Una-Una: Sonnenaufgänge, Fische und Palmen

Die folgenden neun Tage verbrachten wir auf Una-Una. Es war ruhig, es war spannend und es war unglaublich erholsam. Ich wachte jeden Morgen pünktlich um 5:30 Uhr zum Sonnenaufgang auf, setzte mich auf unsere „Terrasse“ direkt am Meer und genoss das Schauspiel. Jeden Tag anders und jeden Tag ein Traum.

Anschließend ging es zum Frühstück, das wir in den ersten Tagen an einem Tisch mit zwei außerordentlich angenehmen englischen Familien verbrachten, die wir bereits auf Bunaken kennengelernt hatten. Als sie abreisten, trafen wir auf eine deutsche Zweier-Kombi aus Vater und Tochter, die zurück zu Hause praktisch Nachbarn waren. Der Gatte kommt beim Radfahren desöfteren durch ihren Wohnort.

Nach dem Frühstück verließ mich dieser Gatte immer für jeweils zwei Tauchgänge. Ich ließ mich in der Sonne nieder, las oder bearbeitete Fotos. Vom Jetty aus konnte man an der Riffkante entlang schnorcheln. Das tat ich denn auch fast jeden Tag bis auf eine kurze Phase unruhiger See, die mir einen mittleren Schnorchelunfall bescherte, als ich beim Anlegen der Flossen hart von zwei Wellen erfasst und ein Stück über den Beton unterhalb des Jetties geschleift wurde. Es brannte, tat noch zwei Tage weh, beeinträchtigte mich dann aber nicht mehr nachhaltig.

Die Togeans unter Wasser

Ich kann natürlich nur für die neun Tage sprechen, in denen wir dort waren, aber insgesamt war die Sicht unter Wasser deutlich schlechter als auf Bunaken. Das hielt den Gatten natürlich nicht vom Tauchen (Weiter unten ist das eh kein Problem…) und mich vom Schnorcheln ab. Meine Fotos sind halt nur deutlich unschärfer.

Es gibt tolle Fische und sensationelle Korallenriffe. Die Tauchgänge müssen teilweise wirklich spektakulär gewesen sein. Berichtete man mir. Im Restaurant hing ein interessanter Artikel über Dr. Anuar Abdullah, eines Meeresbiologen, der sich auf Korallen spezialisiert hat und vor einiger Zeit auf Una-Una war. Der Gatte besuchte den legendären „Black Forest“ – einen der Tauchspots um Una-Una herum – und war anschließend wirklich sehr begeistert.

Und auch beim Schnorcheln waren die Korallen halt wirklich ein Traum.

Una-Una aus der Luft

Und diesmal gibt es auch wieder zwei Drohnenvideos. Beide von unserer Anlage, dem Sanctum Dive Una-Una. Der Website fehlt gerade das SSL-Zertifikat. Wir verfolgten eine Unterhaltung, bei der das Thema war. Deshalb die Warnmeldungen. Und bei der Gelegenheit habe ich gerade mein eigenes mal erneuert. Zum erstenmal ohne tagelanges Drama.

Wir wohnten im Haus links des Pools mit direktem Strandzugang. Und man sieht den Liegesessel, in dem ich mich bevorzugt aufgehalten habe. Hinter dem Pool befindet sich die Tauchbasis. Die zweite runde Überdachung gehört zum Restaurant.

Und dann nochmal der Jetty und das Hausriff bei Niedrigwasser von oben:

Una-Una vom Wasser aus

Ich fuhr am letzten Tag für zwei Schnorchelgänge mit dem Tauchboot raus. Dabei wurden die Fotos vom Boot aus Richtung Land allerdings deutlich schöner als die unter Wasser. Das Meer war relativ unruhig, sodass ich an der zweiten Stelle nichts (in Worten: absolut nichts) unter Wasser sehen konnte. Die Taucher allerdings kamen weiter unten auf ihre Kosten.

