Es kann nur besser werden!

Kurz und knapp (und sehr spät) heute: Ich bin fertig. Die Zwölf-Stunden-Trockenbau-Schicht hat mich total geschafft. Nur der Heimweg war fast noch schlimmer…

Erstmal aber zu unseren Heldentaten von heute: HWR, Technikraum und Küche sind OSB-beplankt. Die Küche ist komplett begipskartont. In Technikraum und HWR fehlt jeweils eine Wand – allerdings aus technischen Gründen. Die HWR-Wand muss wegen eines fetten Wasserrohrs an einer Stelle umgebaut werden.

O.k. – die fehlende GK-Wand im Technikraum ist auf völlige Erschöpfung unsererseits zurückzuführen. Nachdem wir die Wasseranschluss- und Elektrokastenwand doppelt gipskartonieren mussten (inklusive der tollen Balkenausschnitte oben), waren wir zu saft- und kraftlos, um noch weiter zu machen.

Zwischendurch tauchten die Trockenbauer auf, die eigentlich gestern hätten erscheinen sollen, um ihren Anschiss abzuholen. Wir konfrontierten sie mit Toms („Yes we can – but we would have done it much better!“) Beurteilung ihrer Arbeitsqualität. Klar, war es ihnen peinlich. Alle Korrekturen seien natürlich kein Problem. Wenn der Bauleiter das so wolle. Bitte sehr! Trotzdem sei das natürlich eigentlich kein Fehler usw. usf. Wir besprachen die katastrophalsten Stellen und es wurde zugesagt, die Mängel in der kommenden Woche zu beheben. Gut dann. Man darf gespannt sein!

Es folgte eine Baustellensäuberungsaktion (besenrein) und dann ein gemeinsames inneres In-sich-Zusammensinken. Morgen werden wir ab Mittag nochmal ran müssen, damit alles fertig wird, bevor die Fußbodenheizung kommt.

Da wir also nun morgen ebenfalls arbeiten werden, war klar, dass ich mein Auto eigentlich früh um sechs Uhr würde umparken müssen, weil hier großräumig wegen des Rosenmontagszugs gesperrt sein wird. Ab sieben Uhr turnen dann alljährlich lustige Politessen mit Megaphonen durch die Straßen und versuchen die letzten Fastnachtsopfer aus den Betten zu bekommen, damit diese ihre Autos entfernen. Dann hat man aber bereits einen fetten Strafzettel und muss mit eingezogenem Schwanz unter den Augen der Obrigkeit sein Fahrzeug weg fahren. Eine ziemlich fiese Situation, die ich eigentlich möglichst vermeiden wollte.

Es ergab sich jedoch nicht mal die Chance zu frühmorgendlichen Konfrontationen mit dem Gesetz. Mein gesamtes Viertel war komplett zugeparkt von witzigen Fastnachtstouristen. Trotz Anwohnerparkens. Nachdem ich eine Dreiviertelstunde lang den Block umkreist hatte wie einst die tote Laika in Sputnik 2 die Erde, gab ich entnervt auf und beschloss, das Auto gleich außerhalb des Abschleppgefahrenbereichs abzustellen. Auch das erwies sich jedoch als nahezu unmöglich.

Nach längerer Suche und im Zustand völliger Erschöpfung parkte ich schließlich ca. drei Kilometer von zu Hause entfernt in der Nähe einer Umgehungsstraße, die morgen nicht abgesperrt sein sollte. Blieb noch der Marsch Richtung Heimat mit schwerem Gepäck. Ich zog kurz eine Straßenbahnfahrt in Erwägung, fand dann jedoch, dass ich das in meinem „Total-fertiger-Trockenbauer“-Kostüm lieber lassen sollte.
Unterwegs begegnete mir eine Gruppe Schweine in rosa Plüschkostümen. Ich hoffte, sie würden nicht „Helau!“ rufen und mich zum Antworten zu zwingen versuchen.

Verzweifelt sang ich leise Morrisseys „Meat is murder“ vor mich hin. Als es ca. 500 Meter vor der Haustüre dann auch noch zu regnen begann, musste ich doch noch lachen. Ich lachte selbst dann noch, als ich feststellen musste, dass mein Haar zu einer fiesen, klebrigen Masse aus Sägespänen und Wasser verklumpt war. Aus Erleichterung. Schlimmer konnte es ja nun nicht mehr werden.

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