Gartenrundgang, Küchenrückblick & Kameraupdate

Zeit, mal wieder was zu schreiben. Ich sehe bereits im April meine guten Vorsätze hinsichtlich der Blogpostfrequenz „die Bachgass‘ nunnägeh’n“. Also erstmal ein „Was bisher geschah…“. Beziehungsweise in den vergangenen zwei Wochen.

Beginnen wir mit dem letzten Punkt aus der Überschrift. Nach monatelangem Hin und Her habe ich mir eine neue Kamera gegönnt. Eine ohne Spiegel. Mit fehlt zwar ein wenig das Klappern, aber allein der Gewichtunterschied rechtfertigt den Umstieg. Sobald ich irgendwann mal das 908seitige Handbuch gelesen, den Online-Bedien-Kurs am kommenden Dienstag absolviert und anschließend ausreichend Tests durchgeführt haben werde, berichte ich mal.

Bis dahin dilettiere ich weiter lustig vor mich hin. Im Garten gibt es derzeit ja auch mehr als genug Motive. Auch welche, bei denen man zwischen „Das! Muss! Weg!“ und „Aber das sieht schon irgendwie hübsch aus…“ schwankt:

Sobald es verblüht ist, erledigt sich diese Frage erfahrungsgemäß von selbst.

Mein Tomatendschungel vom oberen Foto ist gestern bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse in größere Töpfe umgezogen. Der vorletzte Umzug. Anschließend geht’s nur noch ins Beet. Dafür ist es allerdings momentan nachts noch zu kalt.

Diesmal wird es auch reichlich Paprika geben. Ein paar Pflänzchen von der Schwester runden meine eigene kleine Truppe ab. Und auch an Chili sollte in 2021 kein Mangel herrschen. Besonders cool finde ich dabei, dass mehrere der Samen aus dem Päckchen mit getrockneten Kashmiris aus dem Asiamarkt wider Erwarten aufgegangen sind und sich ganz prächtig entwickelt haben. Einen Versuch schien es wert – und es hat sich gelohnt.

Den Winter im Beet überlebt haben auch die im Herbst gesteckten toscanischen Aglione. Und auch der übrige Knoblauch sieht gut aus, wenn auch nicht ganz so schockierend riesig. Der Aglione hat die Ausmaße von Lauchstangen.

Hinzu kommen werden die üblichen Verdächtigen: Zucchini (in Maßen!), Auberginen, Gurken. Und ein weiterer Plan ist ein kleines Kräuterhochbeet. Das verhindert auch unmäßiges Ausbreiten besonders wuchsfreudiger Kräuter wie Estragon und Minze. Der Platz wird von vornherein festgelegt – und abgetrennt. Der Estragon hat sich im großen Hochbeet dermaßen ausgebreitet, dass bereits jetzt das halbe Beet überwuchert ist. Ich liebe ihn – aber ich muss ihm Grenzen setzen. Hier noch ein kurzer Rundumblick:

Und mit dem Estragon sollte mir auch der perfekte Übergang in die Küche gelingen. Der landete nämlich bereits ein paar Mal auf dem Tisch in den vergangenen Tagen. Da soll hinterher keiner sagen, ich hätte nicht versucht, im Einhalt zu gebieten.

Unter der Woche an einem Abend, an dem es schnell gehen musste gab es Bratwurst und grünen Spargel. Dazu eine Estragon-Sauce. Und Quetschkartoffeln nach einem Rezept aus „Thali – das Indien-Kochbuch“ von Tanja Dusy.

Diese Quetschartoffeln sind so simpel und genial, dass es sie ein paar mal gab. Sie passen (fast) zu allem, lassen sich prima nebenher vorbereiten und tummeln sich während der heißen Endphase des Kochens im Backofen. Und sie schmecken einfach wunderbar.

Ich habe das Originalrezept etwas abgeändert. Bei mir landen die Gewürze gleich im Öl, mit dem die Kartoffeln eingepinselt werden.

Quetschkartoffeln indisch gewürzt

Sindhi-Smashed-Potatoes
Gericht: Beilagenteller
Küche: Indisch
Keyword: beilagen, kartoffeln
Portionen: 2 Portionen als Beilage
Kalorien:
Autor: frei nach: Tanja Dusy, Thali

Zutaten

  • Drillinge Menge je nach Bedarf – hier etwa drei oder vier pro Person
  • 4 EL Rapsöl
  • 2 EL Ghee ersatzweise Butter
  • 1 Zehe Knoblauch
  • Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 TL Kreuzkümmel gemahlen
  • 1 TL Koriandersaat gemahlen
  • 0,5 TL Kurkuma
  • etwas Chili je nach Geschmack
  • 1 TL Amchor ersatzweise Chaat Masala
  • 0,5 Bund Koriandergrün optional

Anleitung

  • Kartoffeln schrubbeln und in Salzwasser garen. Nicht zu weich kochen. Sie sollen gerade so sein, dass man sie etwas flachdrücken kann. Abgießen und kurz ausdampfen lassen.
  • Kartoffeln nebeneinander auf ein Backblech legen und nacheinander platt drücken. Fleischklopfer und Kaffeemehlandrücker aus Edelstahl (hat das Ding einen Namen?!) haben sich hier bestens bewährt. Nicht zu platt drücken. Nur so, dass sie am Rand leicht aufbrechen.
  • Ghee (oder Butter) auslassen und zum Öl geben. Knoblauchzehe reiben und mit allen restlichen Zutaten bis auf den Blattkoriander ins Öl geben. Mit einem Backpinsel auf die Kartoffeln streichen.
  • Bei 200°C im Ofen garen, bis sie knusprig und gebräunt sind.
  • Zum Servieren mit gehacktem Koriandergrün bestreuen.

Gestern gab es sie auch wieder. Zum ersten Spargel von „unserem“ Spargelstand. Dazu Halloumi in Pankokruste und eine asiatisch-scharfe Tomatensauce mit schwarzem Knoblauch. Ein Festessen. Definitiv.

Und das Beste? Es ist noch frischer Spargel für heute im Kühlschrank. Momentan könnte ich mich aber auch reinlegen.

Vielleicht noch ein Blick auf etwas mit grünem Spargel? Und mit Estragon? Und mit Bärlauch?! Season Overkill praktisch. Und wahnsinnig grün.

Der Spargel ist blanchiert und dann in der Grillpfanne scharf angebraten. Die Sauce aus Spargelfond mit Estragon eingekocht und dann mit reichlich Ziegenfrischkäse gebunden. Dazu Bärlauchtagliatelle nach meinem Standardrezept für Pasta mit Kräutern. Die Farbe ist einfach herrlich. Ein schnelles Abendessen nach einem überlangen und selbstausbeuterischen Homeoffice-Tag.

Ich spargele dann mal lustig weiter vor mich hin.

5 Kommentare

  1. Hallo Manuela,
    morgen früh wird der Blogpost über die 6. Runde ‚Koch mein Rezept‘ live. Ich habe mich für die Sindhi-Smashed-Potatoes entschieden.
    Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche!
    Katja

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