Girlfriends – oder: Wenn die Angie mit der Netti…

Weltfrauentag! Zeit, den Kerlen zu zeigen, zu was „echte Frauen“ fähig sind. Zu den in diesem taz-Link beschriebenen Gehässigkeiten nämlich:  „Augenblick, verweile doch“. Unglaublich, das Minenspiel der bösen Schwestern angesichts der Rücktrittsmeldung des Freiherrn! „Strrrrrike!!! Schau mal, Annette!“„Na siehste, Angie, es geht doch!“ Da Gutti mir ja schon eher der Typ zu sein scheint, der sich gerne auch mal selbst googlet, wird er sicher schon darauf gestoßen sein. Schade, dass man sein Gesicht beim Anblick des Videos nicht beobachten kann.

Faszinierend besonders das gehässige Grinsen von Frau Schavan nach dem Blickwechsel mit ihrer Busenfreundin und dann im Anschluss deren erneutes Lesen der Nachricht, um die Worte noch einmal richtig genießen zu können. Da haben sich wirklich Zwei gefunden, die sich auch ohne Worte verstehen. Jetzt müsste man bloß noch die Kunst beherrschen, sich vor laufenden TV-Kameras zurückzuhalten. Auch wenn man die (Schaden-)Freude noch so gerne mit der besten Freundin teilen möchte.

Ich habe mir das Filmchen zweimal angeschaut. Und ich bin mir sicher, dass ich bisher wenig gesehen habe, das dieser Szene an Hinterhältigkeit und Fiesheit gleichkommt. So gemein könnte wahrscheinlich nicht mal Gaddafi grinsen, nachdem er einfach nur so zum Spass seine Oelfelder in die Luft gesprengt hat. Und wie schrieb Wilhelm Busch doch so schön unter seine Zeichnung, die oben zu sehen ist? Genau! „Für Mutter Köhm war alles dieses angenehm“. So isses…

Anlässlich des heutigen Festtages schenkt die BILD allen Frauen eine tolle Aufzählung: „100 Dinge, die Frauen besser können als Männer“. Obwohl mir zwischendurch schlecht wurde (Selbst schuld! Wer liest schon sowas?!), hielt ich bis zum Ende durch. Was soll das? Punkt 10: „Mehrere Diäten gleichzeitig machen“… Soll das ein Beweis für gelungenes Multitasking sein? Oder Punkt 19. Noch schlimmer: „Skandalfrei regieren! Oder können Sie sich mit Angela Merkel eine Bunga-Bunga-Affäre wie in Italien vorstellen? Oder dass sie den Sarkozy gibt und einen Schauspieler heiratet?“

Ein Witz! Bunga-Bunga mit dem Merkel?! *prust* Und welcher Schauspieler würde sie wohl freiwillig heiraten? Sky Dumont… Till Schweiger… O.k. – aber das sind ja keine richtigen Schauspieler.

Weiter zu Punkt 35: „Mitleid empfinden. Gefühle sind Frauen-Domäne! So gaben bei Umfragen z. B. 86 % zu, schon mal im Kino zu weinen (Männer: nur 44 %).“ Witzisch! Liegt vielleicht daran, dass man bei ‚Die hard‘, dem ‚Terminator‘ oder ‚Mission Impossible‘ kaum tellen zum hemmungslosen Schluchzen finden dürfte. Kein Wunder, dass Frauen dauernd heulen, wenn sie sich Filme wie ‚Magnolien aus Stahl‘, ‚Message in a bottle‘ oder ‚City of Angels‘ anschauen. An dieser Stelle möchte ich übrigens noch einmal betonen, dass ich einmal völlig in Tränen aufgelöst bei ‚Edward mit den Scherenhänden‘ stocksteif in meinem Kinosessel saß und verzweifelt bemüht war, vor meinem, mir unbekannten Sitznachbarn zur Rechten zu verbergen, in welchem desolaten Zustand ich mich befand. Als das Licht anging, heulte ich immer noch. Ein verstohlener Blick nach rechts – da saß ein alter Bekannter, den ich ewig nicht gesehen hatte! Und er war war genauso zerstört wie ich.

Zurück zu BILD – und solch schwachsinnigen Punkten wie Nr. 47 („Im Sitzen pinkeln“ – wie auch sonst als Frau?!), Nr. 58 („Sich Männer, Beziehungen und Situationen schönreden“ – wozu auch? Bei Männern hat Schönsaufen den gleichen Effekt – und geht schneller…) oder Nr. 73 („Mitarbeiter führen, weil Frauen sowohl mehr Stärke als auch Empathie gezielt einsetzen“ – genau… siehe oben…). Highlight ist allerdings Punkt 65: „Über sich selbst lachen. Es gehört schon eine ganze Menge Humor dazu über ‚Warum duften Frauen ab 40 so lecker? – Wegen der Orangenhaut‘ zu schmunzeln.“ Wie meinen?! Wer „schmunzelt“ denn über sowas?! Wäääähhh… Wahrscheinlich die gleichen Menschen, die Punkt 83 witzig finden: „Geld ausgeben, dass sie nicht verdient haben“. Hahaha… Saukomisch…

Lustig auch mein Freund F.J. ( „Liebe Frauen…“), der sich doch tatsächlich nicht zu blöd ist, frech folgendes zu behaupten: „Ich bin ein Mann. Ich bin ein aufrecht gehendes Wesen der gleichen Art, wir bedienen uns der gleichen Sprache.“ Nein, F.J., das ist nicht ganz richtig. Zumindest das mit der Sprache nicht. Aber sehr erheiternd mal wieder, wie er von seinem Spiegel-Freund im gestärkten Mutti-Schürzchen ungebremst in die Themenbereiche „Genitalverstümmelungen“ und „häusliche Gewalt“ wechselt. Respekt! Eine Frau hätte vermutlich einen Schnaps weggelassen und dafür mal kurz nachgedacht.

Andererseits… Vielleicht auch nicht… Ich sehe mir vorsichtshalber nochmal das Video von Angie und Netti an…

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