Bekommen Maulwürfe eigentlich Muskelkater?

Falls nicht, bin ich doch noch kein richtiger Maulwurf – auch wenn ich gerade so aussehe. Immerhin habe ich mich heute morgen ca. acht Meter am wertvollen Zaun entlang durch Erdmassen gegraben, sodass jetzt neben der Böschung ein mutterbodenfreier Streifen bis zum Zaun entstanden ist. Und zur Krönung der Tagesleistung wurde auf die Deichkrone die Hecke gepflanzt. Die bereits vorhandenen Pflanzen haben fast für die gesamte Seite ausgereicht.

Währenddessen hat der Bauherr das gesamte Grundstück auf eine annähernd gleiche Höhe gebracht. Mehr Boden werden wir wahrscheinlich gar nicht mehr brauchen. Und mehr muss auch nicht mehr über die selbstzerstörerischen Arbeiten des heutigen Tages gesagt werden. Selbst das Muskel-Aktiv-Bad auf dem heutigen Blogfoto war dem Ausmaß der Zerstörung nicht gewachsen. Immerhin entfernte es die gröbsten Maulwurf-Ähnlichkeiten.

Als ich mich gerade weniger anstrengenden Tätigkeiten, nämlich den Vorbereitungen für die morgen angesetzte Eröffnung der Grillsaison, zuwenden wollte, klingelte es an der Haustür. Der Nachbar von gegenüber war mit seinen Baggerarbeiten, die parallel zu unseren stattfanden, gerade fertig und wollte den Bagger zurückbringen. Vorher fragte er noch an, ob bei uns vielleicht was zu baggern sei. Ja, klar! Das Rhododendrenbeet vor dem Haus harrt ja nach wie vor der Ausgrabungsarbeiten. Kurzerhand hob er es sozusagen im „Vorbeifahren“ flott aus. Den angefallenen Erdberg musste der Bauherr dann leider alleine entfernen. Immerhin ist es mir ja heute morgen gelungen, einen Ersatz für die verlorenen Schubkarrenmutter aufzutreiben und die Schubkarre fertig zu montieren. Ansonsten hätten wir ohnehin keine Chance gehabt, die schrottige Lehm-Schotter-Kies-Mischung da weg zu bekommen.

Der Bauherr hatte jedenfalls mein vollstes Mitgefühl – aber nachdem ich gerade gebadet hatte, wollte ich nur ungern nochmals im Dreck wühlen. Wahrscheinlich hätte ich auch mit eisernem Willen und letzter Kraft die Schaufel nicht mehr hochbekommen. Und die Küchenarbeiten warteten ja auch noch. Zusätzlich zu Salat und Nachtisch für morgen produzierte ich noch einen Bauherren-Solidaritäts-Nudelauflauf. Und als der arme Kerl völlig geschafft von zahllosen Schaufeleien und Schubkarrenfahrten am Rande der Erschöpfung die Straße kehrte, konnte ich ihn mit „Essen fertig!“ immerhin ein wenig erfreuen.

Und dann war Feierabend. Für heute. Mal gespannt, ob ich die neue „Wallander“-Verfilmung nachher noch erlebe. Gestern war ich nicht mal beim Championsleague-Finale in der Lage, länger als fünf Minuten die Augen offen zu halten. War ja im Nachhinein auch kein echter Verlust.