Schiff ahoi!

Sensationell, was ich heute gebacken habe: ein Dinkelvollkornboot! Aus steuerlichen Gründen fährt es natürlich unter maltesischer Flagge. Mal sehen, ob ich die deutsche Mehrwertsteuer für die Zutaten vom maltesischen Finanzministerium zurück bekomme.

Nachdem ich mir letzthin so eine Silikonform zum Obeneinhaken gegönnt hatte, weil mir die ständige Brotkleberei in meiner Glasform auf den Zeiger ging, wurde sie heute getestet. Mit festeren Teigen klappt das sicher super. Aus meinem Teig wird ein Boot statt eines Brots.

In See stechen wird es wohl eher nicht, da man ihm die bevorstehende Havarie schon von weitem ansieht. Calling MS Dinkel! Butterberg straight ahead!

Der Rest des Tages verging mit Gartenarbeit. Und das Wetter war herrlich. Obwohl es eigentlich weniger herrlich gemeldet war. Aber lieber so als andersrum.

Nach einem brutalen Heckenschnitt, der uns alles – aber wirklich alles – abverlangte, sind jetzt drei der fünf Hochbeete wieder aufgefüllt. Vermutlich kann ich morgen meine Arme nicht mehr bewegen, aber gut… Ich freue mich jedenfalls schon auf den Frühling in ferner Zukunft, in dem nicht pro Beet ein halber Meter fehlen wird. Irgendwann muss es ja mal so weit sein.

Zwischen den Fuchsien sprießen die ersten Tulpen. Benedicte scheint wider Erwarten doch noch Blüten anzusetzen. Der Weinbergpfirsich könnte nicht frühlingshafter aussehen. Und der Zwetschgenbaum wirkt auch deutlich motivierter als im vergangenen Jahr. Jetzt bloß keinen fiesen Nachtfrost mehr!!!

Durch die frisch geschnittene Hecke klang derweil schubweise das grenzdebile Geplapper der Nachbarn mit ihrem Nachwuchs. His Majesty, the Baby. Mein Gott, man kann mit Kindern auch normal reden. Dachte ich jedenfalls immer. Diese Teletubby-Sprache werden Eltern spätestens beim ersten Aufsatz des Sprößlings bereuen. Hoffentlich! Leider ist das Schulsystem ja heute auch nicht mehr das, was es mal war.

Ich bin da deutlich strenger. MeineTomatenvorschule zum Beispiel hat die zweite Nacht draußen gut verkraftet. Abends dürfen sie unters Frühbeet schlüpfen. Vielleicht wird es unter der Woche ja doch nicht so doof wie angekündigt. Ich würde sie jetzt eigentlich gerne draußen lassen. Es bekommt ihnen gut.

Lustig wurde es beim Umgraben des ehemaligen Kräuterhochbeets, das im letzten Jahr unter der unbarmherzigen Tyrannei des Topinamburs gelitten hatte. Ich fürchte, wir haben nicht mal die Hälfte erwischt, aber es war trotzdem eine große Schüssel voll. Unerwartete Zugabe zum Abendessen immerhin.

Aber vorher werde ich die MS Dinkel in Scheiben zerlegen und damit mein Bürofrühstück für diese Woche sichern. „Diese Woche“ sind nur vier Tage. Dann habe ich Urlaub bis nach Ostern. Und den brauche ich gerade auch irgendwie ziemlich dringend.

Was sind schon vier Tage?! Das ziehe ich locker durch. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern!

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