Land in Sicht

Ich hab‘ sie hinter mir: die Erstimpfung. Nachdem ich weder beim Hausarzt und noch beim Impfzentrum – trotz Bescheinigung meines Arbeitgebers über meine Systemrelevanz… – bislang einen Termin bekommen habe, ergab sich kurzfristig eine Chance, weil der Hausarzt einer Kollegin massenhaft AstraZeneca hatte, das niemand wollte. Kurz überlegt. Zugeschlagen! Die Zweitimpfung ist ebenfalls gesichert. Ich atme durch. Vor allem auch, weil ich annähernd nebenwirkungsfrei durchgeflutscht bin. Einige Kolleg*innen hatten doch ziemlich zu kämpfen.

Und wenn ich mir die Nachrichten der letzten Tage so anschaue, war das eine meiner besseren Ideen. Denn obwohl unsere grandiose Bundesregierung nach wie vor impfstofftechnisch mehr als klamm ist, werden lustig weitere Impfgruppen zugelassen bzw. die Priorisierung aufgehoben. Wer weiß, wann ich unter diesen Bedingungen jemals einen Termin bekommen hätte?!

Was ich sonst noch so in dieser Woche gemacht habe? Vergangenen Mittwoch zum Beispiel habe ich mir ganz dreist einen freien Nachmittag genehmigt. Meine derzeit knapp neunzig Überstunden verprassen sich ja auch nicht von allein. Und da passte der Besuch, der sich angekündigt hatte, ganz hervorragend als Ausrede. Vor allem vor mir selbst. Man muss halt einen Grund haben, um aus den Routinen auszubrechen. Sehr schön war’s. Und wir beide haben uns bestimmt nicht zum letzten Mal getroffen, Helga. Das ist eine Drohung.

Nebenbei habe ich unter der Woche mal meine alten Festplatten gesichtet, sortiert, ausgemistet und aufgeräumt. Und dann auf eine neue Festplatte kopiert. Ich glaube, die älteste in meinem Bestand – zu deren Betrieb noch ein Stromanschluss (aka Atomkraftwerk) benötigt wird – hätte es ohnehin nicht mehr lange gemacht. Besser so. Aber insgesamt eine sehr nervige Aktion. Der Rechner war zwei Tage lang blockiert.

Und dann haben wir am Wochenende endlich auch mal etwas Arbeit in den Garten investiert. Man glaubt es nicht, aber das Wetter hat gepasst. Zwei weitere Hochbeete sind befüllt, hergerichtet und bepflanzt. Und sonntags haben wir aus den von der Terrassenrenovierung übrig gebliebenen Dachbalken ein niedriges Hochbeet gebaut, in dem die Zucchini und Gurken einen Platz finden sollen. Eine Win-win-win-Situation sozusagen: Das Holz ist weg, es muss nicht teuer entsorgt werden, und es wird noch eine Weile gute Dienste leisten.

Und irgendwann zwischendrin habe ich zwei Versuche gestartet, Bratwurstbrät und Reisnudeln zu kombinieren. Der zweite endete sehr erfreulich. Ich fasse mal zusammen:

Süß-scharfe Reisnudeln mit Fleischbällchen

Gericht: Pastateller
Küche: Asiatisch
Keyword: reisnudeln, scharf, süß, wurst
Servings: 2 Portionen
Calories:
Author: MrsFlax

Zutaten

für die Fleischbällchen:

  • 2 Bratwürstchen sehr frisch – dann lassen sie sich besser formen
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Muscovado oder anderer brauner Zucker
  • 40 ml Dark Soy Sauce ersatzweise reguläre Sojasauce
  • 40 ml Wasser
  • 1 TL Honig
  • 20 ml Reisessig

für die Reisnudeln:

  • 200 g Reisnudeln
  • 1 EL Erdnussmus oder Erdnussbutter
  • 50 ml Erdnussöl
  • 50 ml Sojasauce
  • 40 ml Reisessig
  • scharfe Chilisauce seltgemacht oder gekauft
  • 1 EL Muscovado
  • 1 Zehe Knoblauch gerieben
  • 1 Stück Ingwer gerieben – etwa 1 gehäufter Teelöffel
  • 40 g geröstete Mandeln die hatte ich da – Erdnüsse gehen sicher auch

… und dann noch:

  • 2 Frühlingszwiebeln in mundgerechten Stücken
  • 6 Cocktailtomaten
  • Blattkoriander gehackt
  • glatte Petersilie gehackt
  • etwas Sesam zum Bestreuen

Anleitung

Erstmal die Reisnudeln vorbereiten

  • Reisnudeln nach Packungsanweisung garen und beiseite stellen.

Die Sauce – erster Teil

  • Erdnussmus (oder Erdnussbutter) sanft in einem kleinen Topf erwärmen, bis es flüssig wird. Mit dem Erdnussöl, der Sojasauce, dem Reisessig, der Chilisauce, dem Zucker, dem Knoblauch und dem Ingwer verquirlen.
  • Auf ganz niedriger Temperatur warm halten. Dabei Nudeln hineingeben und vermischen.

Die Sauce – zweiter Teil – und die Fleischbällchen

  • Wurstbrät aus dem Darm drücken und Bällchen formen. In einer hohen Pfanne in wenig Erdnussöl rundum anbraten.
  • Wenn die Bällchen gleichmäßig gebräunt sind, Tomatenmark und Muscovado zugeben und mit der dunklen Sojasauce und der gleichen Menge Wasser ablöschen. Aufkochen lassen.
  • Honig und Reisessig zugeben und weiter einköcheln lassen.
  • Wenn die Sauce sehr dickflüssig ist, den kompletten Pfanneninhalt zu den Nudeln geben und ebenfalls unterrühren.

Sonst noch so

  • Frühlingszwiebelabschnitte und Cocktailtomaten in der noch heißen Pfanne anschwitzen und vor dem Servieren ebenfalls zu den Nudeln geben. Gehackte Kräuter und Mandeln (oder Erdnüsse) – und falls gewünscht auch Sesam – darüber streuen.

Mein Brätbällchen sind leider nicht sehr formbar gewesen. Ich hätte die frischen Würstchen gleich „auspressen“, formen und dann die Bällchen im Kühlschrank parken sollen. Versuch macht kluch.

Und dann will ich das gleiche nochmal mit Halloumi oder Paneer testen. Aber dazu dann demnächst.