Gin-Tonic und PALs

O.k. – gestern noch am Rande des Wahnsinns, bin ich heute immerhin schon einen Schritt weiter. Nämlich darüber hinaus. Aber fangen wir mal ganz von vorne an…

Oder nein! Starten wir mal wieder nach längerer Zeit mit einem Douglas Adams-Zitat:

 

„‚Ich dachte, du wärst tot…‘, sagte er schlicht.
‚Das war ich auch ’ne Weile‘, sagte Ford, ‚und dann beschloss ich, für ein paar Wochen eine Zitrone zu sein. Die ganze Zeit hatte ich wahnsinnigen Spaß daran, in ein Gin-Tonic und wieder raus zu springen.‘
Arthur räusperte sich und räusperte sich gleich nochmal. ‚Wo‘, sagte er, ‚hast du denn…?‘
‚Ein Gin-Tonic gefunden?‘ fragte Ford heiter. ‚Ich fand einen kleinen See, der meinte, er bestünde aus Gin-Tonic, und ich sprang rein und wieder raus. Zumindest glaube ich, er meinte, er bestünde aus Gin-Tonic.‘
‚Vielleicht‘, setzte er mit einem Grinsen hinzu, das besonnene Leute hätte auf einen Baum raufsausen lassen, ‚habe ich mir’s auch bloß eingebildet.‘
Er wartete auf eine Reaktion von Arthur, aber Arthur war nicht so dumm. ‚Erzähl weiter‘, sagte er gleichmütig.
‚Der Sinn der ganzen Sache ist, verstehst du‘, sagte Ford, ‚dass es sinnlos ist, sich verrückt zu machen, indem man versucht, sich davor zu bewahren, verrückt zu werden. Da könnte man genauso gut einfach klein bei geben und sich die Vernunft für später aufheben.'“

 

Mir ging es heute ein wenig wie Ford Prefect – es war bloß kein See aus Gin-Tonic in der Nähe. Nicht mal etwas, das sich für einen See aus Gin-Tonic gehalten hätte. Das erschwerte die Sache etwas.

Nachdem wir gestern die Türschloss-Sache zufriedenstellend geklärt und dies auch noch dem Wolfinator triumphierend per Handy verkündet hatten, begaben wir uns auf den Heimweg und waren eigentlich recht guter Dinge. Was hätte schon noch passieren können an einem Tag wie diesem? Nichts! Richtig! Aber dann kam ja der nächste Tag. Heute.

Ich brachte bereits um 6:30 Uhr den Fiat zur Werkstatt. Der Bauherr fuhr zum Haus, um auf seinen Kondenstrockner zu warten, der zwischen 8 und 12 Uhr angeliefert werden sollte. Bereits um 9 Uhr erreichte mich ein Anruf des Autohauses meines Vertrauens. Der Fiat war nicht wie befürchtet dem Tode nahe, sondern hatte lediglich einen defekten Fühler, der falsche Signale ans Steuergerät weitergab. Puh! Nochmal Glück gehabt!

Dachte ich, bis der Bauherr sich meldete. Die Wartezeit wurde ihm durch einen Besuch des Wolfinators versüßt, dem die Türschloss-Sache wohl etwas peinlich war. Die beiden wanderten durchs Haus, sahen sich den Estrich an, unterhielten sich über dies und das – und stellten schließlich fest, dass die Leerrohre für die Elektro- und Datenleitungen nicht mehr leer waren. Blöderweise waren aber keine Leitungen drin sondern Estrich. Estrich, der wirklich prima angetrocknet war und sich auch nicht einfach wieder entfernen ließ.

Der Wolfinator erinnerte sich seiner wolfitektonischen Pflichten und rief erbost Bauleiter Tom an, wurde jedoch mit einem „Drücken Sie den Jungs vom Stromversorger EUR 10,- in die Hand, wenn die kommen. Dann sollen die das rausstemmen.“ Prima Idee! Finden sicher auch die Jungs! Keine Ahnung, wie tief das geht und was sich der Estrichleger dabei gedacht hat. Möglicherweise hat er auch gar nicht dabei gedacht… Beruhigt hat mich dann nur die Tatsache, dass wenigstens die Zisterne nicht noch aus Versehen befüllt worden war.

