Das sind nicht meine eigenen Worte, sondern es handelt sich um ein Zitat. Ein Zitat von Dieter. Dass er Dieter heißt, weiß ich nur, weil Sabine ihm ca. fünf Minuten vor seinen fiesen Worten „Dieter, warte!!! Dieter, bleib‘ mal hier!“ schreiend über den Lidl-Parkplatz hinterhergerannt war, als ich gerade dabei war, die Einkäufe im Kofferraum zu verstauen.
Der Mann am Auto neben mir meinte: „Ooooh… Da besteht wohl deutlicher Klärungsbedarf…“ Ja, das schien mir auch so. Sabines Eselsgalopp über den Parkplatz zeigte leider nicht den gewünschten Effekt. Dieter drehte nicht um. Er winkte genervt ab und ging weiter seines Weges. Sabine folgte ihm schreiend. Ebenfalls gefolgt von einer Freundin mit vollem Einkaufswagen. Eine recht witzige Prozession.
Irgendwann blieb Dieter stehen und ließ sich in ein ziemlich lautstark geführtes Gespräch verwickeln. Warum ich da immer noch stand? Ganz einfach. Ich wartete auf den Bauherrn, der sich im Getränkemarkt nebenan aufhielt. Sabine beteuerte unterdessen, dass sie das (was auch immer „das“ gewesen sein mochte) ja gar nicht getan habe. So schrie man sich eine Weile Ausflüchte, Beteuerungen, Unverständnis und Bully Herbigsche „Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation“ entgegen.
Als der Bauherr endlich um die Ecke bog, gab Dieter gerade auf. Er folgte grummelnd den beiden Frauen über den Parkplatz zurück zum Supermarkt. Als Sabine zu einem weiteren „Aber ich…“ ansetzte, raunzte er nur noch halblaut und resigniert: „Sabine, halt’s Maul!“ Und Ruhe war. Irgendwie erleichtert trottete er anschließend hinter den Frauen her.
Manchmal ist Einkaufen wirklich ein Erlebnis! Danke, Dieter! Danke, Sabine! Danke, namenlose Freundin mit dem Einkaufswagen!
Zu Hause ging es dann deutlich ruhiger zu. Wir verbrachten den Tag mit Regalbefüllungen, Wäschewaschen und Pappentsorgung. Nichts spektakuläres also. Nichts, von dem es sich lohnen würde, Fotos zu machen. Die Bestückung der Würfelregale schreitet fort. Das Gästebad, in dem die Bücher zuletzt zwischengelagert worden waren, leert sich wieder.
Die nächsten Tage werden wohl noch für Ein-, Aus- und Aufräumarbeiten draufgehen. Ziemlich nervig mittlerweile, aber leider unvermeidlich.

