Esther Williams heizt den Ofen vor

Bei „Synchronbacken“ muss ich immer an „Synchronschwimmen“ und die entsprechenden Filme aus den 40er Jahren mit Esther Williams denken. Vor meinem inneren Auge rühren etliche Bäcker und Bäckerinnen völlig synchron in Teigschüsseln, drehen sich dabei um die eigene Achse, recken die Handrührgeräte mal in diese, mal in jene Richtung und bilden dabei – Kamera von oben! – atemberaubende Figuren.

Etwa so:

Zum Aktivieren des Videos musst den „Play“-Button klicken. Ich weise dich hiermit darauf hin, dass nach der Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden.

 

„Ein farbiger Reigen, wie Sie ihn noch nie gesehen haben! […] Ein Triumph in Technicolor!“ Genau!

Natürlich funktioniert das mit den Synchronbacken etwas anders. Zwar annähernd gleichzeitig – wenn man nicht wie ich unter seniler Bettflucht leidet und den Teig bereits um 5:20 Uhr auf die Arbeitsfläche kippt – aber deutlich weniger synchron. Was mich immer wieder begeistert, ist das unterschiedliche Aussehen der Endergebnisse.

Hier nun „mein“ Rezept – in Ermangelung eines Kühlschrank-Sauerteigs wich ich für den Geschmack auf einen halben Beutel Sauerteigextrakt aus. Die Hefemenge ließ ich unverändert:

Kernige Emmer-Dinkel-Brötchen

Gericht: Brotkörbchen
Keyword: brot, synchronbacken
Kalorien:

Zutaten

  • 275 g Emmervollkornmehl
  • 115 g Dinkelmehl, Typ 630
  • 0,5 P. Sauerteigextrakt
  • 270 g Wasser
  • 2 g frische Hefe
  • 20 g Honig
  • 8 g Salz
  • 100 g Kernemischung (Sonnenblumen, Kürbis, Cashew, Sesam)

Anleitung

  • Zuerst habe ich die Kernemischung kurz in einer mit Olivenöl ausgepinselten Pfanne angeröstet. Nur ein Hauch Öl. Ohne kann ich nicht. Keine Ahnung, warum. Ich muss eine schwerwiegende Trockenröstaversion haben.
  • Anschließend wurden die Kerne zusammen mit allen anderen Zutaten mit den Knethaken des Handrührers zu einem Teig verknetet.
  • Dieser durfte über Nacht mit meinem angefeuchteten, maltesischen Fischhandtuch abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen. Die Hefen verrichteten fleißig ihr Werk.
  • Am Morgen holte mich der Teig am Bett ab und wünschte mir fröhlich gutes Gelingen. Übertrieben. O.k. Aber er war wirklich enorm aufgegangen.
  • Der Backofen wurde auf 250°C Ober-/Unterhitze vorgeheizt, das Lochblech mit Backpapier belegt.
  • Der Teig war fluffig und sehr weich. Das Formen war dementsprechend nicht ganz einfach. Ich habe ihn auf der bemehlten Arbeitsplatte wie im Originalrezept beschrieben zu einer Rolle geformt und daraus acht Scheiben geschnitten, die ich mit der Schnittseite nach oben (und unten) auf das Blech gesetzt habe.
  • Während der Ofen aufheizte, durften die Teiglinge sich noch kurz entspannen. Im Ofen hatte ich die Fettpfanne mit Wasser gefüllt.
  • Als der Ofen seine Zieltemperatur erreicht hatte, drehte ich ihn auf 230°C herunter, schob das Blech ein und buk die Brötchen eine knappe halbe Stunde lang ab. Überflüssig zu erwähnen, dass ich diese halbe Stunde fast komplett mit Starren durch die Ofenscheiben verbracht habe.

Auch diesmal wieder war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Die ersten beiden Brötchen bestrich ich noch warm mit Butter, gab ein wenig Salz darauf und vernaschte sie bereits während des Fotografierens.

Auch der Gatte äußerte sich wohlwollend, als er schließlich ein bereits abgekühltes Exemplar verspeiste.

Der Vollständigkeit halber noch ein Foto vom Anschnitt – und vielen Dank an Zorra und Sandra! Und an alle anderen Teilnehmer:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Sandra von From-Snuggs-Kitchen
Conny von Mein wunderbares Chaos
Becky von Becky’s Diner
Katrin von Summsis Hobbyküche
Steffi von dulcipessa
Britta von Brittas Kochbuch
Birgit M. von Backen Mit Leidenschaft
Ingrid von auchwas
Dagmar von Dagmar’s brotecke
Tanja von Tanja’s Süß & Herzhaft
Tina von Küchenmomente
Caroline von Linal’s Backhimmel
Sylvia von Brotwein
Kerstin von Kerstin’s kleine Backwelt
Simone von Zimtkringel
Simone von Aus der Lameng

Sollte ich wen vergessen haben, bitte melden!

13 Kommentare

  1. Haha, Frauen die in Ofen starren. 😉 Das hübsche Fischtuch hast du also als Souvenir mitgebracht. Es ist mir schon auf Insta aufgefallen. Schön geworden, sind sie deine Synchronbrötchen.

    1. Das hat an einer Seite auch ein cooles Malteserkreuz. Da lacht der Aquavit 😀
      Ich hab’s am St. George’s Square in meinem Lieblingskräuterladen entdeckt und MUSSTE es mitnehmen.
      Ofen-TV hat immerhin noch einen Rest von Anspruch. Sozusagen Bildungsfernsehen…

  2. Liebe Manuela,

    wenn Du die Choreo vorher festlegst, bin ich beim Synchronschwi… äh Deiner Art von Synchronbacken dabei! Wir bräuchten halt noch passende Musik…
    Herzlichst, Conny
    PS: Die Brötchen mochte ich auch gerne. Unkompliziert und lecker – was will man mehr?

    1. Müsste man halt mal kurz dran arbeiten. Mir schwebt sowas wie die „Morgenstimmung“ aus Peer Gynt vor. Holzlöffel links ablegen, einmal drehen, Holzlöffel heben, drei kurze Hüpfer zur Küchenmaschine. Oder so ähnlich 😀

  3. Ich schließe mich Conny mal an mit dem Synchronschwi-backen. Beim Lesen musste ich mit das Lachen
    echt verkneifen…aber grinsen musste ich schon….Dein Bericht liest super und gleichzeitig hat man da die
    Bilder im Kopf…wie du schon beschrieben hast. Nun aber mal zu den Brötchen, die dir super gelungen sind.
    Lecker mit Nüssen…..

    Lieben Gruß
    Dagmar

  4. Hallo Manuela,

    ich lach mich weg! Genialer Beitrag und ab jetzt werde ich bei jedem Synchronbacken an dich bzw. Esther Williams denken 🙂 !
    Abgesehen davon sehen deine Brötchen fantastsich aus…

    Liebe Grüße

    Tina

    1. Ich habe mich einmal an Hefewasser versucht – mit mäßigem Erfolg. lag aber vermutlich an mir 😀
      Und: Sicher sollten es damit genauso funktionieren. Dann halt die Flüssigkeitsmenge etwas anpassen =)

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.