„Deck the halls…“

„…Tis the season to be jolly.
Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!
Don we now our gay apparel.
Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!
Troll the ancient Spargel carol.
Fa-la-la-la-la, la-la-la-la! …“

Ja, Mensch! Der Spargelstand! Endlich!!! Blinker links, Kurve gekratzt, vorgefahren. Gestern war mein Tag!

Mit je einem Beutel weißem und grünem Spargel düste ich schließlich los. Das Angebot des Verkäufers, doch noch einen kleinen Tetrapack Sauce Hollandaise mitzunehmen, schlug ich allerdings denn doch aus. „Schaffe ich auch so.“ – „Echt?!“

Gestern Abend durfte dann der weiße Spargel zur Premiere 2017 ran. Der grüne passt doch besser zu Gründonnerstag. Sozusagen als Spinatersatz. Weil grün muss ja schon irgendwie sein.

Ich entschied mich für einen Klassiker: Ofenspargel, Lachs, Kartoffeln, Beurre blanc mit Bärlauch. Damit kann man zum Start nichts falsch machen.

Die Kartoffeln sind praktisch Hasselbacks aus dem Spiralschneider. Geht flotter, und man muss weniger vorsichtig sein. Darüber gutes Olivenöl, Salz, Pfeffer, etwas Thymian. Der Spargel bekam ebenfalls einen Schuss Olivenöl, Salz, Zucker, Pfeffer – und ein paar „winzige Butterflöckchen“. Der Bärlauch landete gehackt in der Beurre blanc. Der Lachs wurde auf der Hautseite gebraten. Laaaangsaaam.

Das Foto entspricht der Leckerheit des Essens leider nur ansatzweise. Klar hätte die Beurre blanc niemals über den Lachs gegossen werden dürfen. Und zu dunkel war es dann auch, aber egal. Auftakt gelungen!

Heute begab ich mich dann essenstechnisch direkt in die Hände des Satans. Ausgerechnet an Gründonnerstag. Ich knetete den Pastateig ohne mit der Wimper zu zucken durch, bevor der Hahn dreimal gekräht hatte. Was habe ich sie vermisst! Nudeln!

Es wurden Bärlauchnudeln. Die habe ich besonders vermisst. Andererseits war ich auch der Meinung, dass ich mir die jetzt mal verdient hätte. Nach zahllosen (um genau zu sein 102) Abendessen mit vor mir selbst vertretbarem glykämischem Index.

Herrje! Allein das Kneten des Teigs war jede Sünde wert. Dazu gab es einen Hauch von einem Roquefortsößchen. Und den Spargel pfannengebraten und knackig.

Besonders köstlich waren allerdings heute per Zufall die Kirschtomaten, vergriff ich mich doch beim Ablöschen. Statt der Flasche mit der Balsamicoreduktion erwischte ich den Lakritzlikör – beide in ehemalige Calvadosflaschen abgefüllt. Erstaunlicherweise war das Zufallsprodukt mindestens genauso schmackhaft wie das eigentlich geplante. Mache ich jetzt öfters mal.

„Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld…“ Aber immerhin war das Essen grün. Wenigstens das!

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