Jedenfalls kam gegen Ende der Wartezeit endlich der Laster der Spedition vorgefahren, was dem Bauherrn den Tag rettete. Mit einer Mischung aus Kondenstrockner und Buddhismus scheint er nervlich den nächsten Tagen gewachsen zu sein. Nicht mal der Gedanke an die verfüllten Leerrohre scheint ihn nachhaltig verärgern zu können. Höchst erstaunlich.

Meine eigene Strategie, die ich mir eben nach einem Waldlauf mit Heike zurecht gelegt habe, ist folgende: Ich erkläre einfach alle den Bau betreffenden Probleme zum Douglas Adamsschen PAL! („‚Ein PAL‘, sagte er, ‚ist etwas, das wir nicht sehen oder nicht sehen können oder das Gehirn uns nicht sehen lässt, weil wir denken, es sei das Problem Anderer Leute. Genau das bedeutet PAL. Problem Anderer Leute. Das Gehirn streicht es einfach aus, es ist wie ein blinder Fleck.'“)

Und zur Sicherheit werfe ich mir anschließend noch eine Scheibe Zitrone in einen Gin-Tonic. Cheers!

4 Kommentare

  1. Bitte las mich mal „rekapitulieren“. Du hast also gestern mit soner Art „PALtherapie“ angefangen, indem du dich also Zitrone getarnt in einer Wanne voller Gin – das Tonic…. lassen wir mal aus „Geschmacksgründen“ aussen stehen -die Kante gegeben hast? Oder habe ich da was falsch verstanden? 😉
    Ein beliebtes Spiel der Gipser, welche die Elekriker ärgern wollten und selbige immer „vergassen“ ihre Dosen und Anschlüsse richtig zu „Verpacken“ war, einfach die Wand komplett zu verputzen. Einfach auch über die Stellen, wo eigentlich so ein kleines „Schweinchen“ von Steckdose raus schauen sollte. 😉 Naja. Die Elektriker hatten zwar anschliesend keinen Spass daran, aber die Arbeit. Nur Putz und Gips lassen sich besser entfernen, als Esstrisch. 😉 Was auch gut kommt, die frei aus den Anschlüssen schauenden Kabel noch etwas länger raus ziehen – Elektriker haben ja die Gewohnheit immer ein paar Meter Kabel mehr zu verlegen – und dann genau am Dosenabschluss ab zu schneiden. Das sind so ein paar Gemeinheiten, die immer gerne gemacht werden, wenn sich einige Gewerke aus welchen Gründen auch immer ziemlich „gerne“ haben. Aber beim Esstrisch vermute ich mal, das es vielleicht sogar irgend welche „EU Schnellarbeiter“ waren. Vielleicht sogar Supunternehmer vom Sup…. Und die werden ja auf qm oder Kubik bezahlt. Da gehört das „Abbinden“ und Abdichten diverser Öffnungen nicht mit dazu. 😉
    Viel Spass heute noch und ich bin gespannt wie es hier mit dem Jahrhundertbau weiter geht.

    LG rolf

    1. genau… *hüpf* *platsch*
      wenn das ein handwerkerinterner scherz ist, hat der telekom-mann heute aber bestimmt spass. oder er zieht unverrichteter Dinge wieder ab.
      ich werde mir das heute abend mal genau anschauen.

  2. Auweia…. Telekom…? Die haben doch nen „Blogrank“ bei Jenseits von Gut und Böse, sind also schon lange „priviligiert“. Was heisst….nein ich Tippe Mal, dass jener graumilierte Techniker der Komunikationsbranche nur mal mit den Schultern und das „Anfahrtsberchnungsquittungsbuch“ zuckt.
    Auweia….aber das sagte ich ja schon….. 😉
    Na viel Spass noch.

    LG rolf

    1. bei allen vorurteilen muss ich doch sagen, dass ich bisher über die t-com wenig zu meckern habe. aber sie haben ihr „werk“ ja noch nicht vollendet. und bis ich nicht telefonieren und mit high-speed
      surfen kann, werde ich mich hüten, ein endgültiges urteil zu fällen 😀

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