Friss Natron und stirb!

Ist ja nicht so, dass ich nichts von friedlicher Koexistenz halte. Und ich weiß auch, dass Ameisen ungefährliche und überaus nützliche Tiere sind. Aber was zu weit geht, geht zu weit. Und heute stieß meine Geduld an Grenzen und ich verübte nach Feierabend einen kleinen, unappetitlichen Genozid. Selbst schuld, ihr kleinen Drecksäcke!

Gestern bereits war plötzlich der nachgesäte und gerade gekeimte Zucchino, der bereits einmal auf wundersame Weise verschwunden war, ebenfalls unauffindbar. Auch Graben brachte keinen Erfolg. Weg! Seltsam!

Heute Morgen stellte ich dann fest, dass die vor zwei Tagen frisch ausgetriebenen Zitronengurken brutalstmöglich gemetzelt worden waren. Ich grub sie aus und evakuierte sie ins ameisenfreie Erdbeerbeet. Heute abend lebten sie noch, wirken aber dennoch etwas angefressen (Sorry für das eklige Foto, aber es war eben schon recht dunkel…):

Als ich im Anschluss auf drei bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Jung-Fenchel traf, wandte ich mich voll gerechten Zorns Richtung Küche und bereitete einen Todescocktail zu. Zumindest wird in den Weiten des WWW behauptet, dass es einer sei: Natron und Zucker gemischt. Der Zucker ist die gute Fee, der Natron der grimme Schnitter. Möglicherweise winden sie sich bereits just in diesem Augenblick in Todeskrämpfen. Wir werden sehen…

Ich lass‘ mir doch hier nicht meine wertvolle Brut wegfressen. Nicht mit mir!

Apropos „fressen“: Ich faste heute den neunten Tag. Es läuft hervorragend. Ich bin wahnsinnig tiefenentspannt – o.k…. von dem kleinen Weapon of Mass Destruction-Anfall einmal abgesehen. In den letzten Tagen habe ich Stunden auf der Schaukel zugebracht und dabei eine neue Möglichkeit gefunden, sie sanft in Bewegung zu halten ohne den Boden zu berühren. Heute hat mich nicht mal ein Stau auf dem Weg nach Saarbrücken aus der Fassung gebracht. Tiefenentspannt. Sach‘ ich doch!

Und das allererstaunlichste daran ist, dass ich es bislang noch jeden Abend geschafft habe, dem Gatten ein Essen auf den Tisch zu stellen. Gut… Diese Woche gab es viermal Pizza. Aaaber mit unterschiedlichen Belägen! Das muss ich betonen. Und das war letztendlich auch der Tatsache geschuldet, dass wir beide ständig später als üblich nach Hause kamen. Der Gatte hat es überlebt und fand es – zumindest nach dem, was er mir gegenüber verlauten ließ – auch gar nicht schlimm.

Vielleicht wollte er mich auch nur einfach nicht aufregen. Allerdings ist das gerade ohnehin fast unmöglich. Und während er aß, lag ich jeweils auf der Schaukel und horchte in meinen Körper hinein, der sich gerade selbst verdaute. Es ist wirklich erstaunlich. Bloß um den Crémant am Chef-Jubiläum tat es mir ein wenig leid. Aber es werden auch wieder Tage kommen, an denen ich geistigen Getränken zusprechen darf. Der Wein am Abend fehlt mir doch etwas. Dafür schlafe ich seit über einer Woche absolut tief und fest – und dabei kürzer als üblich -, und wache allmorgendlich frisch und erholt auf. Das gab es schon seit Monaten nicht mehr.

Dafür verzichte ich gerne auf die ein oder andere Pizza. Wie man sieht, kriege ich sie auch immer noch nicht ordentlich rund hin. Ich arbeite daran.

Morgen gibt es Pasta. Ich habe mir die Pastapresse für die Kitchenaid gegönnt. Die, mit der man auch richtige Spaghetti und Röhrennudeln und Spirelli herstellen kann. Und die muss getestet werden. Ich bin sehr gespannt, ob sie auch mit meinem Pastateigrezept funktioniert, oder ob ich dazu den Teig anpassen muss.

Ab morgen mittag habe ich ja Zeit für derartige Spielchen. Und dann wandern auch die beiden Süßkartoffeln ins Beet, die ich diese Woche von einer Kollegin anvertraut bekam, die ich vorher mit Tomaten-, Zucchini- und Auberginenpflänzchen versorgt hatte. Ich habe nämlich noch acht Stück abzugeben. Falls jemand in Wiesbaden, Mainz oder Umgebung wohnt, kann er sie gerne haben. Alles alte Sorten in verschiedenen Farben. Einfach melden.

So. Ich ziehe dann mal Richtung Sofa und lächele weiter dumm-beseelt vor mich hin. Schönen Abend noch!

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