Tetris mit Obst und Gemüse

Eigentlich soll man ja mit Lebensmitteln nicht spielen, aber diesmal musste ich das sogar. Anders ging es praktisch gar nicht beim gestrigen Abendessen.

Aber erstmal noch ein kurzer Lattwersch-Rückblick auf Donnerstag Abend. Ich bin nämlich eingeschlafen, nachdem ich gerade die Gläser zum Sterilisieren in den Dampfgarer gepackt hatte. Als sie Alarm schlugen, stufte der Bauherr mich nach mehereren erfolglosen Versuchen als unweckbar ein und schaltete die Öfen aus.

Um 2 Uhr nachts schrak ich schreckensbleich hoch – „Mei Quetscheschmeer!!!“ Nachdem ich schweißgebadet festgestellt hatte, dass das Blech nicht verbrannt und zur Unkenntlichkeit eingeschmurgelt war, schaltete ich den Ofen wieder ein, sterilisierte die Gläser nochmals und legte mich um kurz nach drei wieder hin, während in der Küche die Twist-off-Gläser ploppten. Geschafft!

Gestern Abend – nach einem ziemlich qualvollen Tag, an dem ich erkennen musste, dass Nachtkochen wohl nichts mehr für Menschen meines Alters ist – machte ich mich dann an die nette Bastelarbeit auf dem Foto oben. Als wir im Urlaub bei Jean-Pierre Saint-Martin im „Le Viscos“ den köstlichen Tian de légumes gegessen hatten, stand fest, dass ich das auch machen wollte. Bisher blieb es beim Vorsatz.

Angesichts der Tatsache, dass gerade zwei herrliche Zucchini aus dem schwesterlichen Garten und unsere letzten Tomaten auf einen Einsatz warteten, beschaffte ich noch zwei Auberginen und legte los.

Leider hatte ich den Zeitaufwand – oder mein schnipplerisches Können? – falsch eingeschätzt, sodass das Abendessen erst sehr spät auf den Tisch kam. Aber es lohnte die Wartezeit. Und die Arbeit. Köstlich!

 

 

Tian de légumes du soleil

Gericht: Beilagenteller, Rustikaler Teller
Keyword: gemüse
Portionen: 0
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 2 mittlere Auberginen
  • 2 mittlere Zucchini
  • 10 kleine Tomaten
  • 4 Zwiebeln - jeweils eventuell mehr oder weniger je nach Gemüsegröße
  • 2 Zweige Thymian
  • 2 Zweige Majoran
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 2 Zweige glatte Petersilie
  • einige Basilikumblätter
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Zucker
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Anleitung

  • Auberginen in feine Scheiben schneiden, auslegen, salzen und eine halbe Stunde lang Wasser ziehen lassen. Mit Küchenkrepp abtupfen.
  • Derweil Zucchini, Tomaten und Zwiebeln in feine Scheiben schneiden. Alle Gemüse - am besten in mehreren Pfannen parallel - von beiden Seiten anbraten.
  • Scheiben anschließend immer im Wechsel in Reihen in die Auflaufform schichten. Ich habe sie schon so wie auf dem Foto, aber auch übereinander geschichtet.
  • Mit Zucker bestreuen, Majoran und Petersilie wiegen und ebenfalls darüberstreuen. Salzen, pfeffern und mit Olivenoel beträufeln. Thymian, Lorbeer und Rosmarin auflegen.
  • Für etwa zwei Stunden bei 150°C Umluft in den Ofen geben, eventuell zwischendurch mit Alufolie abdecken.

Mit einem mediterran marinierten Lachs dazu war das ein Gedicht. Wie gesagt: Die „Schichtarbeit“ war mühsam, aber lohnend. Wie schön, dass noch Reste für heute übrig sind.

Erstmal ging es aber an die letzten Zwetschgen. Der Bauherr reservierte einen Seiher voll für einen Hefekuchen mit Zwetschgen. Ich legte nochmals Pflaumeneis nach und probierte etwas aus, das im vergangenen Jahr hervorragend mit Äpfeln funktioniert hatte: eine Tarte Tatin. Mit Pflaumen auch ein echter Kracher.

Und wenn sich noch das passende Eis dazugesellt, kaum zu überbieten. Während ich in den letzten Tagen nach Zwetschgenideen im Netz Ausschau gehalten hatte, war mir eine Variante begegnet, die ähnlich zubereitet wird wie meine, die aber anschließend mit Saint Agur „bebröckelt“ und mit Nussstückchen bestreut wird.

Memo to myself: testen! Mal sehen, was nach dem klassischen Zwetschgenkuchen des Bauherrn noch übrig bleibt. Viel hoffentlich nicht mehr. Ich bin froh, gestern mein Gesicht nicht gesehen zu haben, als Rita zu mir sagte: „Ich habe hier noch einen Eimer Zwetschgen. Willst du?!“

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