Keine Ahnung, weshalb ich den ganzen Tag über derartig erschöpft bin, wie ich es bin. Es wird doch nicht am Alter liegen?! Auf übertriebenes Feiern kann es unmöglich zurückzuführen sein. Da war ich nach deutlich fordernderen Festivitäten schon deutlich fitter. Aber da war ich auch deutlich jünger… Also doch das Alter? Buäääähhh! weiterlesen

Klingt schlimmer als es ist. Zumindest für mich. Ich schätze, der Bauherr wird weniger begeistert sein, wenn er bei seiner Rückkehr ein großes Glas frisch angesetzter grüner Nüsse in der Küche vorfindet. Die gute Nachricht ist allerdings, dass die Ausbeute meiner Kollegin, die mir das auch letzten Juni freundlicherweise anschleppte, diesmal deutlich magerer ausgefallen ist.

Immerhin blieben ein paar Exemplare übrig, aus denen ich kurzerhand einen Nusslikör ansetzte. Soll ja nichts verkommen! Und nach dem Likör aus grünen Nüssen, den wir bei Franz Keller probieren durften, wollte ich mich immer mal selbst an einem versuchen. Mal gespannt, wie der wird.

Da ich ja eigentlich gerne ein paar mehr schwarze Nüsse gehabt hätte, werde ich wohl morgen nach dem Laufen mit Heike mal unauffällig durch die rheinhessische Gemarkung ziehen. Da sollte doch irgendwo ein unbewachter Nussbaum zu finden sein…

Ein weiteres großes Glas schwarze Nüsse hätte ich schon noch gerne angesetzt. Und vielleicht auch noch eine zweite Ladung Likör. Dieser hier muss jetzt allerdings erstmal vier Wochen in der Sonne stehen. Wie das funktionieren soll angesichts des momentanen Wetters ist mir noch nicht ganz klar. Aber ich habe Hoffnung. Der Kirschlikör vom letzten Jahr gelang ja auch ohne süditalienische Verhältnisse.

Für den Nusslikör habe ich 20 geviertelte Nüsse mit einer Stange Zimt und ein paar Nelken in einer Flasche Wodka eingelegt. Vorerst erinnert das an Mixed Pickles, aber ich gehe davon aus, dass größere Farbveränderungen stattfinden werden. Das Zeug sollte am Ende fast schwarz sein. Ich werde berichten.

Hier jedenfalls noch kurz die Anleitung, nach der ich zu verfahren gedenke – auch als ‚Memo to myself‘:

Likör aus grünen Nüssen

Gericht: Likörgläschen
Keyword: likör
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

  • 20 grüne Nüsse
  • 5 Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 1 Flasche Wodka
  • 400 g Zucker
  • 750 ml Wasser

Anleitung

  • Walnüsse unter Zuhilfenahme eines abwaschbaren Schneidbrettchens und zweier Gummihandschuhe in Viertel schneiden. Stücke mit den Gewürzen in ein großes, verschließbares Gefäß geben und mit dem Wodka aufgießen.
  • Vier Wochen lang an einem sonnigen Platz abstellen und gelegentlich schütteln.
  • Wasser und Zucker aufkochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nussglas durch ein sehr feines Sieb abgießen – evtl. durch ein Tuch geben – und die Alkohollösung zum Sirup geben. Durchrühren und abfüllen.
  • Likör scheint nachzureifen, weshalb gilt: Je länger er steht, desto leckerer.

Sollte das nichts werden, probiere ich es im kommenden Jahr mit einer Rezeptur, bei der außer Hochprozentigem auch Rotwein zugegeben wird. Rezepte gibt es viele im Netz. Jetzt gilt es, das perfekte zu finden – und eventuell noch zu tunen. Versuch macht kluch! Und am Ende gibt es Schlimmeres im Leben als Likörtests…

Das Wetter sonnig und trocken, der Waldrand lockte. Am Ende brachten der Bauherr und ich wieder eine Tüte Holunderblüten mit nach Hause. Die baden gerade, um morgen bzw. in drei Tagen zu Likör bzw. Sirup zu werden.

Nachdem das Holunderblüteneis aus Sirup so dermaßen lecker ist, kamen mir doch Zweifel, ob die Reserven aus dem vergangenen Jahr nicht doch etwas knapp kalkuliert sein könnten.

Jetzt sollte es aber langen. Hoffe ich. Und Likör habe ich dann auch reichlich auf Vorrat. Selbst wenn einiges davon im Kolleginnenabsatzmarkt untergeht, bleibt wohl noch genug für Geschenke und uns.

Was für ein herrlicher Sonntag übrigens. Grandioses Wetter. So könnte es doch eigentlich immer sein, oder?! Geht aber nicht, da das Merkel ja weiterhin sein Schatten auf die blühenden Landschaften im Südwesten wirft. Grrrr…

Klar war auch, dass der Bauherr es heute Abend nicht mehr aushielt und sich zwingend durch ein Saponarium ’stoibern‘ musste.

