Schnee und Reklamationen

Für einen Freitag war das gar nicht mal übel heute. Nicht so doll waren das Autofreischippen und das Eiskratzen in aller Frühe. Über Nacht hatte es nämlich ganz ordentlich geschneit. Die Fahrt ins Büro verlief trotzdem recht unspektakulär, wenn auch mit fünf Minuten Verzögerung. Ich ergatterte um kurz nach 6:30 Uhr den letzten Parkplatz vor der Tür – perfekt!

Pünktlich zur Frühstückspause war dann auch der Kaffeeautomat wieder entkalkt und lief störungsfrei. Zudem löste ich einen nervigen Vorgang, der bereits seit einer Weile ungeklärt hin- und hergeschoben wurde. Und weil Freitag war, trat ich bereits um 13 Uhr den Heimweg an. Kurzer Zwischenstopp beim Italiener meines Vertrauens und an der Gemüsetheke.

Und dann näherte ich mich auch bereits Kilometer für Kilometer der weißen Pracht. Der Bauherr war bei seiner Heimkehr deutlich weniger euphorisch gestimmt und empfand jede einzelne Schneeflocke als persönliche Beleidigung, die er abwechselnd einer höheren Macht, dem Kachelmann und schließlich mir in die Schuhe schob. Ich fand es allerdings toll. Allein der Anblick der Strohblumen im Schnee (s.o.) oder der Zwiebeln für Frühjahr oder des Rosenkohls entlockte mir den ein oder anderen begeisterten „Ohhhhh! Toll!!!!“-Ruf. Schnee ist halt Geschmackssache. Nach vier Monaten weißer Pest war ich im letzten Winter irgendwie auch nicht mehr begeistert, wenn es schneite…

Weiteres Highlight: Ein an mich adressierter A4-Umschlag im Briefkasten. Ein Blick auf den Absender: die Geodreieck-Firma! Vorgestern hatte ich bereits eine etwas freundlichere Mail erhalten, die mir die Zusendung eines korrekt justierten Artikels avisierte, heute war ich dann doch überrascht. „M+R“ (Möbius + Ruppert in Erlangen) schickte mir mit einem äußerst netten Anschreiben einen fehlerfreien Ersatz für das verkorkste Geodreieck, einen Satz Lineale und einen 3er-Satz Bleistiftanspitzer. Wow! Damit hatte ich nicht gerechnet und das ist auch deutlich mehr, als man nach der ersten Mail hätte erwarten können. Gute Sache.

Lustig, dass die Post aus Erlangen kam, einem Ort, den ich jahrzehntelang im Ruhrgebiet verortet hatte. „Eeeerlangen“ – das klingt doch absolut nordrhein-westfälisch, oder? Da war ich doch sehr erstaunt, als ich irgendwann mit Mitte Dreißig feststellen musste, dass ich gerade in Bayern an einer Autobahnabfahrt gleichen Namens vorbeifuhr. Kann passieren. Ebenso kann es passieren, dass der erste Satz in einem ansonsten wirklich tadellosen Kundenanschreiben klingt, als ob die Büro-Verbalakrobatin neben mir ihn verfasst hätte: „Hiermit entschuldigen wir uns vielmals für die Unannehmlichkeiten, die Sie wegen unserem Geodreieckes hatten“. Wie gesagt: Kann passieren! Erlangen liegt ja bekanntlicherweise auch in Bayern, wie Einige (oder zumindest Eine) unter uns erst in fortgeschrittenem Alter feststellte/n. Fazit: Respekt, M+R! Gute Kundenbindungsaktion. Meine nächsten Geodreiecke werde ich definitiv wieder bei euch kaufen.

So. Und jetzt wende ich mich Nahrungszubereitung und Kinderstadtverschickung zu. Für den Bauherren und mich gibt es Spinat-Ravioli mit Gorgonzola-Soße als Vorspeise und Kabeljau mit Mangold und Wurzelgemüse-Risotto als Hauptgericht.Für Max gibt es als Vor-, Hauptgang und Nachtisch Mainz. Und morgen wird es noch viel besser. Zumindest für den Bauherren und mich. Wir gehen nämlich essen. Und das voraussichtlich ausgesprochen gut. Mjam!

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