Tja, das war’s dann wohl!

Ich glaube, ich habe die Schweinegrippe. Jedenfalls fühle ich mich so. H1N1 in der gefährlichen Idstein-Variante sozusagen. Mein Körper schreit nach Quarantäne und mein Geist hält permanent mit „Überleben bis nach dem Umzug!“ dagegen. Fühlt sich echt unschön an.
Fast so unschön wie die Hunderte von Wahlplakaten, die seit dem Wochenende über ganz Mainz verklebt, getackert und verkabelbindert wurden. Ich glaube, ich muss schreien, wenn ich noch eins von diesen Christopher-Sitte-Plakaten sehen muss. Wer hat ihm das angetan?

Haben sie ihn wirklich vor dem Fototermin zwei Wochen ohne Pause unter den Asi-Toaster gelegt oder durfte ein übermotivierter Werbeagentur-Praktikant sein Geschick in Photoshop beweisen? Liebe FDP, das sieht nicht „gesund“, sondern nach Hautkrebs aus. Man würde ihn schon nicht wählen, weil man denkt, dass er sowieso nicht die komplette Legislaturperiode überleben kann.

Die FDP war sowieso ziemlich aktiv. Um nicht zu sagen widerlich aktiv. Wenn ich aus der Haustür trete, stehe ich Angesicht zu Angesicht Ady Schmelz gegenüber. Wenn man darauf vorbereitet ist, kann man es ja ausblenden. Allerdings denkt man meist um 6:30 Uhr in der Frühe, wenn man wegen akuten Schlafmangels halb bewusstlos und der Mageninhalt bestenfalls aus einem doppelten Espresso besteht, nicht unbedingt daran. Mir graut schon vor morgen…

Das Foto von Frau Alka-Selzer… ääähhh… Willius-Senzer wurde wohl auch vom Sitte-Photoshopper bearbeitet. Das einzige, was man Herrn Strutz zugute halten kann, ist die Tatsache, dass er im Solarium wenigstens nicht eingeschlafen ist. Glückwunsch!

Soviel zur Kommunalwahl. Keine Angst – alle anderen Plakate kommen nach und nach auch noch dran *harhar* Die FDP muss für heute reichen. Schließlich schwächt mich die Schweinegrippe etwas…

Trotz meines gesundheitlich stark angeschlagenen Zustands begab ich mich nach der Arbeit noch nach Frankfurt, um weitere Büchermassen Richtung Rheingau zu befördern. Die Nachbarn nennen uns mittlerweile wahrscheinlich heimlich „die Irren mit den Büchern“. Dabei ist nicht mal des Bauherrn kompletter Bestand im Haus. Und meine vergleichsweise geringen Mengen folgen ja auch noch. Wir wirken wahrscheinlich wie Wahnsinnige, die statt einer Bank eine Unibibliothek überfallen haben und dann nicht beutelos abziehen wollten.

Während wir also Kiste um Kiste ins Haus schleppten, entging uns natürlich nicht, was die Lubors heute geschafft hatten. Das große Bad sieht wirklich schon recht gut aus. Die Wände sind fast fertig gefliest. So langsam keimt Hoffnung auf, dass wir doch noch irgendwann fertig werden könnten. Falls mich bis dahin nicht die aktuelle „Pandemie“ dahingerafft hat. Mit diesem Wort hat heute die „Bild“ den Wortschatz ihrer Leser erweitert. Mal gespannt, wie oft man das in den nächsten Wochen hören wird.

Immerhin lenkt das vom FC Bayern und Klinsmann ab. Kein schlechter Augenblick für eine Pandemie. Vielleicht sollte man Redewendungen generell einmal überdenken. „Vom Regen in die Traufe“ versteht doch eh keiner mehr. Wie wäre es mit „Vom Klinsmann in den Heynckes“? Oder mit „Von H5N1 in H1N1“? Oder auch mit „Vom Büro in die Baustelle“? Naheliegend auch „Vom Hodenkrebs in den Toursieg“, „Vom Ulle in den Lance“ oder „Vom Rasmussen in den Landis“.