Wenn’s läuft, dann läuft’s

Nach mehreren Fehlversuchen habe ich es jetzt doch noch in die Verwaltung des Blogs geschafft. Wer weiß, wie lange das gut geht? Die Erfahrung zeigt: „Die Wege des Over-Blog-Blogs sind unergründlich!“ Also jetzt schnell ein kurzes Post und hoffen, dass das noch online geht. Die Meldung „The administration section is currently unavailable for maintenance purposes. We are trying our best to make it available again shortly. Please try again later“ stimmt mich nicht gerade optimistisch. Wenn es im Büro heißt „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Störung“ dauert es stets besonders lange.

Andererseits wundert es mich an einem Tag wie heute auch nicht mehr wirklich. Nachdem ich gestern während des Tatorts eingeschlafen war und irgendwann nach Mitternacht taumelnd den Weg ins Bettchen gefunden hatte, war heute morgen schon Stress angesagt. Und ich musste an einige Kleinigkeiten denken, die ich sonst gerne vergesse. Aber ich schaffte es pünktlich und bemerkte kurz hinter Wiesbaden, dass ich äußerst gut in der Zeit lag.

Dachte ich zumindest bis zur Abfahrt Mainz-Lerchenberg, auf deren Höhe ich mich dann im Stau wiederfand. Für die letzten fünf Minuten brauchte ich dann ganze zwanzig, Parkplatz war auch keiner mehr frei. Also irgendwo weit weg geparkt, den Fußmarsch absolviert – um dann festzustellen, dass JETZT schon ein Parkplatz auf dem Hof frei war. Da hat man dann irgendwie auch schon genug vom Tag…

Und nach Feierabend lag noch ein Zahnarzttermin vor mir, auf den ich das komplette Wochenende lang hingezittert hatte. Am Schreibtisch stellte ich dann fest, dass ich Zahnbürste und Zahnpasta vergessen hatte. Prima… In der Mittagspause ging es dann zu Aldi, wo ich mich mit Behelfswerkzeugen eindeckte. Blöderweise rief mich die Zahnarzthelferin kurz nach der Mittagspause an, um den Termin abzusagen. Ja, nun. Nicht, dass ich mich darum gerissen hätte, mich in diesem wahrscheinlich noch von meinem Angstschweiß vom Donnerstag getränkten Stuhl niederzulassen, aber ich war jetzt schon irgendwie mental bereit dazu. Nun gut… Neuer Termin…

Zwischendurch gab es im Büro einen Systemausfall, der annähernd zwei Stunden dauerte. Verlorene Zeit, die mir am Ende fehlte. Der Nachmittag verlief also zu allem Überfluss auch noch unter starkem Zeitdruck. War ja nun aber nicht soooo schlimm, da ich ja nicht pünktlich los musste, weil der Zahnarzt wartete. Witzigerweise verlief der Heimweg störungsfrei. Bis auf die Tatsache, dass irgend etwas mit meinem Hörbuch nicht stimmt. Heute morgen war ich ziemlich am Ende – wie ich glaubte. Eben ging es weiter. Mit dem gleichen Sprecher. Aber die Handlung hatte nichts mehr mit der Handlung von heute morgen gemein. Ähemmm…

Überflüssig zu erwähnen, dass ich den Vormittag damit verbrachte, Fehler der seit ihrem Urlaub offensichtlich noch schwerer als üblich verwirrten Sprachsadistin auszubügeln. Und darauf angesprochen kommt dann stets ein „Aaaach… Eeeecht? Nöööö… Habichnichtgesehen…“. Ja. Klar. Kein Problem. Aber doch nicht alle fünf Minuten! Am Ende behielt ich meine Anmerkungen für mich. Nutzt ja alles nix. Regt mich auch viel weniger auf, wenn ich ihre Reaktionen nicht noch zusätzlich ertragen muss.

Zurück zur „Heimkehr“: Ein Blick hinters Haus genügte zum Erkenntnisgewinn. Der Schreiner war im Laufe des Tages nicht wie versprochen aufgeschlagen, um die Carport-Fundamente zu errichten. Wer hätte das nach den vorherigen Erlebnissen auch erwartet? Richtig! Niemand! Dafür lag mal wieder ein Prospekt für den Bauherren im Briefkasten. Französische Weine der gehobenen Klasse. Im Sonderangebot! Prima! Mir wäre jetzt wirklich nach einem Fläschchen Château Lafite-Rothschild 1er crue classé zu wahrhaft lachhaften 1.100,- Eurönchen. Macht für den 6er Karton schlappe 7.854,- € – ein echtes Schnäppchen!

Und das, nachdem ich heute morgen in meinem „Lieblingsforum“ bereits folgenden „Dialog“ lesen musste: „Gestern Abend nach einem langen und harten Tag zwei Gläser Brunello aus dem Jahr 1997. Sehr lecker. Den Rest gibt es nächsten Montag.“ – „Gestern Abend: Chateau Soutard 1970. Obwohl der Korken bis oben hin ‚durch‘ war, war der Wein top. Aromen von Humus, feuchtem Holz, Pilzen und Leder. Eine schöne Flasche.“  

Da ist man nach einem Tag wie heute wirklich stark in Versuchung zu antworten: „Gestern Abend nach einem langen und harten Tag zwei Gläser Pennerglück, Bahndamm Schattenseite, aus dem Tetrapack. Sehr lecker. Den Rest gibt es nächsten Montag.“ – „Gestern Abend: Château Migraine 1970. Obwohl der Korken bis oben hin ‚durch‘ war, war der Wein top. Aromen von vergammelten Gummistiefeln, Biotonne und schimmeligen Kellerräumen. Eine schöne Flasche.“