Hopfentlich, ja hopfentlich…

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Die ganze Zeit habe ich darauf gewartet, dass der Hopfen an der Regenrinne vor der Tür reif ist. Am Ende war er fast schon überreif, aber ich habe ihn gerade noch so erwischt, geerntet und ins Haus geschleppt. Angesichts der zu erwartetenden Menge hatte ich beschlossen, es mit Hopfenlikör zu versuchen. Soll ja sehr beruhigend sein.

Also Doppelkorn angeschleppt. Für einen Besuch bei der nahegelegenen Höchstprozentquelle langte die Zeit nicht. Rezept hervorgekramt. Hopfen auf die Waage gelegt. Herzlich gelacht. Das Rezept war für 100 Gramm ausgelegt. Auf meiner Waage befanden sich exakt acht (!) Gramm.

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Nichtsdestotrotz wurde er eingeweicht und muss jetzt vier Wochen durchziehen. Was, wenn ich mich in dieser Zeit aufrege?! Und dann keinen Hopfenlikör zur Hand habe?! Ruhisch, Brauner!

Ansonsten habe ich ausgesprochen leckere türkische Feigen angeschleppt. In größeren Mengen… Die Gier… Es gab zweimal Flammkuchen mit Feige. Und mit Ziegenfrischkäse, Serrano und Thymian.

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Da ich letzte Woche teilweise erst recht spät zu Hause eintraf, passte das hervorragend. Geht ratz-fatz, der Ofen macht die Hauptarbeit, und der Gatte fand es ausgezeichnet. Was will man mehr?

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Gestern dann war etwas mehr Zeit. Und es gab etwas sehr Leckeres. Allerdings werden die Fotos der Sache nicht wirklich gerecht. Muss es eigentlich jetzt abends schon wieder so früh dunkel sein?! Jetzt bloß nicht aufregen… Der Hopfenlikör braucht noch über zwanzig Tage…

Zurück zum Essen: Tortellini mit Pfifferling-Ziegenkäse-Füllung, Pfifferlingen, Feigen und Basilikum. Den Teig habe ich ohne irgendwelche Kräuter o.ä. hergestellt. Nudelteigfarben sozusagen. Die schwarzen Punkte stammen von frischgemahlenem schwarzem Pfeffer. Die Füllung bestand aus zwei Handvoll Pfifferlingen – sehr fein gehackt -, einer ebenfalls gehackten Schalotte, Olivenöl und Butter zum Ausbraten, 150 g Ziegenfrischkäse und gehacktem Basilikum.

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Während die Tortellini etwas antrocknen, kann man hervorragend ein paar ausgesucht hübsche Pfifferlinge in Butter anschwenken, etwas gehackten Basilikum, Salz, Pfeffer dazu. Warmhalten.

Parallel Cocktailtomaten mit Zucker, Salz, Pfeffer und Olivenöl in einer Auflaufform im Ofen garen. Ebenfalls warmhalten.

Pinienkerne rösten. Na, was wohl… Warmhalten…

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Aus dem Bratensatz der Pfifferlinge für Füllung und Topping (einen Topf benutzen!) habe ich mit Kalbsfond und Sahne ein Sößchen gezogen. Jaaaaa…. Warmhalten.

Aus den Feigen wurden mit einem Melonenausstecher Kugeln ausgestochen und in Balsamicoreduktion mariniert. Gut… Kugeln… Was man so Kugeln nennt… Bin ja kein Mathematiker. Ich arbeite noch an meinen Kugelskills.

Am Ende dann Tortellini garen, Soße in die Teller geben, Tortellini drauf, Tomaten, Feigen, hübsche Pfifferlinge und Pinienkerne drauf. Basilikumblättchen drüber. Fertisch!

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Die Tomaten stammen übrigens aus einer meiner wahrscheinlich letzten Ernten für dieses Jahr. Wie es ausschaut, war es das jetzt bald. Schon traurig irgendwie. Andererseits kann man ja fast schon wieder mit der Planung für kommendes Jahr durchstarten.

Und der Topinambur, den ich übrigens nicht gesetzt, der sich aber wie blöd während unseres Urlaubs aus im Boden verbliebenen Knollen des letzten Jahres ausgebreitet hat, steht auch gerade in voller Blüte. Rechtzeitig zur bald anstehenden Suppensaison.

Und die Astern blühen. Und die Herbstanemonen. Herbst(!)anemonen. Verdammt!

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Und regnen könnte es im übrigen auch mal wieder. Gestern hatten wir einen Termin für eine Pilzwanderung im nahegelegenen Hohensteiner Wald vereinbart. Eigentlich war uns vorher schon klar, dass das nichts werden konnte. Nicht mal der – nach eigener Aussage – ansonsten extrem positiv gestimmte Pilzexperte sah irgendeine winzige Chance, bei dieser Trockenheit auf einen Pilz zu stoßen. Wir haben den Termin auf Oktober verschoben. Irgendwann muss es ja mal regnen.

Dabei waren wir nach dem Pfifferlingrisotto vom Mittwoch ganz heiß auf weitere Pilze…

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Der Sommer scheint sich jetzt wirklich langsam zu verabschieden. Bleibt zu hoffen, dass bei schlechtem Wetter die blutundbodendeutschen Schwachmaten keine Lust mehr auf das Anzünden von Flüchtlingsunterkünften und / oder Demonstrieren und Outdoorprügeln haben werden. Ich werde darauf bei Gelegenheit eingehen. Am besten, wenn der Hopfenlikör fertig ist. Keine Ahnung, ob ich das sonst unbeschadet überstehe.

Gleich fahre ich noch ein bißchen orientalisch kochen. Nach einem Ausflug in die thailändische Küche also der zweite Versuch mit Jan Steinhauer in mir fast völlig fremde Kochgefilde vorzustoßen. Ich bin gespannt.

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