Nahkampf gegen den inneren Schweinehund

Eigentlich wollte ich Freitag eine längere Runde laufen. Und eigentlich wollte ich das dann auch gestern. Aber ich tat es nicht. Nachdem ich mir dann heute am späten Abend spöttische Bemerkungen sowohl vom Gatten, als auch per PN anhören musste, war es so weit: „Pah!“ Achtzig harte Minuten später war er niedergekämpft, der innere Schweinehund. Es war ein zäher und verbissener Kampf, der beiden Parteien das Äußerste abverlangte.

Am Ende weinte er. Ich fürchte allerdings, dass er sich bis morgen erholt haben wird. Da komme ich erst um kurz vor sieben nach Hause. Eigentlich zu dunkel. Mal sehen… Vielleicht blamiere ich mich kurzentschlossen noch vor ein paar Nachbarn mit einer Runde durchs hell erleuchtete Viertel.

Ansonsten erledigte ich ein paar Dinge, die ich längst in Angriff genommen haben wollte. Zum Beispiel das Vorziehen einjähriger Kräuter. Die sind jetzt ordentlich gesät und mögen bitte sprießen.

Zudem hat in den vergangenen Wochen etwas – das klingt gruselig, aber ich weiß wirklich nicht, was es war – offensichtlich einige Tulpenzwiebeln ausgegraben und verspeist. Der Igel? Fressen die sowas? Dafür wurden an den kahlen Stellen heute 24 neue Zwiebeln versenkt. Das wollen wir doch mal sehen, wer da den längeren Atem hat! Munition ist jedenfalls noch vorhanden.

Im Kübel an der Haustür sprießt gerade der erste Krokus. So es denn ein Krokus ist. Mittlerweile habe ich wieder vergessen, was da drin steckt. Reichlich Krokanten jedenfalls. Und Schneeglöckchen. Und Hyazinthen? Osterglocken? Keine Ahnung mehr. Es geht doch nichts über planloses Zwiebelstecken.

Was ich übrigens gestern vollkommen vergessen habe, zu erwähnen: An einer der Fressbuden der „Garten 2012“ gönnten der Bauherr und ich und eine gute Gref-Völsing-Rindwurst. Sehr, sehr lecker – und völlig zu Recht gehypt. Und ein Foto von meiner Lieblings-U-Bahn-Station gilt es auch noch nachzureichen: Bockenheimer Warte. Selbst ohne Foto des „Einstiegs“, das ich hiermit auch nachreiche, eine echte Offenbarung. Man fühlt sich wie in „Mondbasis Alpha“.

Die Wasserspielchen vor der KfW, über deren ruhmreiche jüngere Vergangenheit wir aus Fremdscham jetzt lieber den Mantel des Vergessens breiten wollen, waren auch ein Foto wert. Nämlich dieses.

Gefiel mir sogar besser als das mit angeschalteten Fontänen. Das nur nochmal als Nachtrag zu gestern. Heute zählt natürlich nur eins: meine konsequent harte Linie gegen die Bocklosigkeit.

Das kann man ja ruhig nochmal erwähnen, oder?! Ja, kann man. Und vielleicht schaffe ich es ja auch morgen, endlich etwas zum Maschi-Elaborat zu sagen. Das quengelt und nölt auch bereits seit Tagen in meinem Inneren und will raus. Aber nicht jetzt! Jetzt muss der graue Scheitel weg. Man muss schließlich Prioritäten setzen.