Schockstarre überwunden – dank traditioneller Heilmethoden

Die mentale Situation gestern Abend war wirklich übel, aber nicht aussichtslos. Nichts, was man mit einem Not-Döppekooche nicht reparieren könnte. Aber ein Döppekooche musste unbedingt her. Soviel stand fest. Was auch fest stand, war, dass die Zeit wohl nicht reichen würde. Deshalb ist er nicht sooo dunkel, wie er hätte sein sollen. Therapeutisch wirksam war er trotzdem.

Wir aßen spät, aber es war noch nicht zu spät. Und der Döppekoocheduft vertrieb den Kloakenduft aus der havarierten Spülmaschine absolut nachhaltig. Was da im Ofen schmurgelt, ist wirklich unübertroffen. So simpel, so kostengünstig – und so wohlfühl-reinleg-kuschelig. Hach!

Hier erstmal das Rezept meiner Mutter:

Döppekooche

Gericht: Rustikaler Teller
Keyword: kartoffeln
Kalorien:
Autor: Herta

Zutaten

  • 3 kg Kartoffeln
  • 5 dicke Zwiebeln
  • 300 g Schinken, Schinkenspeck o. Rauchfleisch
  • 3 altbackene Brötchen
  • 1 l Milch
  • Salz, Pfeffer
  • neutrales Öl
  • Paniermehl

Anleitung

  • Kartoffeln schälen und zusammen mit den Zwiebeln durch das Schnitzelwerk der Küchenmaschine jagen. Oder von Hand reiben – dann die Zwiebeln fein würfeln.
  • Schinken würfeln und je nach Fettgehalt in wenig bis gar keinem Öl anbraten.
  • Brötchen in Stücke zerteilen und in der erwärmten Milch einweichen lassen. Zerdrücken.
  • Kartoffelmasse, Schinkenwürfel und Brötchen verkneten. Salzen und pfeffern.
  • Bräter oder große Auflaufform ölen und mit dem Paniermehl ausstreuen. Reichlich Öl und anschließend Kartoffelmasse hineingeben.
  • Bei 200°C anbraten, bis die ganze Sache rundherum brutzelt. Dann auf 160°C mit der Temperatur heruntergehen und noch etwa zweieinhalb Stunden braten lassen. Der Döppekooche muss rundherum eine wirklich dunkle, dicke Kruste haben.

Dazu gehört normalerweise ein ordentlicher Schlag Apfelmus. Außer auf meinem Teller. Ich mochte das schon als Kind nicht. Dann lieber mehr Döbbekooche. Oder notfalls noch mehr. Weiche, Apfelmus! Weiche!

Aus Selbstschutzgründen wurde mehr als die Hälfte des fetten Dings sorgsam eingepackt. Das bekommt am Montag das Kind überreicht. Da starte ich nämlich wieder durch, um die letzten zehn Kilo loszuwerden. Das Kind kann es vertragen. Ich nicht.

Nachdem tatsächlich eben die Sonne es schaffte, den dichten Nebel zu durchdringen, entschloss ich mich, mal eine Fotorunde durch den Garten zu drehen. Und siehe da: Es sprießt und sprotzt allüberall!

Von oben links nach unten rechts die alljährlichen Wunder der Natur: Schneeglöckchen, Tulpen, Blausterne, Blutampfer, Brombeere, Schnittlauch, Pimpinelle, Mangold und Johannisbeere.

Das sieht doch schon mal sehr vielversprechend aus. Und lässt hoffen. Immerhin habe ich es fotografiert, bevor irgendwann wieder der letzte Frost kommt und alles plättet. Für Ende Januar ist das alles ohnehin recht weit.

Den Rest des Tages werde ich  – mit kurzen Pausen in der Terrassensonne – damit verbringen, zwei Henkersmahlzeiten vorzubereiten. Und dann werde ich noch etwas wirklich Unglaubliches tun. Dazu später mehr.

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