Über den Hummer gestolpert

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Samstag stolperte ich an meiner Fischtheke praktisch über einen Hummer. Eigentlich über mehrere, aber einer musste mit. Erster Advent = erste Kerze = erster Hummer.

Selbst zubereitet habe ich bisher noch keinen. Spannende Sache also. Nach anfänglichem Zögern schaffte ich es allerdings ohne nennenswerten Gesichtsverlust, das Biest zu zerteilen. Angesichts seines Körperbaus entschied ich mich für drei verschiedene Zubereitungsarten: die Reste und Schalen zu einer Hummeressenz verköcheln, den Inhalt der Scheren zu Orangensoße mit Knoblauch, den Schwanz à la nage auf Kartoffelpüree.

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Farblich passte er perfekt zum Bräter. Erst im Ofen mit Olivenöl angeröstet, Fenchel, Sellerie, Pastinaken, Möhren dazu, Tomatenmark mit angeschwitzt – und dann alles mit Cognac und weißem Portwein abgelöscht. Ordentlich einkochen lassen, bis fast keine Flüssigkeit mehr übrig ist, Wasser ran. Etwas Pfeffer, Lorbeer, Thymian dazu und dann erstmal gemütlich vor sich hinköcheln lassen.

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Das Haus roch bereits nach kurzer Zeit ausgezeichnet, die erste Kerze am Adventkranz brannte – was will man mehr?!

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Während des Einköchelns ging es ans sehr feine Schnippeln des Würzelgemüses für die Nage. Zwischendurch war der Herd mehr als ausgebucht für meine Hummervorbereitungen. Vier „Platten“ reichen vielleicht doch nicht?! Am Ende war alles gut.

Zur Hummeressenz – ich bin übrigens jetzt verliebt in Hummerschalen… – entschied ich mich nach langem Hin und Her für dreierlei Grießklößchen: mit Petersilie, mit getrockneten Tomaten und pur. Ich ließ sie in Salzwasser ziehen und gab sie erst beim Servieren in die Essenz. Köstlich.

Das Foto ist leider genauso mies wie das von der Steinpilzessenz vergangene Woche nach diesem Rezept. Im Flan verschwanden bei dieser Gelegenheit die letzten, mühsam zusammengekratzten Estragonreste aus dem Beet. Es war ein Fest! Wirklich.

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Aus dem Scherenfleisch stellete ich einen kleinen Zwischengang her. So klein wie Trumps Kommentar zum Tod Fidel Castros. Aber was will man schon von Menschen erwarten, die ein Smartphone wichtiger finden als ein funktionierendes Gesundheitssystem?! Eben! Waaah!

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Die Orangensoße war der Hammer. Und bis kurz vor dem Servieren fand ich sie irgendwie so la-la. Als das Scherenfleisch drin lag, war sie super.

Der Rest des Hummers wurde gaaanz kurz angebraten und landete auf einem Kartoffelpüreesockel inmitten einer Nage. „À la nage“ ist mittlerweile ja nun wirklich extrem retro – aber ich liebe es. Mit dem Püree kam das Säuerliche so richtig raus. Wenn der Teller gepasst hätte, hätte ich mich reingelegt. Und mich ausgiebig darin gesuhlt.

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Am Ende war das ein köstlicher Sonntag. Ein köstlicher erster Adventssonntag. Und Fidel und Hugo verleben gerade sicher auch ein paar extrem köstliche Momente. Hoffentlich gibt’s Rum im Himmel! Hasta luego, Jungs!

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4 Kommentare

  1. Oh, Du hast Essenz und Flan nachgekocht – das habe ich gerade erst entdeckt. Bei mir ist der Estragon noch ganz wuschig ähhh… buschig. Ich muss ihn jetzt mal langsam abdecken, er ist ja ein Franzose und die sind so empfindlich bei Kälte. Mimimimimimi….

    1. die essenz und auch der flan waren ein traum!
      mein franzose ist selbst bei arktischen untertaunustemperaturen nicht kleinzukriegen. der ist nicht mal ernsthaft zu dezimieren – selbst, wenn man es wollte 😀

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