Neujahr: Waschmaschine marsch!

Aufgrund eines Aberglaubens, den ich zwar intellektuell als lächerlich verurteile, der mich aber trotzdem konstant verfolgt, bin ich nicht in der Lage, kurz vor Silvester Wäsche zu waschen. Aus Angst, dass sie dann in der Neujahrsnacht nicht trocken ist. Und auf dem Wäscheständer darf sie dann nicht hängen. Das bringt schließlich Unglück.

Da ich mich im Jahresendstress nicht gerade mit Extremwaschen beschäftigt hatte, war das heute dringend nötig. Ich war ja auch früh fit, hatte ich doch Silvester nahezu komplett verschlafen. Traditionell. Als das Geballere losging, wachte ich kurz auf, schleppte mich ins Bett und fiel unmittelbar danach erneut ins Koma.

Die Kanzlerinnen-Ansprache muss mich doch irgendwie geschafft haben. Was anschließend kam, war noch deutlich abscheulicher: JBK und Kiwi moderierten das neue Jahr an. Was soll das wohl für ein Jahr werden?!

Wir hielten etwa zehn Minuten durch – bis der Gatte – völlig entgegen seines üblichen TV-Verhaltens – in hemmungs- und hilfloses Gezappe ausbrach.

Anschließend dauerte es dann auch nochmals ungefähr zehn Minuten, bis wir in einen tiefen und effektiven Schutzschlaf sanken.

In meinen Albträumen mischten sich die Muster von des Kiwis und des Merkels Jacken. Schweigen wir über etwas anderes…

Da ich an Silvester nicht kochen musste – der Gatte hatte ja bereits am 30.12. auf Linseneintopf bestanden, der mindestens für drei Tage reichen würde – beschäftigte ich mich mit etwas, das ich schon lange in Angriff nehmen wollte: mit der Erstellung eines Bloglogos.

Irgendwie habe ich es hinbekommen mein selbstgefriemeltes Sekt-und-Sichel-Logo in den Wirsing einzupassen, aber irgendwie bin ich auch nicht wirklich zufrieden mit meinem Gebastel. Mal schauen.

Was ich aber unbedingt noch anmerken muss, ist folgendes: Ich glaube, ich werde Eintracht Frankfurt-Mitglied. Ich!!! Prinzipiell ist mir die Eintracht als Verein ja naturgemäß verhasst – als Gesinnungsmainzerin sowieso. Memo to myself: bei Gelegenheit mal die Fotos raussuchen, die ich 2003 auf dem Domplatz beim Public Viewing gemacht habe. Und ich habe sie gehasst, die SGE.

Aaaber: Ihr Präsident Fischer hat jetzt immerhin mal in aller Deutlichkeit öffentlich Farbe bekannt. Gegen rechts. Von St. Pauli mal angesehen. Nicht, dass ich das jetzt ausgerechnet von BVB-SchWatzke zum Beispiel erwartet hätte…

Immerhin beäuge ich zukünftig des Gatten Eintracht-Shirt nicht mehr ganz so misstrauisch, wenn es auf dem Wäscheständer hängt. Was Fischer gesagt hat? Es begann mit einem FAZ-Interview: „Wer die AfD wählt, kann bei uns kein Mitglied sein.“ Ich habe mal die in diesem Zusammenhang interessante Seite fünf verlinkt.

Nach Kritik von Seiten des AfD-Landesverbands Hessen legte Fischer noch einmal bei der hessenschau des hr nach: „‚Ich schäme mich für 13 Prozent der Bevölkerung, die die AfD gewählt haben. Ich will ihnen keinen Millimeter Fläche geben“‚, sagte er und stellte klar, dass AfD-Anhänger bei der Eintracht nicht willkommen sind: ‚Es gibt für die braune Brut keinen Platz. Solange ich da bin, wird es keine Nazis bei Eintracht Frankfurt geben.'“

Aus der AfD-Verlautbarung: „Robert Lambrou und Klaus Herrmann sind große Eintracht-Fans und haben nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Äußerungen von Peter Fischer heute Vormittag demonstrativ Mitgliedsanträge bei Eintracht Frankfurt gestellt.“  Sind nicht alle ‚großen Eintracht-Fans‘ bereits Mitglied in „ihrem“ Verein?! Wieso müssen dann „demonstrativ Mitgliedsanträge gestellt“ werden? Leider wird das für die Herren Lambrou und Herrmann erstmal wohl nix werden:

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Auszüge aus der Satzung der Eintracht

§11: Über den schriftlich oder elektronisch zu stellenden Aufnahmeantrag entscheidet das Präsidium (…) Eine ablehnende Entscheidung bedarf keiner Begründung.
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Und Alice Weidel fällt dazu nur das hier ein:

Irgendwie belustigend, zu was sich viertklassige Proleten einer 12,6-Prozent- Partei so äußern. Von verquerer Syntax – man kriegt die Formulierung nicht mal auf Anhieb korrigiert… – mal ganz abgesehen…

Bevor ich mich jetzt noch mehr aufrege, gehe ich Wäsche aufhängen. Sollte Dr. Alice Weidel auch mal probieren. Entspannt enorm.

Ach! Und bevor jetzt wieder wer mit „der Fischer blablabla…scheinheilig… blabla… Gutmensch…“ um die Ecke kommt: Besser sowas als das hier von Uli Hoeneß: „Gleichzeitig monierte der Bayern-Boss Tricksereien bei südeuropäischen Teams. ‚Ich hoffe, dass dann die griechischen und türkischen Klubs auch mal richtig Steuern zahlen. So dass wir dahin kommen werden, auch hier eine größere Wettbewerbsgleichheit zu haben‘, sagte Hoeneß.“ (sport1-Link)

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