Verzögerungen

Jetzt muss es aber schnell gehen. Und daran sind mehrere Herren schuld. Zu allererst Mr. John Irving, der mich den ganzen Morgen auf dem Terrassenstuhl festgehalten hat. „Last Night in Twisted River“ ist toll. Zumindest gefällt es mir so richtig gut. Ein Irving, der die Fans von Owen Meany, Garp und den Cider House Rules mal wieder so richtig begeistern könnte. Mich jedenfalls hält er zur Zeit erfolgreich von anderen Arbeiten ab. Kaufen, Tine!

Als ich mich dann endlich (gezwungenermaßen) aus meinem Stuhl erhob, um Max nach Mainz zu fahren, war das echt hart. Härter wurde nur, was dann folgte. Dazu muss man wissen, dass die Fahrt nach Mainz ungefähr eine dreiviertel Stunde in Anspruch nimmt. Selbstlos wie ich bin, erklärte ich mich heute bereit, den Herren zu chauffieren. Hinter der Abfahrt Gonsenheim fiel diesem dann ein, dass er sein Handy zu Hause vergessen hatte. Und gerade heute war das nicht mit einem „Naja… Passiert halt…“ abzutun, da für seine morgigen Pläne eine Kontaktaufnahme mit der abgespeicherten Telefonnummer eines seiner neuen Kollegen zwingend erforderlich war. Lebenswichtig die ganze Sache also…

Es musste gewendet und nach Hause zurückgekehrt werden. Prima… Beim Blick auf den Irving hätte ich mich gerne dauerhaft niedergelassen, aber da ich – wie ich vielleicht bereits einmal beiläufig erwähnt hatte? – so wahnsinnig selbstlos bin, starteten wir zum zweiten Mal Richtung Mainz durch. Grrrrr… Max abgeladen, Zwischenstopp bei Max Bahr und Aldi, Rückweg.

Zu Hause warf ich dem Irving dann wieder begierliche Blicke zu, aber mir war leider klar: Wenn ich mich jetzt nicht sofort an den Nachtisch machen würde, wäre es das fürs Wochenende gewesen. Also gut. Dazu muss gesagt werden, dass ich diesen Nachtisch heute zum dritten Mal innerhalb von fünf Tagen zubereite. Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen (Bau-)Herren. Da das Ganze bei gut gekühlten Zutaten recht flott geht und auch sommerkompatibel ist, hier nochmal das Rezept:

Mokka-Mascarpone-Dessert im Glas
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

So. Und jetzt werde ich mich noch ein wenig mit dem Irving auf die Terasse fläzen, bevor es an die Zubereitung des Abendessens geht. Um genau zu sein, werde ich jetzt mein Lieblingseselkissen aus dem Liegestuhl vertreiben, auf dem es seit heute morgen – nach einem ausgiebigen Bad mit Schleudergang – zum Trocknen liegt. Der Esel jedenfalls wird mich jetzt nicht auch noch aufhalten.

Ach… Und bevor ich es vergesse: Der Rasensamen liegt nach wie vor völlig unbeteiligt auf dem Grundstück herum. So als wisse er nicht so recht, was von ihm erwartet würde. Wachsen, Gras! Wachsen!!!

6 Kommentare

  1. Wow. Das ist ja mal ein Reept nach meinen Vorstellungen und Geschmack. Sieeehhhhttttttttttttttttt dasssssssssssss leckerrrrrrrrrrrrrrrr ausssss. Wahnsinn. Werde ich nächste Woche gleich mal
    probieren müssen. Aber wie ich mich kenne, werden 6 Portionen garantiert nicht ausreichen. 😉 Ich krieg mich nicht ein, habe schon den Duft in der Nase, den feinen Geschmack zwischen Zunge und
    Gaumen. 🙂
    Lade dich morgen Abend mal bei mir ein. Habe auf Grund des 60. Hochzeitstages von Doris Eltern und deren Wunsch, keine „Unmühen“ und „Selbstunkosten“ gescheut, um ein paar „kleine“ Kuchen zu
    „basteln“. 😉 Morgen also meine „Kuchenpeepshow“. 😉
    Ansonsten scheint euer Urlaub schon vorbei zu sein? Dann wünsche ich euch wenigstens noch ein schönes Restwochenende. 😉

