Ich bin jung. Ich kann verzichten.

Jaaa… Okeeeehhhh… Seien wir ehrlich: Ich kann verzichten.

Gestern sogar auf Soße. Sonntags gibt es aber welche. Sind ja ohne Soßenbinder auch keine Kohlenhydrate drin. Nicht mal böses Fett. Außer dem bißchen eingeschmurgelten von den Parüren. Vive la réduction!

Das Reh war auch nur mit Rosenkohl lecker. Und wenn keine Soße da ist, braucht man auch nix zum Tunken. Praktisch. Heute gibt’s ja sogar welche. Auf meinem Teller gerade genug, um sie mit dem Fleisch aufzustippen. Der Gatte kriegt mehr für seine Kartoffeln, die ich auf meinem Teller durch Champignons ersetzt habe. Zumindest ist das der Plan. Pah! Wird schon gehen…

Da ich erfreulicherweise den Rosmarin im Schnee gefunden habe – der Thymian war nochmal eine deutlich größere Herausforderung, riecht es mittlerweile auch im ganzen Haus extrem angenehm. Warum wir zweimal hintereinander Rehrücken haben?! Ganz einfach! Unser Jäger verpackt gerne größere Gebinde. Diesmal waren es 1100 Gramm. Um genau zu sein, brauchen wir dazu drei Tage. Den für morgen schweiße ich gleich ein. Der darf Sous vide. Soße wäre dann ja jetzt da.

Sehr realistisches Foto übrigens mit dem total verspritzten Herd und dem versifften Schmortopf. Ich nenne es „die neue Ehrlichkeit“. Also praktisch im Gegensatz zu den von oben aufgenommenen und mit allerlei Firlefanz (Vichykarolöffelchen, Vichykaroserviettchen und sonstigen nicht zum Gericht passenden Farbtupfern in Form von nicht enthaltenen Lebensmitteln) ausgestatteten Foodfotos. Hier wird gespritzt und gekleckert. Und hinterher gewischt. Ich selbst finde meine Rechtfertigung für das verschmierte Foto eigentlich ganz überzeugend…

Was ich außer dem Hüftspeck übrigens noch in Angriff genommen habe, ist eine großangelegte Entrümpelungsaktion. Zu viele Bücher im Haus, zu viele Hörbücher unter den Sitzen des Puntili. Gestern wurden erstmal drei Kisten gepackt. Die gehen morgen auf die Reise. Tschüß, Ballast. Und das war nur der Anfang.

Mir wird das zuviel. Liegt vielleicht am Alter. In diesem Jahr werde ich ja nun die Hälfte meiner von mir geplanten Lebenszeit hinter mir haben. Da muss man auch mal ein wenig vernünftig werden. Und aussortieren. Und für Bücher gibt es ja auch öffentliche Bücherschränke. Ich habe beschlossen, dieselben in Mainz ein wenig aufzufüllen. Die Gefahr dabei ist nur,  dass die Zahl der Bücher, die ich beim Befüllen einsteckenswert finde, größer ist als die Zahl der abgestoßenen Exemplare. Aber das kriege ich schon hin.

Kommt hinzu, dass ich zum Beispiel jeden Tag mehrere Bücher mitnehmen, in der Mittagspause quer durch die Stadt zum Bücherschrank schleppen und loswerden kann. Und mir dabei – sozusagen als Kollateralgewinn – eine halbe Stunde lang in sehr zügigem Tempo Bewegung verschafft habe, statt im Büro zu sitzen. Saumäßig verlockend irgendwie.

Ansonsten verleihe ich jetzt mal dem Abendessen den letzten Schliff, und mache anschließend noch ein (mit Sicherheit unterbelichtetes) Foto davon. Verdammt! Wochenende praktisch schon wieder vorbei!

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