Urlaubsnachgeschmack

Ich gebe es lieber gleich zu: Letzthin stand ich vor dem portugiesischen Laden in der Mainzer Innenstadt und habe mich nicht reingetraut. Da waren Portugiesen drin! Unfassbar! Und die haben auf südländische Art und Weise mit etwas gehobenen Stimmen miteinander geredet. Ich habe dann ein bißchen vor dem Schaufenster gestanden – sah aus wie ein Minimercado auf den Azoren – und bin gaaaaanz laaaaangsaaaam wieder weggegangen. Blöd… Gebe ich zu…

Der Gatte war heute mutiger, hat einen portugiesischen Laden in Frankfurt aufgesucht und Kaffee (Sical 5 Estrelas!), meine geliebte Sardinenpaste und ein Glas Augenbohnen erworben. Da er den Einkauf vollkommen unbeschadet überstanden hat, werde ich es wohl morgen oder nächste Woche doch nochmal mit einem neuen Anlauf in der Hinteren Bleiche versuchen.

Der Kaffee kommt gerade recht, habe ich doch gestern zufällig zwei von diesen in Portugal sehr gebräuchlichen schmalen, hohen Espressotassen erworben. Auf den Azoren mochte ich sie nicht kaufen, weil ich Angst vor der Übergepäckgebühr hatte. Hier fehlt nun ein wenig die Sonne, aber ich hoffe auf einen Synergieeffekt zwischen Kaffee und Azorenhoch.

Zurück zu den Augenbohnen. Dass die auf Deutsch so heißen, weiß ich erst seit eben. Bisher kannt ich sie nur unter dem Namen „Feijão-frade“. Ich hatte sie sogar im Supermarkt mit dem Handy fotografiert, um hinterher zu recherchieren. Der allüberall gegenwärtige Salat daraus war einfach zu lecker.

Nachdem dann heute das Glas mit den Bohnen vor mir stand, siegte die Gier über die Müdigkeit nach einem doofen Arbeitstag. Der gute „Salada de feijão-frade“ musste her! Ein wenig Google (hier vor allem dieser <a href=“https://elvirabistrot.blogspot.de/2010/08/salada-de-feijao-frade-portuguesa.html“>Link zum Blog einer Azoranerin</a> auf Terceira) und ein bißchen Improvisation im Hinblick auf vorhandene Lebensmittel… Heraus kam dies:

Salada de feijão-frade à portuguesa / Portugiesischer Augenbohnen-Salat

Gericht: Beilagenteller
Kalorien:

Zutaten

  • 600 g Augenbohnen aus dem Glas (vorgekocht bzw. cozado)
  • 4 TL Öl
  • 3 Schalotten
  • 1 kleine grüne Paprika
  • 6 Cocktailtomaten
  • 1 geh. TL confierter Knoblauch (oder eine Knoblauchzehe, fein gehackt)
  • 1 geh. TL confierte Chili (oder eine Chilischote, sehr fein gehackt)
  • 3 TL gehackte Petersilie (nach Geschmack mehr)
  • 1 TL Weißweinessig
  • Saft einer Zitrone
  • Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Anleitung

  • Bohnen in ein Sieb abgießen, abspülen und abtropfen lassen.
  • Zwei Esslöffel Öl in einem kleinen Topf erhitzen, fein gehackte Schalotten anschwitzen, ebenfalls sehr fein gehackte Paprika zugeben und weiter bei niedriger Temperatur dünsten. Tomatenwürfelchen, Knoblauch, Chili und Petersilie zugeben, unterrühren und Topf vom Herd ziehen.
  • Topfinhalt in eine Schüssel geben, Bohnen unterheben. Restliche zwei Esslöffel Olivenoel, Essig und Zitronensaft unterrühren. Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken.



Das war recht nahe am Original. Mit getrockneten Bohnen sollte das nach Einweichen und Vorkochen ebenso funktionieren. Passt übrigens auch super zu Fisch und Gegrilltem. Den Salat gibt es auch in einer Variante mit Thunfischfitzeln. Schmeckt bestimmt ähnlich gut. Natürlich nur mit Santa-Caterina-Atum.

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