„Wenn ich mal dann halbe Stunde, ’ne Stunde, oder…
zwei Stunden am Sonntag im Garten sitz’…
Und es ist einigermaßen gutes Wetter…
Da tran… Da tanke ich Kraft, äh… und äh…
Und ich habs mir auch angewöhnt,
dass ich jeden Tag in der Frühin den Garten schau‘
und vielleicht eine Blume hinrichte…“ – Edmund Stoiber

Die Dinger waren ihm in ihrem ungezügelten Wachstum von Anfang an ein Dorn im Auge. Und ich gebe es ja zu: Sie wuchern wirklich extrem. Umso mehr Spaß macht es dem Bauherren wohl, sie gegen Ende ihrer Blüte bis auf das Wurzelwerk zurückzuschneiden. Im vergangenen Jahr trieben sie nochmals heftig aus, um im Herbst erneut zu blühen. Das liefert ihm nun die Argumente. Und so kam es, wie es kommen musste.

Was auch irgendwie bereits beim Kauf der Schweineschnitzelchen klar war: Es wird wieder gerollt. Um mal etwas Abwechslung in den Topf zu bringen, wurde Vincent Klink bemüht. Seine „Involtini vom Kalb mit Salbei“ aus „Meine mediterrane Küche“ wurden zwar zu Involtini vom Schweinchen, aber das tat dem Genuss keinen Abbruch. Ich schmorte die Röllchen nach dem Anbraten einfach in der Soße, der ich übrigens die doppelte Flüssigkeitsmenge gönnte, statt sie im Backofen zu parken.

Hier allerdings das Original:

Involtini vom Kalb mit Salbei

Gericht: Fleischteller
Keyword: fleisch
Calories:
Author: Vincent Klink

Zutaten

  • 2 Schalotten
  • 4 EL kalte Butter
  • 1 TL Dijonsenf
  • 4 dünne Kalbsschnitzel (à ca. 80 g)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 EL Orangenmarmelade
  • 12 Salbeiblätter
  • 1 EL Orangenlikör
  • 120 ml Orangensaft
  • 120 ml kräftige Fleischbrühe

Anleitung

  • Die Schalotten schälen, in hauchdünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne in 1 EL Butter anschwitzen. Dann den Senf untermischen.
  • Die Schnitzel zwischen Frischhaltefolie mit einer Pfanne hauchdünn klopfen, salzen, pfeffern und mit der Orangenmarmelade bestreichen.
  • Salbei waschen, trocken schütteln und mit den Senfschalotten auf den Schnitzeln verteilen. Die Schnitzel eng zusammenrollen und nach Belieben mit Zahnstochern fixieren.
  • 2 EL Butter in einer Pfanne erhitzen. Die Röllchen darin bei kleiner bis mittlerer Hitze zunächst auf der „Naht“ anbraten, dann von allen Seiten insgesamt 10 Minuten goldbraun braten. Die Fleischröllchen aus der Pfanne nehmen, mit Alufolie abdecken und im Backofen bei 60°C warm stellen.
  • Den Bratensatz in der Pfanne mit dem Orangenlikör und dem Orangensaft ablöschen. Die Fleischbrühe dazugießen und alles um die Hälfte einkochen lassen. Die restliche Butter in kleinen Flöckchen unterrühren und die Sauce damit binden. Involtini mit der Sauce beträufelt servieren. 

Die Orangenmarmelade habe aus der Not heraus durch Reste meiner Physalismarmelade ersetzt. Ging auch hervorragend. Dazu gab es ein angebratenes, mediterranes Gemüse (Zucchini, Tomaten, Paprika) mit einem Schuss Balsamico und etwas Ziegenfrischkäse.

Die Kombination aus Orange und Salbei war irgendwie sehr überraschend und absolut fantastisch. Perfekt zum Ziegenfrischkäsehauch aus dem Gemüse. Ein wirklich geniales Essen!

Nicht gerade die besten Tage für meine Leber. Und dabei wären meine Holunderblütenpläne beinahe im wahrsten Sinne des Worts „ins Wasser gefallen“. Ich hatte das Pflücken auf heute verschoben – bis der Bauherr mir – ich lag bereits in hässlichen, aber gemütlichen Klamotten auf dem Sofa – zwischen den beiden gestrigen Fußballspielen offenbarte, dass für heute bereits in aller Frühe Regen gemeldet sei. weiterlesen

Ähemmm… Mann, schmeckt das lecker, wenn man den gestrigen Erdbeersirup mit dem aus Flaschengründen erworbenen Prosecco mischt. Sensationell lecker – und dabei überaus praktisch!

Sobald unsere eigene Erdbeerernte losgeht, werde ich noch eine Ladung nachlegen. Das könnte Licht in so manchen dunklen Wintertag bringen. Und den Sommer noch etwas fruchtiger machen, als er ohnehin schon ist.

Ich freue mich schon darauf, den Sirup an einem Eis zu testen. Mit Joghurt – zumindest schwebt mir das mal so vor. Als Sirup sind Erdbeeren sehr einfach zu konservieren und deutlich vielseitiger einsetzbar als das Püree vom vergangenen Jahr.

Das werde ich mit Sicherheit anschließend noch an der zu erwartenden Himbeerschwemme testen. Sehr, sehr lecker!

Und das war es dann auch schon für heute. Ich glaube, ich mache mir noch einen Erdbeer-Prosecco… Und morgen geht es dann doch noch ans Holunderblüten sammeln.