Es wirkt!

Also das Gofio. Sagenhaftes Zeug! Samstag habe ich mich gleich komplett übermotiviert weiter meinen Entrümpelungsgeschäften gewidmet. Und was ich alles gefunden habe. Mein Highlight ist das Sammelsurium da oben auf dem Foto: Käfer-Kennzeichen (Man beachte: TÜV seit knapp 26 Jahren abgelaufen…), Zigarettenanzünder und Ölpumpenritzel aus einem weißen 1968er VW 1300, den ich leider etwa ein Jahr, bevor die nächste Hauptuntersuchung fällig gewesen wäre, mittels Ölentzug leichtsinnig und gnadenlos zu Grunde gerichtet habe. DAS waren noch Zeiten!

 

Als mir die zerriebenen Reste des Motorblocks in Zeitungspapier überreicht wurden, weinte ich. Ich weinte auf das Ölpumpenritzel, zu dem der Schrauber meines Vertrauens folgenden Kommentar abgab: „Da! Das ist das einzige, das nicht zerstört wurde!“ Gut. Ist jetzt eine Weile her. Aber das sind Wunden… oder besser: Abgründe des Selbsthasses…Sowas vergeht nie. Irgendwie.

Ich kasteite mich mit der Auflösung meiner Gefrierbehältersammlung. Alles ohne Deckel – weg! Alles ohne Schüssel – weg! Schwupp! Problem halbiert, Problem sortiert! Total pünktlich traf samstags morgens dann die Spedition mit der neuen Waschmaschine ein. Die alte hatte kurzfristig beschlossen, das Rentenalter erreicht zu haben. Hat sie auch. Wir gönnen ihr den Ruhestand.

Nicht gut war allerdings, dass der Gatte sich beim gemeinsamen Transport der neuen Maschine verhob und anschließend tapfer, aber unter Schmerzen beim Herauszerren der alten Maschine und Plazieren der neuen half. Da es mir deutlich leichter fiel, unter der von mir höchstselbst im HWR montierten Arbeitsplatte herumzuturnen, schloss ich anschließend die neue Maschine an, sägte mit Kreisi – endlich bildeten wir wieder das unschlagbare Team, das wir einmal waren! – zusammen ein Stück meines Selbstbau-Rollregals ab, plazierte alles und war äußerst zufrieden.

So zufrieden, dass es abends eine wirklich gute und irgendwie absurde Kombination aus indisch-ayurvedischem Gemüsecurry und südhessischer Bratwurst gab. Schmeckte aber trotzdem ausgezeichnet. Und zwei Suppenhühner hatten wir auch irgendwann zwischendurch noch erbeutet. Was für ein sagenhaft erfolgreicher Tag!

Sonntags ging es gleich weiter. Und zwar mit einer meiner allerliebsten Lieblingsbeschäftigungen: Elektroinstallationen! Der Gatte hatte sich eine neue Deckenlampe gekauft, um seine komplett mit Bücherregalen ausgekleidete Würfelecke standesgemäß auszuleuchten. Das war vorher wirklich ein wenig unterilluminiert gewesen. Etwa so unterilluminiert wie das folgende Foto…

Sonntag. Ab mittags köchelte eins der Suppenkühner vor sich hin. Alles roch herrlich. Und ich räumte noch ein wenig weiter, wischelte allenthalben und fühlte mich annähernd wie eine gewissenhafte Hausfrau. Auch ein Sonntagsziel.

Dann machte ich eine Reihe von Saatgutversandumschlägen fertig für den Versand. Und dann war das Wochenende auch schon vorbei.

Der Montag verlief planmäßig. Nach Feierabend erhielt der Sohn sein – selbst nach zehn Stunden im Kofferraum! – noch tiefgefrorenes Chili-con-carne-Paket. Wir hatten es endlich mal wieder geschafft, im „Wohnzimmer der Neustadt“ einzukehren und zusammen ein Feierabendbier zu trinken. Sehr schön war das. Und das unscharfe, schummrige Handyfoto wird natürlich der Schönheit des Augenblicks nicht einmal annähernd gerecht. Is‘ klar!

Witzigerweise war der heutige Tag schon wieder einer mit guten Ende. Abgesehen davon, dass es Reste der Hühnersuppe gab – und wir wissen ja alle, dass „Reste der Hühnersuppe“ die Steigerung von „Hühnersuppe“ ist! -, schaffte ich es außerdem noch, die ersten Eierkartons mit Chili- und Paprikasaatgut zu befüllen.

Jetzt geht es wieder los: das allabendliche erniedrigende Niederstarren muffiger, feuchter Eierkartons in der Hoffnung, etwas Grünes darin zu finden. Von mir aus auch etwas winziges Grünes. Hauptsache grün. Hauptsache im stinkenden Karton.

Und dann beginnt wieder der alljährliche „Circle of life“ der Gartenbesitzerin: Standing Ovations beim ersten Keimling, Entzücken ob des Erscheinens total hübscher, echter, winziger Tomatenblätter nach den Keimblättern, verzweifeltes Hoffen auf das Ende der Nachtfröste, die Ernte der ersten Tomate (und die damit verbundene kindliche Freude), das Ächzen unter der Last der Ernte, das Einkochen und Einköcheln, das Gläserbeschriften und Gläserbunkern, die Erleichterung, wenn der erste Nachtfrost die erste Tomatenpflanze dahin rafft. Puh! Geschafft!

Zumindest für die jeweils aktuelle Saison.

Blick auf die Hühnersuppe. Fertig für heute.

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