Den zweiten Tauchgang – und damit den letzten dieses Urlaubs – unternahm der Gatte mit Un. Die beiden hatten sich am Vorabend zu „Freunden fürs Leben“ erklärt und durften deshalb an diesem Tag etwas besonders Schönes unternehmen. Es dauerte ziemlich lange, bis sie wieder auftauchten, aber es schien sich gelohnt zu haben.

Sonnenaufgang auf Una-Una

Nachdem wir uns auf Bunaken allabendlich am Sonnenuntergang erfreuen durften, lag unser Haus auf der zweiten Etappe der Reise so, dass wir frühmorgens die wirklich schönsten Sonnenaufgänge erleben durften. Una-Una liegt nur 17 Kilometer südlich des Äquators, d.h. der Tag hat immer fast exakt zwölf Stunden. Früh aufstehen, früh ins Bett.

Wenn wir uns abends auf den Weg zum Essen machten, war es bereits dunkel.

Die indonesische Küche auf den Togeans

Auch im Sanctum wurde von Einheimischen gekocht. Es gab stets große Schüsseln mit verschiedenen Gerichten. Auch Vegetarier kamen voll auf ihre Kosten. Die indonesische Küche ist nie langweilig. Das Essen ist sehr gut gewürzt – und in Sulawesi auch gerne mal sehr scharf. Dazu immer etwas Frisches, etwas Knuspriges – und natürlich Reis! Und sehr viele frische Früchte, die man in dieser Qualität hier natürlich nicht bekommt. Bei der Gelegenheit: Wann haben übrigens die Wassermelonen, die man hier kaufen kann, aufgehört zu schmecken?!

Auf dem letzten Foto steht unser letztes Essen – eingepackt für die Überfahrt mit der Fähre. Einiges davon habe ich bereits nachgekocht, anderes wartet noch auf seinen Einsatz. „Die Liste“ ist lang.

Una-Una kommt übrigens aus dem malayischen und bedeutet Kokosnuss. Die ganze Insel steht voller Kokospalmen. Da war das wohl naheliegend. Wir kamen an einem Abend in den Genuss frischen Kokoswassers, als Ikhlas – die Regeln der Schwerkraft komplett missachtend – auf eine Palme kletterte, ein paar junge Kokosnüsse abdrehte und sie anschließend öffnete. Hach! Ich schlürfte sie auf der Terrasse.

Die Tage vergingen. Das Ende des Urlaubs rückte unweigerlich näher. Viel zu früh, wie wir fanden. Aber das ist ja immer so. An einem Donnerstag ging es gegen Mittag aufs Boot. Sonntags abends erreichten wir Frankfurt. Über die Rückreise schreibe ich noch ein eigenes Blogpost.

Abschied von den Togeans

Ein letzter Blick zurück auf alle Fotos, die in keine Kategorie gepasst haben.

Und zuletzt noch Muscheln. Weil es jetzt wieder welche gibt.

Die Muschelsaison hat gerade in unseren Breiten begonnen. Und der Gatte hatte mir zum Geburtstag vor dem Urlaub zwei indonesische Kochbücher von Maureen Tan geschenkt. Im „Rendang“-Kochbuch befand sich ein Rezept mit Miesmuscheln, das DeepL und ich aus dem Niederländischen übersetzt (er) und nachgekocht (ich) haben. Hier ist es:

Rendang lokan khas Pariaman

Indonesisches Miesmuschel-Rendang
Gericht: Fischteller, Urlaubsteller
Küche: Indonesien
Keyword: miesmuscheln, muscheln, rendang
Servings: 0
Calories:

Zutaten

  • 2 kg Miesmuscheln

Für die Gewürzmischung:

  • 2 Kemiri-Nüsse grob gehackt
  • 5 javanische oder grüne Kardamomschoten
  • 1 Stück Sternanis
  • 2 Nelken
  • 1 TL Koriandersaat
  • 2 TL Fenchelsaat

Für das Bumbu (Gewürzpaste):

