„Was in Andorra geschieht, …

… das könnte sich überall ereignen, wenn die Voraussetzungen gegeben sind“, um einmal Max Frisch zu zitieren, der dabei aber wohl nicht an Steueroasen, Skilifte und Billigtankstellen gedacht hatte.  Und wahrscheinlich auch nicht an Tour de France-Etappen nach Arcalís.

Wir verbanden an diesem Tag wieder einmal einen Radeinsatz des Bauherren mit einer Wanderung. Und wenn ich beim ersten Andorra-Besuch schon von der landschaftlichen Schönheit begeistert gewesen war, übertraf doch der „Circ de Tristaina“ nochmals alle meine Erwartungen.

Aber davor stand die Radetappe meines Topfahrers, der nach Erreichen der Skistation in Arcalís überaus zufrieden mit sich war. Als Directeur sportif im Begleitfahrzeug gelangen mir dann auch einige hübsche Streckenfotos – was will man mehr?! Und der Fototeil des Tages lag ja zu diesem Zeitpunkt noch vor mir.

Eigentlich hatten wir geplant, den Höhenrundweg (Wanderführer: „In den abschüssigen Hängen der Bergkette verläuft ein schöner und spannender Rundweg, der immer wieder neue Perspektiven auf die beiden Seen und den vom Pic de Tristaina beherrschten Bergkessel eröffnet.“) zu nehmen. Das klang absolut perfekt.

Blöderweise wurde der Höhenweg irgendwann unpassierbar, da wir mehrere vereiste Schneefelder hätten queren müssen. Die Pyrenäen hatte wohl ein ähnlich langer Winter ereilt wie den Taunus. Für diese Zeit des Jahres lag noch ungewöhnlich viel Schnee. Ohne geeignete Ausrüstung war hier kein Weiterkommen möglich. Wir kehrten schließlich um und nahmen den Rundweg im Tal, der jedoch nicht minder reizvoll war.

Der „Estany de Més Amunt“ und der „Estany del Mig“ boten auch von dort aus faszinierende Fotomotive. Die kompletten Fotos von diesem Tag lade ich am Wochenende bei Flickr hoch. Die 200 möglichen Fotos pro Ordner auf Overblog reichten leider nur für das Nötigste.

Auf dem Rückweg tankten wir selbstverständlich an einer der ca. 5.000 Tankstellen Andorras und erwarben eine Flasche Wasser für mich und ein Eis für den Bauherren. Dementsprechend enttäuscht war dann auch der Guardia Civil-Mann bei der Zollkontrolle. Seine Enttäuschung äußerte sich in Unfreundlichkeit. Ja, Entschuldigung! Beim nächsten Mal versuchen wir etwas zu schmuggeln, um die Sache spannender zu gestalten. Pah!

Für das Abendessen war ein erneuter Besuch im „Cal Cofa“ geplant. Und wir waren wieder total begeistert. Der Bauherr bestellte „L’escargots“ und ich „Poulet fermier et les gambas“ (links). Als Desserts gab es ein „Soufflée catalan“ und eine „Tarte au citron meringue“. Ich riskierte sogar eine Schnecke, die mich allerdings nur an Gummibärchen mit Knoblauchgeschmack erinnerte. Nichts für mich.

Und während sich am Nebentisch ein französisches Ehepaar solange über die Qualität des – natürlich komplett leergegessenen – Hauptgangs beschwerte, bis es einen weiteren Sangria aufs Haus bekam, hingen wir satt und glücklich in unseren Stühlen.

Auch diesmal widerstanden wir beim Verlassen des Restaurants der Verlockung, auf ein „Krombacher de la pression“ im gegenüberliegenden „Frankfurt El Mos“ einzukehren. Frankfurt haben wir schließlich zu Hause genug.

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