Und am Ende ergibt alles einen Gin…

Vorab: Das Foto steht in keinerlei Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Blogposts, aber es passte so gut zur Überschrift. Meine Schwester hat es gestern gemacht und sich verflucht. Sie hatte nämlich nur das Handy dabei. Trotzdem nahezu perfekt. Bevor wer fragt: Das Motiv ist die Heilig-Kreuz-Kapelle zwischen Mertloch und Gappenach. Und: Ich liebe dieses Licht! Aber jetzt mal weiter im Text.

Und genau da ist auch bereits das Problem. Ich scheine eine veritable Schreibblockade entwickelt zu haben. In Kombination mit Zucchinischwemme, Tomatenwahn und Überstunden im Büro ergibt das einen geradezu tödlichen Cocktail. Was tut man dagegen? Ich muss es ja wissen. Ich schreibe ja gerade. Ganz einfach! Da hilft eine „Night out with the Ladies“.

Wir starteten am Freitag Abend in der „Vinothek“, wo wir uns auf einen Schoppen trafen. Möööp – Fehler Nummer eins! Wurde uns aber später erst klar. Von da aus ging’s ins „nv“ in der Rheinstraße, wo wir uns für ein Gin Tasting angemeldet hatten. Prinzipiell eine gute Idee. Und es war auch ein sehr lustiger Abend – jedenfalls soweit ich mich erinnern kann…

Wir tranken uns an der Zeitachse entlang vom ersten Auftauchen des Genevers bis zum Hype von heute. Meine Erinnerung reicht ungefähr bis in die Prohibition. Ab da wurden wir albern und haben nicht mehr richtig zugehört. Sorry…

Als ich mich am Ende über einen fehlerhaften Akkusativ in der Dia-Show ärgerte, wusste ich schon nicht mehr, wie man „Akkusativ“ schreibt und musste googlen, was zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr ganz einfach war.

Der Gatte sammelte mich schließlich als „hilflose Person“ am Straßenrand auf Höhe des Kurfürstlichen Schlosses ein und transportierte mich nach Hause. Alle anderen haben es auch überlebt. Ein voller Erfolg! Was für ein Abend! Einzig den Schoppen hätten wir weglassen sollen. Merke: Pubertäres „Vorglühen“ passt nicht zu Gin Tastings.

Zuletzt noch eine Rätselfrage: Welches ist die Damentoilette?

Jedenfalls kann ich mir seit gestern morgen vorstellen, wieder mal was zu schreiben. Geht doch! Danke, liebe Wacholdermedizin!

Und weil es hier ja eigentlich mehr ums Essen als ums Trinken geht, gibt es jetzt auch noch ein Rezept, das ich gestern getestet habe, und das auf Anhieb ausgesprochen gut gelungen ist: Frittierte Zucchinibällchen. Darin kann man nämlich eine erstaunliche Menge Zucchini unterbringen. Das Rezept ist aus dem aktuell erhältlichen „Meine Familie & ich“-Sonderheft „Urlaubsküche aus Griechenland“. Ich witterte an der Kasse beim flüchtigen Durchblättern eine Chance, weitere Zucchini zu verklappen, und nahm es mit.

Frittierte Zucchinibällchen

Gericht: Beilagenteller
Keyword: zucchini
Portionen: 0
Kalorien:
Autor: nach MF&i Sonderheft "Urlaubsküche aus Griechenland"

Zutaten

  • 600 g Zucchini
  • Salz
  • 1 Bund glatte Petersilie
  • 100 g Feta
  • 1 Ei
  • 100 g Paniermehl
  • etwas Mehl, je nach Beschaffenheit des Teigs
  • Pfeffer
  • neutrales Pflanzenöl zum Ausbacken
  • geröstete Sesamsaat

Anleitung

  • Zucchini reiben (bzw. reiben lassen 😀 ), in ein Sieb geben, salzen und etwa eine Stunde abtropfen lassen. Anschließend gründlich auspressen.
  • Petersilie hacken, Feta zerbröseln. Beides mit dem Ei und dem Paniermehl zusammen in die Zucchinimasse einkneten. Pfeffern. Eventuell mit Mehl nachhelfen, falls der Teig nicht genug Bindung hat. Ich war der Meinung, es ginge ohne, gab aber sicherheitshalber ein wenig Mehl dazu.
  • Aus der Masse kleine Kugeln formen und diese schwimmend in heißem Öl ausbacken. Nach dem Backen kurz abtropfen lassen und in Sesam wälzen.

