Irgendwie war am Wochenende der zu backende Pflaumenkuchen in Vergessenheit geraten. Und da stand noch ein Kilo herrlichster Pflaumen, die unbedingt verwertet werden wollten. Ich beschloss kurzerhand, die Kuchensache abzublasen und stöberte ein wenig bei Chefkoch. Und siehe da – es fanden sich zwei Rezepte, die mir insgesamt drei Endprodukte einbrachten und dafür sorgten, dass von unserer ersten Pflaumenernte nicht mal die Steine übrig blieben.
Aus denen setzte ich nämlich einen Likör (nach diesem Rezept) an, nachdem ich die entsteinten Früchte in Rotwein eingekocht (siehe hier) hatte. Der restliche Sud reichte noch für zwei Fläschchen Fruchtlikör. Zum Testen und in Erwartung höherer Erträge in den kommenden Jahren sollte meine kleine Kollektion vorerst genügen.
Dachte ich gegen Mittag. Beim Einkaufen stieß ich dann allerdings auf wirklich lecker aussehende Zwetschen aus Ingelheim. Mmmmhhh… Kurz überlegt, drei Kilo in den Wagen gepackt. Dazu eine Flasche Wodka und drei Flaschen Rotwein. Und zu Hause wurde dann gleich die nächste Ladung verarbeitet: sechs große Gläser Zwetschen in Rotwein, knapp zwei Liter Likör aus dem Sud und etwa ein Liter Liköransatz aus den Steinen.
Als ich gerade das letzte Glas verschraubt hatte, klingelte es an der Tür. Meine Lieblingsnachbarin. Mit einer Frage: „Du kannst nicht zufällig mit Mirabellen etwas anfangen?!“ Ja, schon. Kann ich. Ich weiß zwar noch nicht genau was, aber etwas damit anfangen kann ich auf alle Fälle. Ich gab ihr dafür einen Mangold. Jetzt stehen also nochmal etwa zwei Kilo Mirabellen in meiner Küche. Wie heißt es noch so schön? Genau! Morgen ist auch noch ein Tag.