  • 2 Schalotten fein geschnitten
  • 5 Knoblauchzehen fein geschnitten
  • 2 rote Chilis fein geschnitten
  • 3 cm Ingwerwurzel fein geschnitten
  • 3 cm Kurkumawurzel fein geschnitten
  • 1,5 TL feines Salz

Für die Sauce:

  • 100 g getrocknete Kokosraspeln
  • 3 EL Kokosöl
  • 4 cm Galgant gequetscht
  • 1 Zimtstange
  • 1 EL Kokosblütenzucker
  • 7 Kaffirlimettenblätter gequetscht
  • 1 Zitronengrasstängel gequetscht und zu einem Knoten gedreht
  • 400 ml Kokosmilch
  • 150 ml Kokosnusscreme
  • 200 g Meerfenchel grob gehackt – ich habe ihn durch Frühlingszwiebeln ersetzt, da ich auf die Schnelle keinen bekommen konnte

Anleitung

  • Die Muscheln unter dem Wasserhahn sauber bürsten und eine Weile in einer Schüssel mit kaltem Wasser stehen lassen. Muscheln, die oben schwimmen, wegwerfen. Die offenen Muscheln schließen sich von selbst.
  • Die Muscheln unter fließendem kaltem Wasser abspülen und in einem Sieb abtropfen lassen.

Herstellung der Gewürzmischung:

  • In einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze die Kemirinüsse, den Kardamom, den Sternanis, die Nelken, die Koriandersamen und die Fenchelsamen etwa 2 Minuten lang rösten. Die gerösteten Gewürze in einem Mörser zermahlen. Die fein gemahlenen Gewürze in eine Schüssel geben und beiseite stellen.

Herstellung der Bumbu:

  • Die Schalotten, den Knoblauch, die Chilis, die Ingwerwurzel und die Kurkumawurzel mit dem Salz in den Mörser geben und zu einer feinen Paste (Bumbu) zermahlen. Beiseite stellen. Das geht auch in einem Mixer. Ich hab's in indonesischen Küchen gesehen.

Herstellung der Kokosnusspaste:

  • In der Zwischenzeit die Kokosraspeln in einem trockenen Topf bei mittlerer bis hoher Hitze dunkelbraun rösten. Die geröstete Kokosnuss im Mörser mahlen, bis sie durch das beim Mahlen freigesetzte Öl zu einer leicht glänzenden Paste wird. Beiseite stellen.

Herstellung der Sauce:

  • Das Kokosöl in einer großen Pfanne mit dickem Boden bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen. Die Bumbu etwa fünf Minuten lang anbraten. die gemahlenen Gewürze, Galgant, Zimt, Kokosblütenzucker, Limettenblätter, Kurkumablätter und Zitronengras hinzufügen und eine Minute lang anbraten. Kokosnusspaste (aus den Kokosrraspeln), Kokosnussmilch und Kokosnusscreme hinzufügen und zum Kochen bringen. Dann die Hitze auf niedrige Stufe reduzieren und 30 Minuten lang sanft köcheln lassen, oder bis die Sauce auf etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Menge reduziert ist.
  • Nach 30 Minuten die Muscheln und den Meerfenchel hinzugeben und die Muscheln bei geschlossenem Deckel in vier bis sechs Minuten oder bis sie alle offen sind, gar dünsten. Dabei die Pfanne mehrmals schütteln, damit die Muscheln gleichmäßig garen. Das Rendang ist nun servierfertig.

Klingt auf den ersten Blick nach viel Arbeit, ist aber trotzdem flott gemacht und den Aufwand allemal wert. Es gilt wie bei vielen asiatischen Gerichten: Gute Vorbereitung ist alles. Die Gewürzmischung und die Bumbu können bereits vorab hergestellt werden. Mise en place auf indonesisch sozusagen.

Und von der hervorragenden Sauce bleibt noch genug übrig, um am nächsten Tag zum Beispiel einen Fisch darin baden zu lassen. Nicht abschrecken lassen von der langen Zutatenliste! Es lohnt sich!

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