Da liegen die Nerven blank…

Zumindest bei allen Menschen, die nicht wie ich messyartig Vorräte gehortet haben. Ich denke wir werden problemlos ein halbes Jahr brauchen, um den letzten Rest im HWR zu vernichten. Eine willkommene Gelegenheit, einmal die Trockenvorräte zu plündern, seltene Mehlsorten zu verbacken und Eingekochtes auf den Tisch zu bringen. Aus der Not heraus. Weil – wir werden später diese Zeit vermutlich wieder mit „Wir hatten ja nix!“ umschreiben.

Deshalb habe ich hochmotiviert begonnen und in den letzten Tagen ausschließlich frische, schnell verderbliche Lebensmittel gekauft. Von denen gibt’s ja reichlich. Die will ja keiner. Ich Fuchs!

Im Büro laufen die Exceltabellen mit den Notfallplänen heiß. Schätzungsweise ab nächster Woche wird auf Home Office umgestellt. Mit soll’s recht sein. Spart mir immerhin wertvolle Lebenszeit, die ich ansonsten im Auto verbringe.

Tolle Fotos von Asiatinnen mit Mundschutz und gefährlich aussehenden Viren übrigens auf der Aufklärungsseite unseres Landkreises. Die Rechtschreibung bleibt dabei leider etwas auf der Strecke. Hier werden keine Gefangenen gemacht! Wir sind zu allem entschlossen – mit regelmäßig „aktaulisierten Inforationen“!

Kommen wir aber jetzt endlich zum eigentlichen Grund dieses Blogposts: Chicken Tikka Masala. Ein Gericht, dass in etwa so indisch ist wie Spaghetti Bolognese italienisch. Aber egal. Max hat es geliebt, als ich ihn noch in unserem Haushalt verpflegt habe.

Ich habe daran gearbeitet. Und jetzt ist es präsentabel. Und gestern wurde es von einem international respektierten Chicken-Tikka-Masala-Experten offiziell abgenommen, der natürlich rein zufällig seine Gene zu einer Hälfte mir zu verdanken hat.

Es wurde „also wirklich“ für „echt gut“ und „fantastisch“ befunden. Perfekt für alle, die in Zeiten wie diesen Hühner im Garten haben und über ein gut ausgestattetes Gewürzregal verfügen. Hier das Rezept:

Chicken Tikka Masala

Gericht: Fleischteller, Hauptgericht
Küche: Indisch
Keyword: curry, huhn
Portionen: 4 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

für Fleisch und Marinade:

  • 500 g Hähnchenbrust
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 Stück Ingwer etwa halbe Daumengröße
  • 150 g griechischer Joghurt
  • 1 Zitrone davon der Saft
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Garam Masala
  • 1 EL Kreuzkümmel gemahlen
  • 1 EL Paprika scharf und bestenfalls geräuchert

für die Endfertigung:

  • 3 Schalotten
  • Butterschmalz zum Anbraten
  • 0,5 TL Kardamom gemahlen
  • 0,5 TL Zimt gemahlen
  • 1 TL Kurkuma trocken, gemahlen
  • 400 g Dosentomaten stückig - oder selbst eingekochte Passata
  • 100 g Sahne
  • Salz und Honig zum Abschmecken

Anleitung

  • Am Vortag das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel würfeln, Knoblauch und Ingwer fein hacken. Alles mit den weiteren Marinadenzutaten vermischen und über Nacht kühl stellen.
  • Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Fleisch mit der Marinade in einer Auflaufform für etwa 30 Minuten in den Ofen geben.
  • Derweil Schalotten würfeln und im Butterschmalz anschwitzen. Gewürze zugeben und ebenfalls kurz mit anschwitzen. Dosentomaten hinzugeben und Dose mit Wasser füllen und ebenfalls in den Topf geben. Bei mittlerer Hitze einköcheln lassen (etwa 20 Minuten).
  • Topfinhalt pürieren. Sahne einrühren und alles mit Salz und Honig abschmecken. Inhalt der Auflaufform ebenfalls zugeben. Bis zur gewünschten Konsistenz weiter einköcheln lassen.
  • Parallel Reis kochen. Mit dem Reis anrichten.

