Wenn es schon draußen nicht grünt, …

… dann gibt es an Gründonnerstag wenigstens was Grünes auf den Teller. Trotz der Tatsache, dass dies mittlerweile ein hessischer Haushalt ist, wird es keine „Grie Soß“ geben. Spinat, Kartoffeln, Spiegelei – das ist das – mal wieder – Essen des Tages.

Um es ein wenig zu interessanter zu machen („Pimp my Gründonnerstagsmeal!“), habe ich mich für frischen Blattspinat mit Knoblauch und Pommes Dauphinoise als Beilagen entschieden. Ein etwas leckereres Fastenessen also, aber das wird ja wohl noch erlaubt sein.

Eigentlich dachte ich kurz über pochierte Eier nach, aber die Spiegeleier – sunny side up – haben irgendwie doch das Rennen gemacht. Da hat man dann auch gleich noch etwas Knuspriges mit dabei. Und sie sehen auch irgendwie auf dem Teller hübscher aus.

Und während ich noch über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Eierzubereitungsmöglichkeiten nachdenke, hat es zu schneien begonnen. Nur ein wenig, aber immerhin: Schnee. Jetzt. Am 28. März. Drei Tage vor Ostern. Waaaah! So langsam ist es jetzt aber wirklich mal gut…

Zurück zum Essen: Für den Spinat habe ich zwei fein gewürfelte Schalotten in etwas Butterschmalz angebraten, dann den Spinat und einen Schuss Gemüsefond zugegeben und das Ganze bei geschlossenem Deckel kurz dämpfen lassen.

Die Schalotten hießen laut Etikett „Les Subtiles“ – das klang harmlos, aber ich muss gestehen, dass ich selten so geheult habe. Nicht mal bei „Der kleine Lord“. Es war wirklich erschreckend. Und mir kamen einige üble Beschimpfungen des französischen Volkes über die Lippen. Ich schämte mich und kochte weiter.

Den Spinat würzte ich ,nachdem er eingefallen war, mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat, gab zwei angedrückte Knoblauchzehen zu und köchelte ihn mit jeweils einem wirklich winzigen Schluck Sahne und Weißwein etwas ein. Die Knoblauchzehen müssen vor dem Anrichten natürlich wieder rausgefischt werden.

Das alles – abzüglich des Spinatputzens und inklusive parallelen Spiegeleibratens – geht ja recht flott. Für die Pommes Dauphinoise dagegen war etwas mehr Vorarbeit nötig. Kartoffeln schälen, in feine Scheiben schneiden und lagenweise in eine Auflaufform schichten, die zuvor gebuttert und mit einer halbierten Knoblauchzehe bearbeitet worden war.

Zwischen den Kartoffellagen jeweils salzen, pfeffern und mit etwas Muskat würzen. Anschließend mit Gemüsefond aufgießen und für etwa 40 Minuten in einer mit Alufolie verschlossenen Auflaufform in den Ofen geben.

Schließlich Folie abnehmen, etwas Sahne angießen und nochmals für 20 Minuten in den Ofen schieben. Am Ende war das mehr Arbeit als Iglo-Rahmspinat aufreißen, aufwärmen, gekauft-vorgekochte Kartoffeln anbraten und Spiegelei backen, aber die Mühe hat sich gelohnt. Lecker war’s. Allerdings: Darf es an einem Gründonnerstag überhaupt schmecken?

2 Kommentare

  1. Natürlich darf es schmecken!
    Fastenzeit hieß: kein Fleisch – nicht: kein Geschmack… oder gar: keine Kalorien…traditionelle Fastenspeisen sind steako-vegetarisch (kein Fleisch) aber sehr reichhaltig (gab ja kein Fleisch)
    und das Fastenbier hat besonders viel Alkohol.

    Erst die blöden Protestanten (angloamerikanischer/calvinistischer Natur, Luther aß bekanntlich sehr gerne) haben den Genuss verboten.
    In diesem Sinne – Osterzopf und Nutella. Frohe Feiertage noch!

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