Die Punktlandung des Hirschs

Und es klappte doch noch! Immerhin war der Tisch bereits seit gestern Abend gedeckt (sehr harmonisch i.ü.). Zwar erschienen die Gäste in leicht dezimierter Anzahl, da meine liebe Schwester krank war, aber am Ende konnte ich mein seit Wochen geplantes Weihnachtsmenue erfolgreich an den Mann (und an die Frau) bringen.

Bereits in aller Frühe begannen die Vorbereitungen. Das bereits freitags nachmittags geschnippelte Wurzelgemüse landete im Soßenansatz. Schalotten köchelten in Rotwein vor sich hin (ebenfalls für die Wildsoße). Die beiden Hirschfilets machten es sich nach dem Anbraten in Alufolie im Backofen gemütlich.

Als „Gruß aus der Küche“ gab es kleine Brötchen mit Kräutersalz- und Chili-Käse-Kruste mit Rucola- und Salbeibutter. Die Bauherrinnenmutter hatte später dann noch eine leckere Petersilienbutter im Gepäck, die getestet wurde. Und während die Gäste eintrafen, näherte sich auch die Vorspeise ihrer Fertigstellung. Es gab ein Schwarzwurzelcrèmesüppchen mit Filo-Frischkäse-Schnittlauch-Röllchen und Parmaschinken als Einlage. Was ist das eigentlich Ekliges, das beim Schwarzwurzelschälen (2,5 Kilo – *irresLachen*) dafür sorgt, dass Gummihandschuhe und Sparschäler miteinander verkleben? Fies…

Áuf die Vorspeise folgt in der Regel der Hauptgang, wenn das Menue drei Gänge hat. Während im Wohnzimmer die Bescherung ihren Lauf nahm, vollendete ich in der Küche mein stundenlang reduziertes Sößchen. Die Serviettenknödel landeten im kochenden Wasser und der Rosenkohl in der Pfanne. Nebenbei wäre noch anzumerken, dass ich ohne Franz-Keller-Kochseminar niemals das Fleisch so gewürzt (Kardamom, Kümmel und weißer Pfeffer in der Pfanne geröstet und anschließend gemörsert – O-Ton Max: „Ich mag die Pfeffernote!“), geschweige denn das Sößchen jemals derart eingekocht und verfeinert bekommen hätte (zwei Ansätze, die schließlich zu einem dritten vereinigt wurden, der nochmals mit Rosmarin, Lorbeer und Thymian eingekocht wurde). Entgegen aller Befürchtungen war das Fleisch sozusagen „auf den Punkt gegart“ und wirklich köstlich. Danke, Jäger! Danke, tolle neue Messer! Und so sah der Hauptgang auf dem Teller aus: Mjam!

Den Nachtisch bildete eine Dreifach-Kombi aus Apfeltörtchen in Croissantteig, Vanilleparfait und einer Zabaione mit Apfelsecco und etwas Calvados. Ja, das war als Todesstoß nicht schlecht. Ein Käsebrett und ein Kuchenbuffet waren danach echt überflüssig. Es gab später Kaffee und eine Mischung aus meinen und meiner Mutter Plätzchen. Und das war dann auch vollkommen ausreichend. Mehr wäre aus gesundheitlichen Gründen wohl nicht vertretbar gewesen.

Mittlerweile sind unsere Gäste wieder wohlbehalten zu Hause eingetroffen, der Schwester wurden Kostproben des Essens überreicht (bis auf die Schwarzwurzelsuppe, die ich eben in der Küche fand…) und die Spülmaschine (Dank an den Erfinder!) sollte ihren letzten Spülgang für heute durchführen. An dieser Stelle nochmal ein „Schön war’s!“ an alle Gäste und ein „Gute Besserung!“ an das Schwesterlein. Ich arbeite dann schon mal am Menue für kommendes Jahr. Die Rezepte von diesem Jahr gibt es in den nächsten Tagen.

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