Und als Dank für das Lob gibt es noch ein vegetarisches Rezept oben drauf, das so schnell wie unkompliziert ist. Auch für lange Arbeitstage mit durch Straßensperrungen unnötig verlängerten Heimfahrten geeignet. Max! Nimm dies!

Chana Palak Masala

Kichererbsencurry mit Spinat
Gericht: Hauptgericht
Küche: Asiatisch
Keyword: curry
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 2 Zwiebeln fein gewürfelt
  • etwas neutrales Öl
  • 2 Zehen Knoblauch fein gehackt
  • 1 Stück Ingwer etwa halbe Daumengröße, fein gehackt
  • 0,5 TL Koriander gemahlen
  • 0,5 TL Kurkuma gemahlen
  • 0,5 TL Kreuzkümmel geahlen
  • etwas geräuchertes Paprikapulver
  • etwas Chiliflocken oder getrocknete und gemörserte Chilis
  • 1 Dose stückige Tomaten 400 g
  • 1 Dose Kichererbsen 400 g - abgespült
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • 150 g Babyspinat
  • Salz
  • 1 TL Kokosblütenzucker
  • 1 TL Garam Masala
  • Saft einer Limette
  • 100 ml Kokosmilch cremig - klingt besser als vollfett
  • frischer Koriander ersatzweise frische Petersilie

Anleitung

  • Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebelwürfel goldbraun anbraten. Knblauch und Ingwer zugeben und mit anschwitzen. Gewürze zugeben und ebenfalls kurz mit anschwitzen. Mit der Brühe ablöschen und Tomaten und Kichererbsen zugeben.
  • Kurz aufkochen und dann bei mittlerer Hitze sanft einköcheln lassen.
  • Etwas Salz und den Zucker einrühren. Blattspinat zugeben und kurz bei geschlossenem Deckel zusammenfallen lassen.
  • Garam Masala, Limettensaft und Kokosmilch einrühren und nochmals bis zur gewünschten Konsistenz einköcheln lassen. Zuletzt gehackte Koriander- bzw. Petersilienblätter zugeben. Mit Reis servieren.

Fest steht: perfektes Krisenessen! Dosenvorräte, Trockenvorräte. Und seit heute gibt es hier jetzt einen offiziellen Notfallarbeitsplatz. Ich kann also ganz bald voraussichtlich zwei Stunden täglicher An- und Abfahrt zum / vom Büro gewinnbringend in Kochen umsetzen.

Ich weiß, dass es mir verhältnismäßig gut geht in der Krise. Andererseits bin ich sicher, dass sich die Urlaubsreise in der Karwoche, die ich so dringend gebraucht hätte, vermutlich erledigt hat. Aber damit kann man leben. Man muss die Prioritäten nur anders verteilen. Und weniger an sich denken. Vielleicht lernen wir ja alle bei dieser Gelegenheit, etwas mehr Rücksicht zu nehmen. Und dass es Dinge gibt, die vielleicht doch nicht so wichtig sind, wie man immer dachte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

4 Kommentare

  1. Jaa! Das haben wir auch bemerkt! Obst und Gemüse stapelt sich in den Supermärkten, alle rasen zum Klopapier und den Dosenravioli! Überlebenskünstler halt.

    1. gestern an der kasse vor mir: eine frau mit 5 x 12 rollen toilettenpapier und mehreren zerbeulten dosen hühnertopf und spaghetti mit fleischbällchen. meine güte – das ist schon krank irgendwie.
      ich finde die isolation gerade gar nicht mal so übel. muss man sich wenigstens nicht mit den idioten „draußen“ auseinandersetzen 😀

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