Under Pressure

Und das nicht nur in einer Hinsicht! Erstmal fand ich am Montag morgen, dass mein Navi deutlich intellegenter ist, als ich bislang dachte. Um nicht zu sagen „sauclever“. Ich hab‘ ja den Ton abgeschaltet, weil mich das in den Wahnsinn treibt. Wenn in meinem Auto jemand zuviel redet, dann bin ich das. Punkt. Deshalb habe ich erst mitten in Wiesbaden gemerkt, dass das Ding mich zurück nach Hause bringen will. Braves Gerät!

War dann auch im Büro kein reiner Spaß. Und das gleich die ganze Woche lang nicht. Bereits in der ersten Arbeitswoche Überstunden zu machen, war eigentlich nicht der Plan. Ich hatte mir eher sowas wie eine sanfte Wiedereingliederung vorgestellt. War nix…

Kurzer Rückblick auf meinen Versuch mit Ofenzucchini: eine gute Idee. Ich kochte Capellini, wälzte sie in einem Glas meiner kurz zuvor produzierten Ofenzucchini, gab gekräuterte und knoblauchisierte Champignons und scharfe Garnelen dazu, noch drei geschmorte Cocktailtomaten und etwas Zitronenverbene – fertisch! Und wirklich richtig gut. Davon lege ich am kommenden Wochenende nochmal nach.

Da ich ja in der vergangenen Woche Strohwitwe war, kam ich natürlich mit den im ununterbrochen plätschernden Regen ununterbrochen nachreifenden Zucchini nicht mehr ganz klar. Freitags schleppte ich eine große Tüte mit ins Büro und verteilte sie unter den Kolleginnen. Als Gegengeschenk einer Kollegin bekam ich eine monströse Riesengurke, über die den ganzen Tag dreckige Witze gemacht wurde, überreicht. Sie wog fast drei Pfund.

Um die werde ich mich aber erst morgen kümmern können. Heute mussten schon wieder Zucchini weg. Nachdem ich am Freitag noch – mit kritischem Blick auf die Gurke – gemunkelt hatte „Wie kann man die nur so riesig werden lassen…?!“, fand ich dann selbst zwei ähnlich abartige Zucchini in meinem Beet. Die dümmsten Bauern haben die dicksten Zucchini. Oder wie war das?

Ich beschloss eine scharfe Soße daraus zu kochen. Zu Fleisch oder auch auf Nudeln oder als Pizzaunterlage. Bei der Gelegenheit verklappte ich zwei Gläser Ketchup und zwei Gläser Tomatensugo aus der letzten Saison. Meine Tomaten sind ja hoffentlich bald so weit. Seitenblick auf die Tomaten.

Apropos „Tomaten“: Es gibt Hoffnung. In der vergangenen Woche haben sich trotz ausdauernden Mistwetters einige gefärbt. Gut… Einige sind wegen des vielen Regens auch geplatzt, aber die standen in Kübeln vor dem überdachten Beet.

Also, ich finde ja, dieses Foto gibt wirklich Anlass zur Hoffnung. Und es stammt von heute morgen. Mit viel Glück kann ich morgen Abend die erste testen. An der Berner Rose und an einer Azorentomate hängen auch bereits rötliche (ich vermeide bewusst „rote“) Früchte.

Recht gut entwickeln sich in diesem Jahr übrigens auch die Auberginen. Die ersten zwei oder drei sind bereits reserviert für Melitsanosaláta nach Neuköllner Vorbild. Sogar die weißen Auberginen aus dem im vergangenen Jahr aus Griechenland importierten Saatgut machen einen vielverprechenden Eindruck. Und sie vermitteln einem das Gefühl, dass man jetzt endlich, endlich verstanden hat, warum das Ding im englischsprachigen Raum „Eggplant“ heißt.

Ich gehe dann jetzt mal meine im Hintergrund alle paar Minuten lustig ploppenden Gläser beschriften. Dazu hat es fürs Foto eben nicht mehr gelangt. Zu dunkel oder unbeschriftet – da fiel die Wahl leicht.

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