Gestern landeten die ersten Bällchen neben einem Lachs und ein paar Kartoffelplätzchen auf einer frisch eingekochten Tomatensauce. Köstlich! Was ich mal testen werde, ist, sie auf Vorrat zu produzieren, anzufrittieren und dann einzufrieren. Sollte doch eigentlich klappen. Nach dem Auftauen dann ab ins heiße Fett. Ich werde berichten.

Und damit wären wir auch bereits bei der Tomatensauce oben auf dem Teller. Nachdem ich in der letzten Woche drei Tage lang nichts geerntet hatte, weil ich das fürs Wochenende geplant hatte, war der Terrassentisch gestern ganz schön voll.

Zum erstenmal für diese Saison hatte ich so viele Tomaten, dass an Einkochen zu denken war. Perfekt! Zudem waren wieder Auberginen reif – vor allem die ersten beiden Rosso di Napoli. Das sind die roten obenauf, die aussehen wie Tomaten. Auf die bin ich sehr gespannt, aber die werden bis morgen warten müssen.

Was ich allerdings mit den Riesenmengen Kürbis (die weißen) tun werde, ist mir noch nicht ganz klar. Außer den beiden von gestern liegen da noch drei von Dienstag. Einlegen? Jemand eine Idee?

Bleiben wir aber mal beim Tomaten-Thema. Hier kommt die erste Tomatenkonserve für dieses Jahr.

Salsa Base di Pomodoro

Gericht: Einmachglas, Sauciere
Keyword: einkochen, tomaten
Portionen: 0
Kalorien:
Autor: nach "Gemüse" von Antonio Carluccio

Zutaten

  • 4 EL natives Olivenöl extra vergine
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Schalotte
  • 1 kg sehr reife Tomaten
  • 2 EL frische Basilikumblätter
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • Chili - je nach Geschmack

Anleitung

  • Öl in einem ausreichend großen Topf erhitzen und Knoblauch und Zwiebeln darin etwa zehn Minuten glasig anschwitzen. Tomaten und Baslikum grob hacken und zugeben. Salzen, pfeffern - und eventuell noch eine oder zwei fein gehackte Chili zugeben.
  • Sauce etwa eine Stunde mit offenem Deckel einköcheln lassen. Falls gewünscht pürieren. Zum Konservieren noch heiß in sterilisierte Gläser füllen.

Die Sauce ist köstlich – und dabei mehr als simpel. Und gleichzeitig eine Erinnerung an den im vergangenen Winter verstorbenen „greedy Italian“ Antonio Carluccio. Ich habe am Ende den Pürierstab reingehalten. Damit passt sie auch als Pizzasauce. Und dann ist mir aus Versehen noch eine sauscharfe, aber sehr fein gehackte Bolivian-Rainbow-Chili in den Topf gefallen. Ooopsi!

Gestern gab es sie als Sauce zum Lachs und den Zucchinibällchen, heute dann den Rest (abgesehen von den acht konservierten Gläsern) zu Carluccios Insalata di Tutti Fagioli. Und zu den restlichen Bällchen und dem eben fertig gebackenen Wurzelbrot aus dem heutigen Synchronbacken. Dazu dann am Mittwoch mehr – inklusive Fotos vom feierlichen Anschnitt.

Und damit ist der Sonntag auch schon fast wieder vorbei. Und mit ihm das ganze Wochenende. Verdammt!

Immerhin durfte ich feststellen, dass ich wider Erwarten doch noch schreiben kann. Läuft doch! Vielleicht sollte ich noch Gin besorgen, damit das auch so bleibt?!

5 Kommentare

      1. schön, dass ihr euch hier so gut amüsiert. da werdet ihr ganz schön blod aussehen, wenn ihr merkt, dass ich – nicht wie ulle in drei ganzen wochen nur eine poplige fremdsprache-in einer nacht drei komplette fremdsprachen lerne. nur mit gin und einer grammatik! 😀

        1. Die drei ginesischen Dialekte hast du doch am nächsten Morgen schon wieder vergessen. 😛

          Ich freu mich schon auf die nächsten Ullismen… Besuch mit Besenstiel bei den Kirschlorbeerfrevlern? Ein gelöcherter Flamingo? :chick:

          1. ich habe nie jemanden betrogen!!! 😀
            habe auf der rückfahrt im auto über ein an ulle angelehntes küchenblogpost nachgedacht. ohne das rezept für flüssiges nutella natürlich ^^
            abgesehen davon habe ich auf meiner festplatte immer noch eine nette, kleine sammlung von „fleisch mal anders“-rezepten… =)

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