Ein echter Morrissey-Tag

„I decree today that life
Is simply taking and not giving
Uniflott is mine – it owes me a living
But ask me why, and I’ll spit in your eye
Oh, ask me why, and I’ll spit in your eye
But we cannot cling to the old dreams anymore
No, we cannot cling to those dreams…“


Zeit, es einzusehen: Ich werde niemals spachteln können. Diese Tatsache hat mich heute in eine echte Lebenskrise gestürzt. Na ja… Fast jedenfalls… Am Ende empfand der Bauherr Mitleid mit mir. Selbst Knauf Kurt, der rollenweise bereit liegt, um in die Ecken gedrückt zu werden, empfand wahrscheinlich Mitleid mit mir. Diese Spachtelei kostet mich definitiv den letzten Nerv.

„… Does the body rule the mind
Or does the mind rule the body?
I don´t know… „

Mit Willenskraft allein war das jedenfalls nicht zu bewältigen. Erst habe ich mein „Werk“ von gestern angeschliffen, um dann die zweite Spachtelschicht aufzubringen. Klingt theoretisch gut, sieht aber am Ende nicht gut aus. Jedenfalls nicht bei mir. Mmmhhh…


Trotzdem spachtelte ich stur, aber zunehmend übellauniger vor mich hin. Um es ohne langatmiges Gejammer auf den Punkt zu bringen: Der Spachtel und ich werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Kreisi! Stichi! Das Cuttermesser! Alles gute Kumpels inzwischen, aber mit diesem dämlichen Spachtelkram kann ich nichts anfangen. Ich gebe es auf. Für immer. Versprochen!

„… Ask me why, and I’ll die
Oh, ask me why, and I’ll die
And if you must, go to work – tomorrow
Well, if I were you I really wouldn’t bother
For there are brighter sides to life
And I should know, because I’ve seen them
But not very often …“

Der Bauherr hatte sich mittlerweile in seinen Würfel verabschiedet, wo er begann, alle Schraubenlöcher zu verspachteln. Angesichts meiner Unfähigkeit, ordentliche Übergänge zwischen den Platten hinzubekommen, wird der Rest der Arbeit bis Dienstag auf Lubor warten müssen. Die Idee – das Verspachteln der Schrauben – ist natürlich nicht schlecht. Das kann sogar ich.

„It just wasn’t like the old days anymore
No, it wasn’t like those days
Am I still ill?
Oh …
Oh, am I still ill?
Oh …“
– The Smiths


Nachdem ich das eingesehen hatte, anschließend noch ein bißchen den Bauherrn genervt, etwas Trennfix an die Balken geklebt, ein Brötchen gegessen und einen Kaffee getrunken hatte, beschloss ich, dass es sinnvoller wäre, den Arbeitstag zu beenden. Der Bauherr meinte sogleich, dass das wirklich eine ausgezeichnete Idee sei. Ich solle ruhig Feierabend machen und nach Hause fahren. Da wollte ich ihm natürlich ungern widersprechen *whistle*


Bevor ich aufbrach, stellten wir fest, das verschiedene neue Beschriftungen auf den GKBs sind. Eine kryptischer als die andere. Wer oder was zum Teufel ist die „Rotfus nibbel AG“?! Eine Art Trockenbaumafia, die unschuldige Bauherrinnen in den Wahnsinn treiben will? Ist das alles eine Verschwörung? Und was will uns „instrukcia obskur“ (s.o.) sagen? Dass der Elektriker nicht weiß, was wir von ihm wollen? Das würde einiges erklären.

Nachtrag von 20:41 Uhr: Zumindest ein Rätsel wurde heute noch gelöst. Der Tag ist nicht ganz verloren! Der Bauherr hat es ergooglet. Das hier -> Klick! scheint wohl mit „rotfus nibbel ag“ gemeint zu sein. Doch keine kriminelle Vereinigung. Puh! Glück gehabt!

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