicht mehr klingeln werden. So lange muss ich eben durchhalten. Ist ja nur einmal im Jahr…

Im Prinzip ist ja Allerheiligen für mich der perfekte Feiertag. Wer in Hessen wohnt und in Rheinland-Pfalz arbeitet, bekommt praktisch einen freien Tag geschenkt, an dem alle Nachbarn arbeiten müssen. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass nahezu alle Rheinland-Pfälzer an ihrem freien Tag ausgedehnte Shoppingtouren ins benachbarte und verkaufsoffene Hessen unternehmen. Besonders beliebt: IKEA Wallau. Diesen Fehler habe ich allerdings nur einmal gemacht.

So begab ich mich also heute in Gegenrichtung auf die rheinland-pfälzische Seite, um Max Klamottennachschub zu bringen. Bei der Gelegenheit trank ich noch einen Kaffee mit Rita und bestaunte den jüngsten Einwohner Mombachs. Zumindest den jüngsten mir bekannten Einwohner. Süüüß. Und er hat einen Tag nach Max Geburtstag. Das sind so die Geburtstage, die man sich noch merken kann – auch wenn man es nicht schafft, endlich überfällige Päckchen zu verschicken.

Viel später als geplant kehrte ich nach Hause zurück, durfte mich dort aber nicht niederlassen, da mich der Bauherr in den Wald jagte: „Du hast noch eine Stunde, bis es dunkel wird. Los, los! Vierzig Minuten sind Pflicht!“ Und irgendwie stand ich dann fünf Minuten später tatsächlich wieder vor der Tür. In Laufklamotten. Und ziemlich bocklos.

Aber wie das immer so ist: Wenn man keine Lust hat, wird es meist besonders gut. Lief auch hervorragend heute Abend. Ich bin immer noch erstaunt. Immerhin ein Grund, es morgen gleich nochmal zu versuchen. Vorher kämpfe ich aber gleich noch mit einem Seelachs. Und einem ziemlichen Berg Cocktailtomaten – die meisten davon aus dem eigenen Garten. Und das war es dann wohl auch für dieses Jahr. Zumindest tomatenmäßig. Falls meine Improvisation schmecken und ich im stockdunklen Kräuterbeet noch Thymian, Majoran und ihre Freunde finden sollte, gibt es das Rezept morgen.

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