Epic fail

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Bevor ich jetzt versuche, das in der letzten Stunde geschriebene – und nicht zwischengespeicherte!!! – Blogpost zu rekonstruieren nur eins: Waaaaaaaahhhhh!

Es ging um Fehler. Passt ja. Danke. Beginnen wir also nochmals von vorne. Das da oben ist eine Black Krim. Oder auch nicht. Ist es eine?! Es ist so rippig… Falls es keine ist: Das Foto gefällt mir trotzdem.

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Was? Ist? Das? auf Foto Nummer zwei?! Optisch erinnert es an Clematis, es wächst aber im Bohnen-Hochbeet. Nach Bohne sieht es allerdings auch nicht aus. Aber auch nicht nach Unkraut. Prinzipiell verfahre ich in solchen Fällen nach der „Let it grow“-Methode. Erst mal schauen, was dabei rauskommt, bevor es im Kompost landet.

Allerdings bin ich mittlerweile etwas vorsichtig geworden, was das angeht. Schuld daran sind Physalis. Die haben sich vor Jahren mal selbst ausgesät (vermutlich aus Resten im Kompost). Sie wuchsen ganz ordentlich, und am Ende schaffte ich es, ein winziges Gläschen Marmelade (zu diesem Terminus später mehr) daraus herzustellen.

Leider hat damals diese Physalis-Sache meine Mutter dermaßen euphorisiert, dass sie beschloss, die angesehenste Physaliszüchterin des Maifelds zu werden. Jahr für Jahr zog sie massenhaft Physalispflanzen vor, um sie dann überall großzügig zu verteilen. Problem: Der Gatte hasst Physalis. Und: Physalis werden auch vorgezogen in dieser Gegend niemals reif.

Endergebnis: Mutter schleppt Physalispflanzen an. Tochter vergräbt sie. Ehemann der Tochter droht mit chemischer Keule und / oder Heckenschere (je nach Stimmung). Physalispflanzen werden ohnehin nix, nehmen aber wertvollen Gartenplatz ein. Ehemann hasst Tochter der Physaliszüchterin. Tochter hasst Mutter. Ehemann und Mutter haben seltsamerweise keinen offenen Konflikt miteinander. Physalisspielchen beendet! Grrrr…

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Das phallische Etwas, das aus dem eierähnlichen Gebilde oben ragt, ist – man fasst es nicht – der Trieb einer Avocado. Unter Blut, Schweiß und Tränen versuche ich seit ewigen Zeiten einen lächerlichen Avocadokern zum Austreiben zu bewegen. Natürlich nicht immer den selben, sondern wechselnde. Ich habe alles versucht. Absolut unwirksame, aber wahnsinnig fotogene Anleitungen im Netz, Zahnstocheraufhängungen, Wasser – mal viel mal wenig. Eigentlich war die Sache gelaufen. Für mich.

Aber ich kann die Dinger halt irgendwie nicht wegwerfen. Der letzte landete schließlich in einem Blumentopf auf der Terrasse, wo er unbeobachtet und unbemuttert vor sich hin gammelte. Und heute stellte ich fest, dass ich die perfekte Avocadokernanzuchtmethode gefunden habe: Einfach bis zur Hälfte in Erde stecken und ab diesem Zeitpunkt vergessen.

Wahnsinn! Man muss praktisch gar nichts tun. Dieser Avocadoschößling widerspricht allen neoliberalen Ideen. Er lag da einfach so rum und „lieferte“. Wieder ein Beispiel dafür, dass übertriebene Fürsorge und Regulierung zu keinem guten Ergebnis führt, während man mit (Nach-)Lässigkeit und Ignoranz sein Ziel ebenfalls erreichen kann. Danke für diese Einsicht, Hass(!)-Avocado! Dieser Trieb ist so dermaßen weit weg von den „Gesetzen des Marktes“, dass man ihn ununterbrochen herzen und kosen könnte.

