Let the Sunshine in

Herbsturlaub at it’s best. Bei absolut miesem Wetter bestiegen wir in Düsseldorf den Air-Malta-Flieger. Und beim Verlassen des Flughafens in Valletta hatten wir strahlend blauen Himmel – und die obligatorischen Palmen auf dem Weg zum Autoverleih. Perfekt!

Auch perfekt war, dass wir im Flieger endlich wieder das leckere Thunfischbrötchen von Ait Malta spendiert bekamen. Die Urlaubsstimmung brodelte praktisch bereits in diesem Moment über. Gut… Endgültig entspannt waren wir dann wie immer auf der Gozo Ferry. An dieser Stelle: Ich bin gegen den Tunnelbau. Nichts kann so entspannend sein, wie Malta per Fähre an Comino vorbei Richtung Gozo zu verlassen. Ciao, überfüllte Wettbürohölle! Hello, entspanntes Hinterwäldlerparadies!

Wir holten die Wohnungsschlüssel ab, betraten unser Zuhause für die kommende Woche – und ich war begeistert. Nein. Es gab tatsächlich keinen Balkon. Aber das war nicht schlimm, denn wir wohnten im Erdgeschoss und hatten stattdessen einen eigenen kleinen Innenhof. Kein Problem also, die Zeit während des Gatten allmorgendlicher Tauchgänge in angenehmer Atmosphäre zu verbringen.

Bücher waren reichlich im Gepäck. Ich sah mich bereits tiefenentspannt zwischen den Sandsteinmauern sitzen. Mit Kaffee. Und zwei Spiegeleiern am Morgen.

Nach unserer Ankunft ging es allerdings erstmal in den Hafen. Wir hatten außer dem Thunfischbrötchen schließlich noch nichts gegessen. Und wir hatten Hunger. Zum Essen war es ein wenig zu früh. Wir schnappten und erstmal ein Eis bei „Granola“. Und anschließend ein Bier bzw. einen Wein in der „Glassbox“. Das Leben kann herrlich sein!

An der Fressmeile mussten wir dann feststellen, dass eines unserer bevorzugten Restaurants aus dem vergangenen Jahr – das „T’Anglu“ – mittlerweile bereits wieder geschlossen hatte. Das „Pulena“ gab es noch. Puh!

Abenteuerlustig wie wir allerdings gerade nach unserer Ankunft – und je einem Eis und Bier und Wein – waren, entschieden wir spontan, das uns bis dahin unbekannte „Totò“ aufzusuchen. Machte insgesamt einen sehr sizilianischen Eindruck. Kann ja nicht schaden.

Um es kurz zu machen: Das Essen war wirklich ausgesprochen gut. Ich hatte Polpetti di pesce und Garganelli mit Steinpilzen und gozitanischer Salsiccia, der Gatte Cozze (Mupfeln) gefolgt von einem ganzen Oktopus in Tomatensoße.

Was aber vor allem mich total umgehauen hatte, war der Gruß aus der Küche. Vergessen wir mal den fritierten Käse und das geröstete Brot. Die Tomatenmarmelade war der Hammer. Wir dachten erst, es sei Erdbeere. Süß – und dann scharf. Genial! Wir identifizierten Chili. Und Ingwer. Zucker… klar. Tomaten… irgendwann auch klar.

Das Schüsselchen wurde komplett leer geschleckt. Nach unserer Rückkehr in die Wohnung begann ich zu recherchieren. Und fand einige Rezepte für süß-scharfe sizilianische Tomatenmarmeladen.

Und da bei unserer Heimkehr ausreichend Tomaten nachgereit waren, machte ich mich heute gleich an einen Versuch. Und er ist auch ziemlich gelungen. Nicht so süß wie das Original (ggf. also Zuckermenge erhöhen!), aber für unseren Geschmack nahezu perfekt.

Scharfe sizilianische Tomatenmarmelade

Gericht: Einmachglas
Keyword: einkochen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 1 kg sehr reife Tomaten, in Stücken
  • 400 g Zucker
  • 4 EL Zitronensaft, frisch gepresst
  • 1 TL Ingwer, fein gehackt
  • 1 TL Salz
  • Chili (hier: vier frische Schoten in Ringen und später beim Abschmecken ein TL Chiliflocken)

Anleitung

  • Alle Zutaten in einem Topf kurz aufkochen, abdecken und etwa eine halbe Stunde langsam einköcheln lassen. Deckel abnehmen und für eine gute Stunde weiter einkochen.
  • Alles durch ein Sieb und zurück in den Topf geben. Einköcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  • Heiß in sterilisierte Gläser abfüllen und sofort verschließen.

Wie gut, dass auch die vor dem Urlaub geernteten Chili mittlerweile nachgereift sind. Das half enorm beim Basteln.

Und auch, wenn ich heute nicht über den ersten Urlaubstag hinausgekommen bin, klopfe ich mir auf die Schulter. Irgendwer muss das ja tun. Schreckliche Woche ist das. Mit überlangen Arbeitstagen. Die restlichen Berichte über die sonnigen Tage folgen. Ist nur gerade ein wenig hektisch hier.

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