    LG rolf

    PS: Irgendwie vermisse ich schon ein wenig die entsprechende Backauswahl aus Deutschland. Leider gibt es hier nicht immer alle Zutaten. Z.B. Mokkabohnen. Die kleinen leckeren Dinger, hatte ich
    schon als Kind gerne im Mond zerschmelzen lassen. 😉

  2. Ach, Urlaub wird völlig überschätzt. Da droht bloß Burnoutgefahr. So ein Arbeitsalltag gibt dem Leben doch erst Struktur und Sinn. Ohne Freitag kein Wochenende und so weiter und so fort.
    Meiner isst ja leider keinen Nachtisch. Habe ihn heute mit magerquark gemischt mit mageryoghurt und frischen blaubeeren ausgetrickst. das „mager“ gilt dabei mir, er ist es schon, ich bins noch nie
    gewesen… 🙂

    1. ich spüre den burnout bereits kommen, wenn ich weiter stundenöang auf rasenwachstum warte, das sich nicht einstellt…

      hhmmm… blaubeeren!!! damit hätte ich mich auch austricksen lassen =)

      apropos „mager“… wollte ich nicht im urlaub endlich mal wieder laufen gehen? da war doch was…

  3. „….Habe ihn heute mit magerquark gemischt mit mageryoghurt und frischen blaubeeren ausgetrickst….“ Da klingelt es in meinen Ohren, wie bei einer „Kleinkinderabfütterung. 🙂 „Soooo. Jetzt
    machen wir den kleinen Garagenmund gaaaannnz weit auf und dann kommt der Löffelbus mit feinen Sachen auch schon. Brum..Brum…Brummm.“ 😉 Oder anders gesagt:“..Essen wie bei MAma zu Hause..“ 😉
    🙂 Sorry.

    LG rolf

    1. ja, rolfi, was denkst du denn, wie das sonst funktioniert mit euch kerlen? du musst das so sehen: ihr wollt etwas nicht, aber wir wissen, dass es gut für euch ist. also bringen wir euch dazu, zu
      tun, was gut für euch ist. perfekt gelaufen ist das, wenn ihr hinterher denkt „hhhmmmm. tolle idee von mir, es doch so zu machen!“ 😀

      der bauherr fand schließlich auch den thunfisch-auflauf von letzthin lecker. der thunfisch schmeckte nämlich kaum noch nach thunfisch, weil ich ihn unter massen von kräutern und tomaten begraben
      hatte. so funktioniert das eben.

      zeit, sich damit abzufinden 😀

  4. Na klar. Das funktioniert ja sogar bei euch Frauen hervoragend. Jedenfalls handhabe ich das hier schon ziemlich lange. Gewisse Gemüsearten, welche bekanntlich zwar gesund sein sollen, aber von
    hiesiger Damenmanschaft verpönnt sind, zerkleinere ich so lange, bis sie nicht mehr klar ein zu stufen sind und dann zwar unter Vorbehalt, aber dennoch mit „Genuss“?..gegessen werden. 😉

    Ach ja. Bei deinem Kräuter und Gewürzhinweis… Hast du gewusst, dass man schon im Mittelalter nicht nur dir enttsprechende Wirkung von Kräutern kannte und zu schätzen wusste? So hat man z.B.
    verdorbenes Fleisch, oder entsprechende Gerichte, „überwürzt“, um a) deren tatsächliche Geschmacksherkunft zu verschleiern und B) den wirklichen Haltbarkeitszustand auch vorzutäuschen. 😉 Wird
    übrigens ja heute noch in einigen Gastros oftmals „beherzigt“ und angewand. 😉

    Meine Damen haben z.B. etwas gegen Zwiebeln und Knoblauch in seiner ureigensten Form. Also zerkleinere ich diese „frischen“ und wirklich schmackhaften Zutaten bis in ihre „atomaren“ Bestandteile,
    um sie wie bei einer Sahnetorte, den essbaren Gerichten „unterzuheben“. 😉 Man schmeckt zwar deren Wirkung anschliessend erst recht, aber das Auge sucht vergeblich nach deren Verursacher. 😉

    Und so, oder besser in diesem Zustand, hat keiner der vier Damen auch nur einen Einwand. Zumindest getraut sich keine da noch was zu sagen. 🙂

    Schönen Sonntag übrigens noch. 🙂

    LG rolf

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