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Dann: Heute habe ich Erdbeermarmelade eingekocht. Finde die zwei Fehler im Satz!

Der erste Fehler betrifft das Wort „Marmelade“. Alles, was ich in meinem Leben als Marmelade kennengelernt habe, ist nämlich praktisch keine. Hält mich aber nicht davon ab, Erdbeerkonfitüre bis zu meinem Lebensende Erdbeermarmelade zu nennen. Das gleiche mit Apfelkompott. Das, was ich Apfelkompott nenne, ist eigentlich Apfelmus. Andererseits: So what?!

Immerhin habe ich mir über die Jahre das eifelanische „Der hat mich aufgelauert“ abtrainiert. Und auch „Ich hab‘ dem angerufen.“ Mehr kann man von mir ja letztendlich auch nicht erwarten.

Fehler Nummer zwei ist inhaltlicher Natur. Foto oben: meine Erdbeeren. Foto unten: meine Erdbeerkonfitürenmarmelade.

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Das im Glas ist rot, das an meinen Erdbeerpflanzen nicht.Normalerweise hätte ich auch keine Marmeladenkonfitüre gekocht, solange ich die Erdbeeren dafür hätte kaufen müssen, aber das hier ist ein Notfall. Am Montag geht eine langjährige Kollegin in Vorruhestand. Sie ist erdbeerdingensabhängig und war immer eine dankbare Abnehmerin meiner Überschussproduktion. Zudem hat sie mir mehrfach im Juni grüne Nüsse angeschleppt, wenn ich sie darum gebeten habe.

Ich habe also am Freitag Erdbeeren gekauft. Immerhin regional, wenn auch nicht untertaunussaisonal. Erdbeeren aus Rheinhessen. Aus Drais um genau zu sein. Und sie schmeckten super. Und nachdem ich letzthin ein Gläschen Erdbeerkonfitürenmarmelade mit Kokosmilch von der Schwester zum Probieren übereignet bekommen hatte, wollte ich das ausprobieren, sobald die Erdbeeren reif sind. Sind sie nicht, aber egal.

Auf ein Kilo Früchte nahm ich ein Pfund 2:1 Gelierzucker und eine 160-ml-Dose cremige Kokosmilch. Ein winziges Schlückchen Himbeergeist – und ab dafür. Schmeckt sehr lecker. Und erstaunlicherweise null nach Kokos. Das hasse ich nämlich, seit ich vor Jahren nach dem Biss in einen „Bounty!-Riegel brutalste Zahnschmerzen bekam, die in zwei Wurzelbehandlungen endeten. Nicht, dass das „Bounty“ daran schuld gewesen wäre, aber allein der Gedanke daran treibt mir den kalten Angstschweiß auf die Stirn.

Zuletzt: Essenfoto von gestern

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Nicht gerade bezaubernd schön, aber sehr lecker. Der Fehler im Foto? Der Grünkohl! Ich fand überraschenderweise gestern einen größeren Beutel blanchierten Grünkohls aus dem Garten im Gefrierschrank. Den kann man bei Weltuntergangswetter sicher auch im Juni noch essen. Fand ich. Die Süßkartoffeln mussten eh weg. Und mir war so nach Fisch. Wahrscheinlich wegen der Dauerüberschwemmungen draußen. Und der Kabeljau sah auf dem Crushed Ice an der Fischtheke so verlockend aus. Alles ein bißchen scharf, ein bißchen pfefferig – und ein wenig Weißwein und Sahne am Grünkohl. Konnte man essen.

Zweiter Fehler: Eine gute Hausfrau hätte die Tomaten gehäutet. Gibt es da eigentlich keine passende Rechtfertigung, falls man es eilig hat? Da sind doch sicher massenhaft Vitamine unter der Schale, oder?!

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Geschafft! Alles halbwegs rekonstruiert und dabei nicht die Nerven verloren. Atmen. Ein. Aus. Fertisch!

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