Was war denn das heute?! Als es kurz vor der Mittagspause zu schneien begann, fand ich das noch hübsch. Ich fand es auch noch hübsch, als die S-Bahn nach Wiesbaden fünf Minuten Verspätung hatte. Nicht mehr hübsch war es, als ich am Wiesbadener Hauptbahnhof erfuhr, dass der Busverkehr Richtung Heimat komplett eingestellt worden war.
Öhemmm… Und jetzt? Gute Frage! Ich lief eine Weile orientierungslos zwischen RMV-Mobilitätszentrale und Hauptbahnhof hin und her – den Blick immer wieder auf den Bussteig gerichtet.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber auch sie stirbt irgendwann. Ich entschloss mich, auf einen Zug nach Idstein auszuweichen.
Am Bahnsteig traf ich etliche meiner regulären Busmitfahrer, die ansonsten mit starrem und / oder nach innen gerichtetem Blick die etwa 30minütige Fahrt mit mir absolvieren. Heute haben wir uns zum ersten Mal unterhalten. Krisen schweißen zusammen. Lustig.
Am Idsteiner Busbahnhof keimte dann wieder Hoffnung auf. Ich traf noch einen allmorgendlichen Busmitfahrer aus dem Nachbarort, der sich ebenfalls irgendwie durchzuschlagen gedachte. Sein Schuhwerk schien dazu auch deutlich besser geeignet als meines. Ab morgen fahre ich in Wanderschuhen und deponiere ein Paar bürotauglicher Schuhe in Mainz.
Mit knapp halbstündiger Verspätung traf unser Bus dann doch noch ein. Juhuuu! Blöd nur, dass der Busfahrer sich dann auch noch verfuhr und auf offener Strecke wenden musste. Das hatte irgendwie etwas von Klassenfahrt. Wir amüsierten uns mittlerweile prächtig. War ja auch nicht mehr sooo weit nach Hause. Irgendwann kamen wir dann tatsächlich an. Insgesamt dreieinhalb Stunden nach Feierabend…
Und ich musste – nun mit veritabler Verspätung – noch zum Jäger, um das Weihnachtsfleisch abzuholen. Vorher noch tanken, da das Navi „Sie können die nächste Tankstelle nicht mehr erreichen, weil der Tank fast leer ist“ anzeigte. Ich erreichte sie trotzdem noch. Und ich fand das Haus des Jägers tatsächlich wieder – nach nur einem einzigen vorherigen Besuch!
Erfolgloser war dann der anschließende „Norma“-Besuch, bei dem ich mich mit größeren Mengen an Rinder- und Gemüsefond einzudecken gedachte. Kostet im Angebot immerhin nur ein Drittel des regulären Preises. Neun Gläser Kalbsfond waren noch vorrätig. Ich nahm kurzerhand alle mit. Wenn in der kommenden Woche „Aldi“ die Fonds zum gleichen Preis im Angebot hat, habe ich ja Urlaub. Da stehe ich dann um 8 Uhr vor der Tür und mache fette Beute. Harhar!
Um immerhin 19 Uhr war ich dann endgültig zu Hause. Und da werde ich auch erstmal bleiben. Zumindest bis morgen früh.